Union unterliegt in Dortmund 2:4
Großer Kampf, keine Punkte:
Am fünften Spieltag muss sich der 1. FC Union Berlin in dieser Saison erstmals in der Bundesliga geschlagen geben. Beim Auswärtsspiel in Dortmund bringt Raphael Guerreiro den BVB früh in Führung (10.), Erling Haaland erhöht Mitte der ersten Halbzeit per Kopf auf 2:0 (24.). Nach der Pause unterläuft Marvin Friedrich zunächst ein Eigentor (52.), fünf Minuten später verkürzt Max Kruse per Strafstoß auf 1:3 (57.). Union drückt nun und wird mit dem zwischenzeitlichen 2:3-Anschlusstreffer durch Andreas Voglsammer belohnt (81.). Der BVB kontert postwendend und stellt durch Haalands zweiten Treffer den 4:2-Endstand her (83.).
Borussia Dortmund: Kobel – Meunier, Akanji, Hummels (89. Pongracic), Guerreiro – Bellingham, Witsel, Reus (89. Moukoko), Dahoud (84. Hazard) – Haaland, Malen (73. Wolf)
1. FC Union Berlin: Luthe – Ryerson, Friedrich, Knoche, Baumgartl (77. Endo), Gießelmann – Prömel, Khedira (72. Haraguchi), Öztunali (55. Teuchert) – Awoniyi (55. Behrens), Kruse (77. Voglsammer)
Zuschauer: 25 000
Schiedsrichter: Sven Jablonski, Norbert Grudzinski, Christian Gittelmann, Arne Aarnink (VAR: Robert Schröder)
Tore: 1:0 Guerreiro (10.), 2:0 Haaland (24.), 3:0 Friedrich (ET. 52), 3:1 Kruse (57.), 3:2 Voglsammer (81.), 4:2 Haaland (83.)
Nur drei Tage nach dem Europapokalspiel des 1. FC Union Berlin in Prag veränderte Urs Fischer seine Startelf in Dortmund auf vier Positionen. Julian Ryerson übernahm die Rechtsverteidigerposition von Kapitän Christopher Trimmel, Paul Jaeckel und Tymoteusz Puchacz wurden von Timo Baumgartl und Niko Gießelmann ersetzt. Im Mittelfeld durfte Grischa Prömel erstmals seit seiner Verletzung von Anfang an ran, Genki Haraguchi nahm dafür zunächst auf der Bank Platz.
Angeführt von Marvin Friedrich, der die Kapitänsbinde im Signal-Iduna-Park trug, starteten die Köpenicker in Dortmund in die Partie. Nur wenige Momente nach dem Start zappelte der Ball im Netz der Hausherren, Taiwo Awoniyi hatte bei seinem erfolgreichen Abschluss jedoch im Abseits gestanden (1.). Anschließend übernahm der BVB die Spielkontrolle und ließ den Ball laufen, Union staffelte sich defensiv gut und versuchte, die Westfalen vom eigenen Tor weg zu halten. In der 10. Spielminute ging die Borussia dank einer tollen Einzelleistung in Führung. Linksverteidiger Raphael Gueirrero suchte im Strafraum auf linker Halbposition den Abschluss und jagte das Leder humorlos zum 1:0 in den rechten oberen Winkel. Auch nach dem Treffer blieb Dortmund spielbestimmend, sicherte sich deutlich mehr Ballbesitz und erspielte sich immer wieder Möglichkeiten. Haaland köpfte neben das Tor (16.), einen Schuss von Donyell Malen parierte Andreas Luthe im Tor der Köpenicker sicher (19.). Mit einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte leitete Hummels nach 24. Minuten einen schnellen Angriff der Hausherren ein, nach einem Seitenwechsel bediente Meunier Erling Haaland mit einer Flanke von rechts, der Norweger erhöhte per Kopf auf 2:0 (24.). Union kam nun etwas besser ins Spiel, brachte mehr Ruhe auf den Rasen und erarbeitete sich offensiv einige Standardsituationen, entscheidende Torabschlüsse wollten jedoch nicht gelingen. Dortmund ließ es dagegen etwas ruhiger angehen, lauerte bei Ballverlusten der Gäste jedoch immer wieder auf Konter. Taiwo Awoniyi behauptete in der 40. Minute einen Ball stark am Strafraum der Hausherren, Gießelmann bewies anschließend das Auge für den mitgelaufenen Friedrich. Doch der Distanzschuss des Innenverteidigers bereitete Gregor Kobel im Tor der Borussia keinerlei Probleme. Bis zur Pause machten es die Köpenicker schließlich ordentlich und ließen wenig zu, sodass Schiedsrichter Sven Jablonski die 1. Halbzeit nach einer Minute Nachspielzeit beim Stand von 0:2 beendete.
