Eiserne Ladies machen gegen Sand das halbe Dutzend voll
Kantersieg im Rückrunden-Spitzenspiel:

Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin setzt sich am 19. Spieltag deutlich mit 6:0 gegen den SC Sand durch. Zur Pause führen die Eisernen Ladies durch das erste Saisontor von Naika Reissner (12.) sowie einen Standardtreffer von Eleni Markou (32.) bereits mit 2:0. Nach dem Seitenwechsel sorgen Lisa Heiseler (51.) und Dina Orschmann (68.) für die Vorentscheidung. In der Schlussphase trägt sich auch Sarah Abu Sabbah (84.) in die Torschützenliste ein, ehe Reissner mit ihrem zweiten Treffer in der 88. Spielminute den Schlusspunkt zum 6:0 setzt.
1. FC Union Berlin: Bösl – Metzker, Markou (46. Schneider), Weiss, Steinert – Heiseler (82. Rurack), Frank, Moraitou (76. Abu Sabbah) – Halverkamps (60. Janez), D. Orschmann (76. Seiro), Reissner
SC Sand: Baum – Gaugigl (58. Kimmig), Griß (80. Kubickova), Klotz (37. Wiesner), Schaer – Bailey-Gayle (46. Way), Bantle, Homann, Takizawa – Matuschewski, Fischer
Personal: Eine Änderung nahmen Cheftrainerin Ailien Poese und ihre Kollegen im Vergleich zum vorherigen Spiel bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München vor: Antonia Halverkamps rückte für Korina Janez in die erste Elf und startete auf dem rechten offensiven Flügel, Kapitänin Lisa Heiseler komplettierte dafür das Mittelfeld-Dreieck neben Celine Frank und Athanasia Moraitou.
Zuschauer: 5566
Tore: 1:0 Reissner (12.), 2:0 Markou (32.), 3:0 Heiseler (51.), 4:0 D. Orschmann (68.), 5:0 Abu Sabbah (84.), 6:0 Reissner (88.)
Union überlegen – zwei technisch anspruchsvolle Tore zur Führung
Druckvoll und engagiert begannen die Eisern Ladies ihre Heimaufgabe gegen den SC Sand und fast hätte Naika Reissner ihr Team und alle Unioner auf den Rängen schon nach fünf Minuten belohnt. Ihr Abschluss aus halblinken 13 Metern geriet allerdings zu zentral und landete so in den Armen von SCS-Torhüterin Jule Baum. Das gleiche Schicksal ereilte Dina Orschmann weitere fünf Minuten später, als ihr Schuss nach einem hohen Ballgewinn ebenfalls in den Händen von Schlussfrau Baum hängen blieb. Aller guten Dinge sind drei – hieß es heute allerdings nicht, denn der dritte Abschluss der Gastgeberinnen fand sein Ziel: In Spielminute 12 trieb Antonia Halverkamps den Ball auf der rechten Seite nach vorne, bis sie Dina Orschmann in der Mitte suchte und auch fand. Diese legte mit viel Übersicht und technischem Können per Hacke auf Kollegin Reissner ab, welche sich mit einer ebenso starken Annahme gegen ihre Gegenspielerin durchsetzte und in der Folge auch Baum im Sand-Tor keine Chance ließ.
Cara Bösl, Unions Nummer 1, musste in einer bis dahin weiterhin einseitigen Partie nach 21 Minuten das erste Mal richtig eingreifen. Ein Eckball von Sand-Kapitänin Jenny Gaugigl senkte sich gefährlich Richtung Torlinie, wurde aber im letzten Moment von Bösl wegefaustet.
Nach 32 gespielten Minuten sollte eine der bereits in der gesamten Saison gefährlichen Standardsituationen den nächsten Treffer der Unionerinnen bringen. Ein Eckball von Lisa Heisler fand die aufgerückte Eleni Markou in der Mitte, ihr Kopfball wurde zunächst abgeblockt, den Nachschuss versenkte sie aber souverän im Netz (32.). In der unmittelbaren Folge versuchten die Eisernen Ladies durch Metzker (35.) und Halverkamps (38.) die Führung weiter auszubauen, beide Versuche gerieten aber zu ungenau und auch die Abschlüsse von Heiseler und Reissner (beide 41.) fanden ihre Meisterin in Torfrau Baum oder gingen über das gegnerische Tor.
Die Gäste aus Sand versuchten über die gesamten ersten 45 Minuten durch schnelles Konterspiel – besonders über die eigene rechte – zu Chancen zu kommen, prallten dabei aber immer wieder an der kompakten und aufmerksamen FCU-Defensive ab.
So ging es nach 45 offiziellen und zwei zusätzlichem Minuten mit einem 2:0-Halbzeitstand in die Kabinen.
