Union unterliegt in Fürth mit 0:1
Kein Glück beim Kleeblatt:
Der Sportpark Ronhof in Fürth erwies sich einmal mehr als unangenehmes Pflaster für Union. Die Eisernen erwischten einen schwarzen Tag und unterlagen der SpVgg Greuther Fürth in der vorletzten Partie des 15. Bundesliga-Spieltages mit 0:1. Union konnte seine optische Überlegenheit in einer zähen Partie zu keinem Zeitpunkt in wirklich gefährliche Aktionen umwandeln. Die Fürther nutzten ihrerseits eine Standardsituation zum spielentscheidenden Treffer durch Harvard Nielsen (56.).
SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Griesbeck, Bauer, Willems - Seguin, Christiansen – Tillman (86. Seufert), Nielsen (86. Dudziak), Hrgota (74. Itten) – Abiama (61. Leweling)
1. FC Union Berlin: Luthe – Ryerson, Jaeckel, Knoche, Baumgartl (76. Voglsammer), Gießelmann – Becker, Prömel, Haraguchi (82. Teuchert) – Kruse (63. Awoniyi), Behrens (82. Endo
Tore: 1:0 Nielsen (55.)
Personalien
Im Vergleich zum UEFA Europa Conference League Gruppenspiel am vergangenen Donnerstagabend rotierte Union-Trainer Urs Fischer auf fünf Positionen: Für Frederik Rönnow, Christopher Trimmel, Marvin Friedrich, Rani Khedira und Taiwo Awoniyi rückten Andreas Luthe, Julian Ryerson, Paul Jaeckel und Genki Haraguchi in die Startelf.
Torloser erster Durchgang
Bereits in den ersten Minuten zeichnete sich der prognostizierte Ballbesitz für die Köpenicker ab, dennoch gehörte die erste Möglichkeit den Hausherren: Julian Ryerson unterschätzte eine Flanke und so kamen die Fürther zu ihrem ersten Torabschluss durch Hrgota, den Andreas Luthe aus kurzer Distanz mit dem Fuß abwehren konnte. Mit dem ersten Ausrufezeichen kamen die Kleeblätter besser in die Partie und suchten mit langen Bällen den Weg in Schussposition. In der 12. Minute dann erstmals die Gelegenheit für die Gäste: Ex-Unioner Sebastian Griesbeck machte einen hohen Ball scharf und der heraneilende Kruse spitzelte den Ball weg. SpVgg-Schlussmann Burchert behielt beim Torabschluss des 33-Jährigen aber die Oberhand und sicherte den Fürthern das zwischenzeitliche 0:0. Sechs Zeigerumdrehungen später war es erneut Fürths Nummer 10 Hrgota, der Unions Schlussmann prüfte: Der zentrale Torabschluss aus zweiter Reihe fand jedoch auch keinen Weg an Luthe vorbei. Die Partie entwickelte sich zu einem Duell ohne nennenswerte Torszenen. Sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff dann die Möglichkeit für die Köpenicker: Mit einem geschickten Heber setzte Kruse Unions Nummer 17 Kevin Behrens in Szene, der an der Strafraumkante am herauseilenden Burchert scheiterte. Die letzte Möglichkeit der ersten Halbzeit sollte den Hausherren gehören: Die Ecke führte jedoch auch zu keinem Erfolg und so ging es torlos in die Kabine.
Standardtor für Fürth entscheidet Partie
Auch wenn der erste kleine Aufschrei den Fürthern gehörte, erarbeiteten sich die Eisernen den ersten Torabschluss: Die Spielvereinigung schaffte es zwar den Ball aus dem Strafraum zu klären, dort lauerte jedoch Genki Haraguchi, der es mit dem flachen Abschluss aus der zweiten Reihe versuchte. Er verfehlte das Tor der Fürther nur knapp. In der 55. Minuten wackelte das Netz dann erstmals: Nach einer Ecke schafften es die Köpenicker nicht den Ball zu klären und nach etwas Gewusel drückte Havard Nielsen den Ball zum 1:0 über die Linie. Doch die Unioner schlugen mit Wiederanpfiff direkt zurück. Timo Baumgartl setzte sich an der linken Außenbahn durch und brachte die Flanke in den Strafraum, wo Kevin Behrens am Schlussmann der Fürther scheiterte. Der Ball landete im Seitenaus und mit dem nächsten Angriff versuchten es die Köpenicker erneut. Doch wieder war es Burchert, der gegen Grischa Prömel aus kurzer Distanz die Oberhand behielt und Fürth die knappe Führung sicherte. Union erhöhte den Druck und ließ die Hausherren nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Fürth fand langsam wieder zurück ins Spiel und Uions Trainerteam reagierte und stellte auf eine 4er-Kette um: Für Timo Baumgartl kam Offensivkraft Andreas Voglsammer in die Partie. Wenig später folgten Cedric Teuchert und Keita Endo für Behrens und Haraguchi. Union versuchte alles, aber als Taiwo Awoniyi in der Schlussminute über das Tor köpfte, schwand die Hoffnung. Drei Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, doch der Lucky Punch gelang Union nicht mehr. Fürth hingegen feierte Historisches: Den Kleeblättern gelang nicht nur der erste Saisonsieg, sondern der erste Heimsieg in einem Bundesliga-Heimspiel überhaupt.
Stimmen nach dem Spiel
Cheftrainer Urs Fischer merkte nach dem Spiel an, dass es gegen tiefstehende Fürther das gewohnte schwere Spiel war. „Wir waren nicht effizient genug. Die Mannschaft hat aber immer wieder Lösungen gesucht. Fürth hat wirklich sehr tief gestanden, da tun wir uns schwer. Dafür hat es das Team wirklich gut gemacht. Am Ende verlierst du dann durch eine Aktion von Fürth in der zweiten Hälfte.“
Kapitän Grischa Prömel war zwar mit der Einstellung seiner Mannschaft einverstanden, jedoch nicht mit der Chancenverwertung. "Wir haben heute einfach zu viele Chancen gebraucht, um zu einem Tor zu kommen. Wir haben die Intensität zwar auf den Platz gebracht, aber haben die Dinger einfach nicht gut ausgespielt. Da müssen wir uns einfach belohnen und ein Tor machen."
Auch Innenverteidiger Timo Baumgartl hadert mit den vergebenen Torchancen. „In der ersten Halbzeit haben wir zwei sehr gute Möglichkeiten, die wir machen müssen. Dann bekommen wir in der zweiten Hälfte unglücklich das abgefälschte Tor. Wenn der Gegner so aufopferungsvoll kämpft, dann müssen wir die Chancen, die wir haben, auch nutzen. Das haben wir heute nicht gemacht.“
Ausblick auf die kommende Woche
Die letzten zwei Hinrunden-Spieltag der Bundesliga-Saison 2021/22 finden in der kommenden Woche am Mittwoch und am Sonnabend statt. Am Mittwochabend trifft die Mannschaft des 1. FC Union Berlin auf alte Bekannte. Mit dem SC Freiburg kehren die Schlotterbeck-Brüder zurück an das Stadion An der Alten Försterei. Ehe es dann in die kurze Winterpause geht, geht es für die Eisernen am Sonnabend nach Bochum, wo sie mit Sebastian Polter in den Reihen des VfL ebenfalls auf einen alten Bekannten treffen.