'Nabend!

Union spielt 1:1 in Stuttgart

Gegentor in letzter Sekunde

So, 24. Oktober 2021
Union spielt 1:1 in Stuttgart

Der 1. FC Union Berlin trennt sich in der Mercedes-Benz Arena mit einem 1:1-Unentschieden vom VfB Stuttgart. Die Eisernen gingen in der 31. Spielminute durch einen sehenswerten Konter und dem anschließenden Treffer von Taiwo Awoniyi in Führung. Trotz klarer Überlegenheit und einem Mann mehr auf dem Platz ab der 57. Minute gelang Union allerdings kein zweiter Treffer. So waren es die Hausherren, die in der Nachspielzeit einen abgefälschten Ball zum Ausgleich im Netz unterbringen konnten.

VfB Stuttgart: Bredlow - Mavropanos, Ito, Kempf (71. Didavi) - Karazor – Coulibaly (82. Förster), Nartey (55. Mangala), Endo, Sosa - Al Ghaddioui (55. Faghir), Führich (82. Klimowicz)

1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Jaeckel, Knoche, Baumgartl, Gießelmann – Haraguchi (90. Möhwald), Khedira (64. Öztunali), Prömel – Becker (74. Voglsammer), Awoniyi (74. Behrens)

Tore: 0:1 Awoniyi (31.), 1:1 Faghir (90. +2)

Zuschauerzahl: 32.595

Personalien

Nach dem UEFA Europa Conference League-Auswärtsspiel gegen Feyenoord Rotterdam am Donnerstag rotierte Union-Trainer Urs Fischer auf drei Positionen. Für Verteidiger Tymoteusz Puchacz, Mittelfeldakteur Kevin Möhwald und Stürmer Max Kruse kamen Niko Gießelmann, Genki Haraguchi und Sheraldo Becker in die Partie.

Awoniyi trifft zur Führung

Bis zur ersten nennenswerten Aktion im Spiel vergingen exakt 15 Minuten, als Genki Haraguchi sich stark an der Seitenlinie durchsetzte und an Sheraldo Becker übergab, der von der Grundlinie den heraneilenden Union-Kapitän am zweiten Pfosten sah: Christopher Trimmel kam zwar noch an die Kugel, verpasste den Kasten im Rutschen aber knapp. Keine zwei Zeigerumdrehungen später waren es dann die Schwaben, die sich in Szene setzen konnten: Wataru Endo wurde im Strafraum mit einem hohen Ball bedient, den er allerdings weit über den Kasten von Luthe setzte. Durch die Kompaktheit beider Mannschaften waren Torchancen auch im weiteren Verlauf der Partie Mangelware. Während es die Stuttgarter oft über den langen Ball in die Spitze versuchten, gingen die Unioner immer wieder über die Außenbahnen. Für beide endete das Offensivspiel jedoch oft ohne Torabschlüsse. In der 31. Spielminute belohnten sich die Köpenicker nach einem starken Ballgewinn von Rani Khedira in der eigenen Hälfte. Becker verzögerte lange und bediente Taiwo Awoniyi schließlich mit einem perfekten Pass in den Fuß, sodass der Nigerianer mit einem platzierten Schuss von der 16-Meter-Linie seine Mannschaft mit 1:0 in Führung brachte. Stuttgart schüttelte den Rückschlag schnell ab und ging sofort in die Offensive über. VfB-Spieler Endo setzte aus knapp 20 Metern einen satten Schuss ab, den Luthe mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken konnte. Die nachfolgende Ecke köpfte Kempf ebenfalls knapp am Tor vorbei. In der 38. Minute waren es erneut die Eisernen, die gefährlich im Strafraum der Stuttgarter auftauchten. Haraguchi bediente Awoniyi mit einem geschickten Pass, der aus der Drehung abschloss, das Tor aber um einen knappen Meter verfehlte. Kurz vor der Halbzeit versuchte es Führich für den VfB noch einmal mit dem Schuss auf halbrechter Position von der Strafraumkante. Der wuchtige Schuss traf allerdings nur den Rücken von Niko Gießelmann und so ging es mit der knappen Führung für die Köpenicker in die Halbzeitpause.  

Stuttgart gelingt trotz Unterzahl der Ausgleichstreffer

Beide Mannschaften kamen unverändert zurück aus den Kabinen und es waren die Hausherren, die mit einer Szene auf sich aufmerksam machten. Nachdem Karazor in der 56. Spielminute die erste gelbe Karte der Partie sah, bekam er 33 Sekunde später die Ampelkarte nach einem harten Einsteigen an Khedira. Auch diesen Rückschlag steckten die Stuttgarter schnell weg und versuchten offensiv weiterzuspielen. Ebenfalls unverändert blieb allerdings die Kompaktheit der Eisernen und so verbuchten die Schwaben auch nach 65 Minuten kaum gefährlichen Torchancen. In der 69. Spielminute war es dann Sosa, der halblinks im Strafraum abzog, aber in die Arme von Union-Schlussmann Andreas Luthe schoss. Union ging weiter ins hohe Pressing und fing den Ball immer wieder im Stuttgarter Aufbauspiel.  Paul Jaeckel eroberte den Ball und setzte das nächste Ausrufezeichen mit einem wuchtigen Schuss ans Außennetz. Trotz Unterzahl drückten die Hausherren ab der 80. Minute durch lange Bälle weiter auf den Ausgleich, die Union allesamt verteidigen konnte. In der 2. Minute der Nachspielzeit landete der Ball an der Sechzehnerkante bei Faghir, der durch eine Körperdrehung Jaeckel abschüttelte. Faghir zielte zwar auf die Mitte des Tores, allerdings fälschte Timo Baumgartl den Ball unhaltbar in die linke Torecke ab (90. +2). So rettete der VfB Stuttgart in letzter Minute einen Punkt gegen über weite Strecken dominante Köpenicker.  

Stimmen nach dem Spiel

“Es fühlt sich für uns an wie eine Niederlage”, zeigt sich Ex-Stuttgarter Timo Baumgartl nach dem Abpfiff sehr enttäuscht. “Wir haben das Spiel 90 Minuten im Griff, Stuttgart hat in der zweiten Halbzeit eine gefährliche Aktion und macht damit das Tor.”

“Jetzt herrscht erstmal Frust”, sagte auch Robin Knoche nach der Partie. “Aber wenn wir morgen oder übermorgen nochmal auf das Spiel gucken: wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, indem wir nichts zugelassen haben außer diese eine Chance und es versäumt haben, rechtzeitig das 2:0 zu machen”.

Union Cheftrainer Urs Fischer zeigte sich auf der Pressekonferenz trotz des Resultats zufrieden mit der Leistung seines Teams: “Wir hatten den Gegner und den Ball im Griff und waren sehr gut im Spiel. Am Schluss musst Du den Sack zumachen, wenn sich die Möglichkeiten ergeben. Stuttgart hat mit einer Chance den Ausgleich erzielen können. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem, was die Mannschaft heute gezeigt hat, nach einem sehr schwierigen Auswärtsspiel in Rotterdam. Sie verdient ein großes Kompliment.”

Ausblick auf die nächste englische Woche

Nach fünf Tagen auf Reisen geht es für die die Eisernen nun kurz zurück nach Berlin, um zwei Tage auf heimischem Platz zu regenerieren und zu trainieren, ehe die Mannschaft am Dienstag zum DFB-Pokalspiel nach Mannheim reist. Dort treffen die Köpenicker auf den Drittligisten Waldhof Mannheim. Der Anpfiff der Partie erfolgt am Mittwochabend, dem 27.10.2021 um 18:30 im Carl-Benz-Stadion.

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