Mahlzeit!

Union qualifiziert sich für die Champions League

Heimsieg an der Alten Försterei:

Sa, 27. Mai 2023
Union qualifiziert sich für die Champions League

Der 1. FC Union Berlin setzt sich im Saisonfinale auf heimischem Platz mit 1:0 gegen den SV Werder Bremen durch. Mit dem Sieg über die Hanseaten ziehen die Köpenicker erstmalig in ihrer Vereinsgeschichte in die UEFA Champions League ein. Das Tor des Tages erzielt Rani Khedira in Minute 81.

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (78. Juranović), Doekhi, Knoche, Leite, Roussillon (89. Gießelmann) – Laïdouni (63. Michel), Khedira, Haberer (63. Seguin) – Becker, Behrens (78. Siebatcheu)

SV Werder Bremen: Pavlenka – Veljkovic, Stark, Friedl – Schmid, Gruev (86. Dincki), Buchanan (61. Jung) – Bittencourt, N. Schmidt (24. Philipp) – Füllkrug, Ducksch

Personal: Für das letzte Pflichtspiel in der Saison 2022/23 veränderte Cheftrainer Urs Fischer seine Startelf auf zwei Positionen. Robin Knoche rückte wieder in die erste Elf, Paul Jaeckel nahm für ihn auf der Bank Platz. Im Mittelfeld begann Aïssa Laïdouni für Morten Thorsby, der vor einer Woche gegen die TSG 1899 Hoffenheim noch begonnen hatte.

Zuschauer: 22.012

Tore: 1:0 Khedira (81.)

Kaum Chancen auf beiden Seiten – Haberer verpasst das Tor nur knapp

Vom Anpfiff an sah das ausverkaufte Stadion An der Alten Försterei ein intensives Spiel, in dem beide Mannschaften einige Minuten brauchten, um die anfängliche Nervosität abzulegen. Insbesondere die Eisernen verschenkten zu Spielbeginn durch einige ungenaue Zuspiele die Aussicht auf bessere Möglichkeiten. Der erste Aufschrei im Wohnzimmer der Köpenicker verstummte dann in Minute zehn sehr schnell wieder, als Schiedsrichter Patrick Ittrich seinen Elfmeter-Pfiff nach Ansicht der Videobilder wieder revidierte und den Gastgebern nur einen Eckball zusprach. Bremens Lee Buchanan hatte zuvor Janik Haberer im Sechzehner vermeintlich gefoult. Auch danach war es die Elf von Cheftrainer Urs Fischer, die das Geschehen bestimmte, mehr Ballbesitz hatte und sich öfter in Richtung Strafraum des SVW kombinieren konnte. Einzig die zwingenden Abschlüsse fehlten nach wie vor. Wenn es auf der anderen Seite den Mannen von der Weser einmal gelang, schnell zu kontern, dann eroberte entweder die FCU-Defensive um Robin Knoche den Ball zurück oder Schlussmann Frederik Rönnow war der gewohnt sichere Rückhalt. Bis zur 37. Spielminute mussten die Eisernen warten, bis sie ihre bis hierhin beste Chance verbuchten. Einen Eckstoß von der rechten Seite verlängerte Kevin Behrens auf den langen Pfosten, wo Janik Haberer den Ball und das 1:0 nur um Haaresbreite verpasste. Knappe 60 Sekunden vor dem Ablauf der ersten 45 Minuten musste dann auch Rönnow das erste Mal eingreifen und einen Schuss von Bremens Milos Veljkovic aus kurzer Distanz halten. Ohne weitere gefährliche Offensivszenen endete Durchgang eins nach vier Nachspielminuten kurz darauf beim Stand von 0:0

Union erhöht den Druck - Khedira mit dem Siegtreffer

Auch nach dem Wiederanpfiff machten die Köpenicker schnell klar, wer der Hausherr ist und drückten die Bremer meist tief in deren Hälfte. Beinahe zum 1:0 geführt hätte das in Minute 50, als sich Unions Jérôme Roussillon aus 18 zentralen Metern ein Herz fasste und Jiri Pavlenka zu einer starken Parade zwang. Knappe 12 Minuten später hätte Kapitän Christopher Trimmel die Fans der Eisernen fast mit einem Kunstschuss erlöst. Sein Freistoß aus dem linken Halbfeld segelte an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum und ging nur wenige Zentimeter neben dem 2. Pfosten ins Aus, auch der mitgelaufene Robin Knoche kam nicht mehr an den Ball. Auch der nächste Aufreger geschah wenig später im Strafraum der Bremer. Einen Eckball köpfte Danilho Doekhi trotz intensiven Zweikampfs Richtung Gehäuse, wo der aufmerksame Marvin Ducksch für seinen bereits geschlagenen Torwart Pavlenka auf der Torlinie klären könnte (67.). Das Spiel ging mittlerweile nur in eine Richtung, ein Ball nach dem Anderen flog auf das Bremer Gehäuse, einzig die Genauigkeit im Abschluss oder letzten Pass fehlte auf Seiten der Köpenicker. Die offensiven Wechsel von Cheftrainer Urs Fischer zeigten ihre Wirkung. Nur wenige Sekunden nach Betreten des Platzes hätten Josip Juranović und Jordan Siebatcheu ihre Kombination fast gekrönt. Die Flanke des Kroaten köpfte der Angreifer aber knapp über den Kasten (80.). Die Erlösung und das wichtige 1:0 folgte jedoch in der nächsten Aktion, als Rani Khedira seinen genau gezielten Abschluss aus 14 Metern platziert im rechten unteren Eck unterbrachte und Pavlenka keine Chance ließ (81.). Auch nach dem Tor drückten die Eisernen weiter nach vorne und spielten auf das zweite Tor. Erfolgreich waren sie nicht mehr und so endete die Partie nach 94 Minuten mit 1:0 für die Eisernen, die sich damit als Tabellen-Vierter erstmals für die Königsklasse qualifizierten.

Stimmen nach dem Spiel

“Das ist Wahnsinn! Und dass wir jetzt in der Champions League vertreten sind, habe ich noch nicht ganz realisiert. Das war von vorne bis hinten eine sehr souveräne Vorstellung von uns. Jetzt werden wir uns bei den Fans bedanken, die waren die ganze Zeit über ein super Support”, so das Fazit von Abwehrchef Robin Knoche.

“Ich denke, für den Moment ist es das wichtigste Tor meiner Karriere. Auch wenn wir sehen, dass der Sieg nicht nötig gewesen wäre, ist es natürlich schön fürs Gefühl. Beim Tor hatte ich eine absolute Gefühlsexplosion”, beschreibt Torschütze Rani Khedira den Sieg.

Auch Union-Cheftrainer Urs Fischer war nach dem Abpfiff überwältigt: “Der Aufstieg damals wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben und jetzt stehen wir hier und spielen Champions League. Zwischendurch war die Spannung schon sehr hoch und wir haben immer überlegt, was wir machen können. Nach den Toren bei uns und in Frankfurt fiel dann ein wenig Druck ab.”

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach dem Saisonabschluss gegen den SV Werder Bremen trifft sich die Mannschaft des 1. FC Union Berlin am morgigen Sonntag zu einem gemeinsamen Frühstück. Am Montag beginnt für Spieler und Trainer dann eine mehrwöchige Urlaubszeit. 

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