Union muss sich mit 1:2 gegen Rotterdam geschlagen geben
Unglückliche Niederlage:
Der 1. FC Union Berlin hat auch das Rückspiel gegen Feyenoord Rotterdam verloren. Nach dem frühen Führungstreffer der Niederländer in der 15. Minute kamen die Eisernen immer besser ins Spiel. In der 41. Minute belohnte sich Union mit dem Ausgleich durch einen sehenswerten Treffer von Kapitän Christopher Trimmel. Trotz einer starken zweiten Halbzeit waren es die Gäste, die das Spiel für sich entscheiden konnten. Andreas Luthe, der zuvor mit einigen Paraden sein Team im Spiel gehalten hatte, rutschte auf dem nassen Rasen aus und so traf Cyriel Dessers zum entscheidenden 1:2.
1 .FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Jaeckel (77. Prömel), Knoche, Friedrich, Puchacz (84. Gießelmann) – Öztunali (84. Teuchert), Khedira (77. Voglsammer), Haraguchi – Becker (59. Awoniyi), Behrens
Feyenoord Rotterdam: Bijlow – Geertruida, Trauner, Senesi (84. Hendriks), Malacia – Aursnes, Kökcü, Til – Toornstra (74. Pedersen), Linssen (64. Dessers), Sinisterra
Tore: 0:1 Sinisterra (15.), 1:1 Trimmel (41.), 1:2 Dessers (72.)
Zuschauerzahl: 30.000
Personalien
Nach dem Bundesligaspiel gegen den deutschen Rekordmeister am vergangenen Sonnabend rotierte Union-Trainer Urs Fischer auf vier Positionen: In der Abwehr übernahmen für Timo Baumgartl und Niko Gießelmann Vizekapitän Marvin Friedrich und Tymoteusz Puchacz die linke Abwehrseite. Im Mittelfeld ersetzte Levin Öztunali Grischa Prömel und für Taiwo Awoniyi rückte Kevin Behrens in die Startformation.
Union gleicht frühe Führung der Gäste aus
Der erste Torabschluss der Partie gehörte den Gästen aus Rotterdam: In der dritten Spielminute war es Sinisterra, der aus halblinker Position Andreas Luthe prüfte. Auf der anderen Seite scheiterte Sheraldo Becker im direkten Duell mit Feyenoord-Keeper Bijlow – das hätte die Führung für Union sein können (6.). In der 15. Spielminute versuchte es Feyenoord über Linssen, der zentral vor dem Kasten der Unioner am Innenpfosten scheiterte. Die Kugel landete jedoch bei Sinisterra, der den Ball aus spitzem Winkel im leeren Tor unterbringen konnte. Die Unioner schüttelten den Rückschlag schnell ab und gingen direkt in den Gegenangriff über: Erst war es Genki Haraguchi mit dem Distanzschuss und in der 20. Minute Tymoteusz Puchacz, dessen wuchtigen Schuss der Keeper der Rotterdamer abwehren konnte. Die ersten gut 25 Minuten dominierten die Gäste und ließen den Eisernen nur wenig Raum: Dennoch gelang es den Köpenickern, über Flanken von den Außenbahnen Nadelstiche nach vorn zu setzen. In den Schlussminuten der ersten Halbzeit drängten die Unioner die Gäste immer weiter in die eigene Hälfte und erzwangen so in der 41. Spielminute durch einen gekonnten Distanzschuss von Unions Kapitän Christopher Trimmel den verdienten Ausgleich zum 1:1-Halbzeitstand.
Luthe rutscht aus, Rotterdam staubt ab
Die ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit entwickelten sich zu einem Schlagabtausch auf beiden Seiten ohne wirkliche Torszenen. In der 57. Minute wurde es dann erstmals gefährlich im Strafraum der Köpenicker: Nach einem Rückpass von Puchacz behielt Andreas Luthe die Oberhand gegen Linssen und sicherte seiner Mannschaft den Stand von 1:1. Die Unioner zeigten nun immer mehr das Gesicht aus der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit und drängten auf den Führungstreffer. In der 72. Minute waren es dann allerdings die Gäste, die mit 2:1 in Führung gingen: Nach Rückpass von Puchacz rutschte Luthe auf nassem Rasen weg. Profiteur von diesem Missgeschick war der mittlerweile eingewechselte Dessers, der die Rotterdamer erneut in Führung brachte. Urs Fischer reagierte sofort und stellte auf Viererkette um: Paul Jaeckel und Rani Khedira machten für Grischa Prömel und Andreas Voglsammer Platz. In den folgenden Minuten konnte sich Union aber keine zwingenden Chancen herausarbeiten. Ein turbulentes Ende fand die Partie als in der 88. Minute erst Christopher Trimmel die Gelb-Rote und eine Minute später Cedric Teuchert wegen Nachtretens die Rote Karte sahen. Danach warfen die Eisernen zwar alles nach vorne, konnten den Ausgleich in doppelter Unterzahl jedoch nicht mehr erzwingen. Somit endete die Partie wie im Hinspiel mit einer Niederlage gegen Feyenoord Rotterdam.
Stimmen nach dem Spiel
Unions Innenverteidiger Marvin Friedrich ist nach der bitteren Niederlage frustriert. “Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir wollten heute unbedingt drei Punkte holen, haben die ersten 25 Minuten aber verschlafen. Dann machen wir das 1:1 und kommen echt gut aus der Halbzeit. Wir hatten zwar Chancen, nutzen die aber nicht und dann ist es extrem bitter, wie wir das verlieren.”
„Auf so seinem Platz passiert sowas leider”, so Rani Khedira über den Ausrutscher von Schlussmann Andreas Luthe. „Jedes Mal, wenn wir nach vorne versucht haben, es fußballerisch zu lösen, hatten wir ordentliche Chancen. In so einem Spiel kannst Du nicht 90 Minuten die Bälle einfach nur nach vorne schlagen.“
Abwehrspieler Robin Knoche zeigte sich sehr enttäuscht nach der Partie: „Ich glaube, dass wir heute zu ineffizient waren. Wir haben uns selbst geschlagen.“
Cheftrainer Urs Fischer äußerte sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel wie folgt: „Über 90 Minuten gesehen war das eine unnötige Niederlage. Wir hatten genug Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Das haben wir leider nicht geschafft und dann waren es ein Fehler zu viel und zwei Unbeherrschtheiten und Du verlierst das Spiel. Zum Fußball gehören Fehler und heute wurden die auch bestraft.“
Ausblick auf die nächste Partie
Bereits am Sonntag geht es für Union in der Bundesliga weiter. Am 11. Spieltag sind die Eisernen beim 1. FC Köln zu Gast, bevor es in der kommenden Woche durch die Länderspielpause eine kurze Verschnaufpause gibt