Effektiv nach der Pause - Höchster Saisonsieg
Auch nach dem Seitenwechsel gab die Elf von Cheftrainerin Ailien Poese weiter den Ton an und kam über die schnelle Reissner zu einer weiteren Möglichkeit. Ihre Flanke von der linken Grundlinie fand Mitspielerin Dina Orschmann, ihr Kopfball aus spitzem Winkel flog allerdings über das Tor (48.). Ähnlich knapp geriet auch ihr Abschluss zwei Minuten später, welchen SC-Torhüterin Baum noch zu Ecke abwehren konnte. Jener Eckball führte dann aber zum großen Jubel, als Lisa Heiseler ihre Torserie per Abstauber weiter ausbaute. Zuvor hatte Baum eine Direktabnahme von Judith Steinert noch parieren können (51.).
Mit dem Schwung der nun deutlichen Führung wollte sich auch Vorlagengeberin Halverkamps in die Torschützenliste eintragen, nach 56 Minuten segelte ihr Schuss aus halbrechter Position allerdings hauchdünn über die Querlatte. Noch eindeutiger wurde der Vorsprung der Eiseren Ladies nach 68 Minuten, als Naika Reissner erneut ihre Schnelligkeit nutzte, sich Raum verschaffte und von der linken Seite gekonnt querlegte. Am zweiten Pfosten musste Dina Orschmann nur noch den Fuß hinhalten und den Ball zum 4:0 über die Linie drücken.
Während die Gäste bis zum Spielende weiter kaum nennenswerte Chancen verzeichneten, nutzte Ailien Poese die Möglichkeit, um weitere Spielminuten zu verteilen. Sarah Abu Sabbah, Elli Seiro und Zita Rurack kamen eine gute Viertelstunde vor dem Abpfiff in die Partie und schalteten sich direkt ins Geschehen ein. Die beiden erstgenannten sorgten in Minute 84 sogar für das 5:0, als Winterneuzugang Elli Seiro an der rechten Grundlinie ihrer Gegnerin entwischte und in der Mitte Sarah Abu Sabah punktgenau bediente. Ihr Abschluss aus sieben Metern rollte ohne Gegenwehr über die Torlinie.
Den Schlusspunkt wenige Zeigerumdrehungen später setzte dann erneut die stark aufspielende Reissner mit ihrem zweiten Tor des Tages. Tomke Schneider per langem Ball und Zita Rurack per Schnittstellenpass hatten sie zuvor wunderbar freigespielt, gegen ihren Abschluss aus kurzer Distanz war Baum im SC-Tor abermals machtlos (88.).
Nach dem 6:0-Heimsieg stellen die Unionerinnen nun neben der besten Abwehr auch den treffsichersten Angriff (43 Tore). Mit 44 Punkten belegen sie weiterhin den zweiten Tabellenplatz hinter Nürnberg, das drei Zähler mehr auf dem Konto hat, der Vorsprung auf den ersten Nicht-Aufstiegsrang beträgt zehn Punkte.
Stimmen nach dem Spiel
„Mir geht es jetzt natürlich super und ich bin hochzufrieden. Es war heute definitiv ein Spitzenspiel, Sand ist genauso stark wie wir in die Rückrunde gestartet. Heute zu Hause mit 6:0 gegen so eine Mannschaft zu gewinnen, ist unglaublich. Daher freue ich mich sehr auf die nächsten Spiele hier vor dieser Kulisse“, erklärte eine überglückliche Sarah Abu Sabbah nach dem Schlusspfiff.
Doppeltorschützin Naika Reissner: „Ich freue mich natürlich sehr, dass wir heute so einen hohen Sieg einfahren konnten, besonders nach dem Bayern-Spiel letzte Woche. Wir haben heute genau das gemacht, was wir die ganze Woche trainiert haben und konnten es perfekt umsetzen.”
„Heute hat glaube ich alles gepasst. Wir haben wahnsinnig gut nach vorne gespielt und waren sehr zielstrebig. Wir haben das letzte Spiel gut analysiert und in der Trainingswoche hart gearbeitet. Heute hatte ich das Gefühl, dass sich alle pudelwohl auf dem Platz gefühlt haben. Es gibt von meiner Seite heute gar nichts auszusetzen, das war einfach ein super Spiel“, analysierte Cheftrainerin Ailien Poese die Begegnung.
Ausblick auf die kommenden Tage
Wie üblich folgt für die Eisernen Ladies am morgigen Montag eine Trainingseinheit unter dem Fokus „Regeneration und Spielersatzübungen“. Nach dem freien Dienstag startet dann die Vorbereitung auf die kommende Liga-Partie bei der Zweitvertretung von Eintracht Frankfurt. Jenes Spiel findet am Sonntag, dem 30.03.2025 um 14 Uhr in Frankfurt statt.