Beide Teams starteten ohne personelle Veränderungen in den zweiten Spielabschnitt, die Partie gestaltete sich zunächst ausgeglichen. Trotzdem gelang den Dortmundern der nächste Treffer. Nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite wurde Marco Reus in den Strafraum geschickt, die scharfe Hereingabe des Dortmunder Kapitäns sprang Marvin Friedrich beim Klärungsversuch ans Knie und von dort zum 3:0 über die Linie (52.). Mit Cedric Teuchert für Levin Öztunali und Kevin Behrens für Taiwo Awoniyi brachte Urs Fischer in der 55. Minute zwei frische Spieler auf den Rasen. Und Behrens sorgte umgehend für Furore. Kruse bediente Ryerson mit einer Flanke, Kobel ließ die Kugel abprallen. Beim Nachsetzen brachte Witsel den eingewechselten Behrens im Strafraum zu Fall, Jablonski ließ zunächst weiterlaufen. Nach Rücksprache mit dem VAR und Ansicht der Bilder entschied der Unparteiische schließlich auf Strafstoß für die Köpenicker. Max Kruse ließ sich diese Chance nicht nehmen und verkürzte auf 1:3 (57.). Das Spiel gestaltete sich nun wesentlich offener und bot Chancen auf beiden Seiten. Marco Reus kam nach einer Eckballvariante im Strafraum zum Abschluss, zielte jedoch deutlich zu hoch und jagte den Ball in Richtung Südtribüne. Auf der anderen Seite nahm Cedric Teuchert Julian Ryerson auf der rechten Seite mit, der Abschluss des Norwegers war zwar kraftvoll, aber zu unplatziert, Kobel parierte mit beiden Fäusten (67.). Knapp 20 Minuten vor dem Ende kam Genki Haraguchi für Rani Khedira ins Spiel, fünf Minuten später folgten Andreas Voglsammer und Keita Endo für Kruse und Baumgartl (77.). Die frischen Offensivkräfte machten sich alsbald bemerkbar. Teuchert, Haraguchi und Endo kombinierten sich über die rechte Angriffsseite durch und wurden schließlich von Dortmunds Marius Wolf unterbrochen, der zur Ecke klärte. Die maßgenaue Hereingabe von Niko Gießelmann köpfte Andreas Voglsammer zum Anschlusstreffer in die Maschen (81.). Doch die aufkeimende Spannung erstickte der BVB umgehend. Gegen die nun weit aufgerückten Unioner, die um den Ausgleich kämpften, schickte Mats Hummels mit einem langen Ball Erling Haaland auf die Reise. Dieser bugsierte den Ball artistisch halb im Fallen im hohen Bogen über Andreas Luthe ins Tor – 4:2 (83.). Die letzten fünf Minuten hatten es dann nochmal in sich. Erst scheiterte Marco Reus in der 88. Minute mit einem Freistoß aus gut 20 Metern am linken Pfosten. Noch bevor die Minute verstrichen war kam Kevin Behrens im Strafraum zum Kopfball, setzte den Ball jedoch knapp drüber. Dortmund brachte noch Pongracic und Moukoko für Hummels und Reus (89.), doch die zweiminütige Nachspielzeit verstrich ohne weitere Tore. Am Ende mussten sich die Unioner dem BVB mit 2:4 geschlagen geben.
Urs Fischer zog nach dem Spiel gemischtes Fazit: „Der 0:3-Rückstand war leider zu hoch. Wir hatten Ballverluste, die Du dir so nicht leisten kannst gegen Dortmund. Man hat beim zweiten und dritten Tor gesehen, wie schnell sie das ausnutzen. Unsere Mannschaft hat wirklich eine große Moral gezeigt, die Einwechselspieler haben nochmal frischen Wind gebracht, aber dann kommt wieder das 4:2. Ein Wahnsinnstor, das machst Du auch nicht jeden Tag. Dortmund war wirklich sehr effizient.“
Am sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga empfängt der 1. FC Union Berlin im heimischen Stadion An der Alten Försterei Arminia Bielefeld. Der Anpfiff gegen die Ostwestfalen erfolgt am Sonnabend, dem 25.09.2021, um 15:30 Uhr.