Eiserne Ladies mit 3:0 gegen Bayern II
Zuschauerrekord und Tabellenführung:
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin erzielt bereits in der ersten Halbzeit drei Tore und gewinnt mit 3:0 gegen den FC Bayern München II. Dina Orschmann trifft dabei zweimal (13. + 45.), bevor kurz vor der Pause ein Eigentor von Jana Kappes das 3:0 besiegelt. Der Heimsieg am 5. Spieltag vor 6.181 Zuschauern bedeutet gleichzeitig die Übernahme der Tabellenspitze und einen neuen Zuschauerrekord in der 2. Frauen-Bundesliga.
1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, Becker (66. Niesler), Steinert – Sakar, Markou (66. Janez), Moraitou (66. Frank), Heiseler (66. Blaschka), Halverkamps (83. Bach) – Abu Sabbah, D. Orschmann
FC Bayern München II: Mahmutovic – Doucoure (46. Reszler), Kappes, Zähringer, Gloning – Karl (72. Guzman Zapata), Hünten, Gmeineder (83. Weixler), Senftl (56. Roduner) – Ernst, Wegscheider (56. Portella)
Personal: Union-Cheftrainerin Ailien Poese musste auf Maria Cristina Lange, Pia Metzker und Katja Orschmann verzichten. Im Vergleich zum Spiel gegen die SG Andernach rotierten Anna Weiß und Antonia Halverkamps für Pia Metzker und Celine Frank in die erste Elf. Weiß absolvierte damit nach ihrer knapp einjährigen Verletzungspause ihr erstes Spiel von Anfang an.
Zuschauer: 6.181
Tore: 1:0 D. Orschmann (13.), 2:0 D. Orschmann (45.), 3:0 Kappes (45.+1., Eigentor)
Doppelte Orschmann – Unionerinnen führen 3:0 zur Pause
Von der ersten Minute an dominierten die Unionerinnen das Duell gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München. Mit aggressivem Pressing setzten sie die Münchnerinnen früh unter Druck und erzwangen schnelle Ballverluste. Bereits in der achten Minute erarbeiteten sie sich so den ersten Eckball. Eleni Markou kam am zweiten Pfosten nach einer präzisen Flanke im Luftduell zum Kopfball, verfehlte jedoch knapp die Führung. Fünf Minuten später sollte es jedoch so weit sein: Wieder schlug Lisa Heiseler den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Dina Orschmann per Kopf das 1:0 markierte.
In der 21. Minute wurde es erneut nach einer Standardsituation gefährlich, dieses Mal nach einem Freistoß aus dem Halbfeld. Athanasia Moraitou und Kapitänin Heiseler hatten eine kurze Variante einstudiert, doch den entscheidenden Pass an der Bayern-Mauer vorbei, verpasste Heiseler, da die herauslaufende Torhüterin rechtzeitig klären konnte. Die mehr als 6.000 Zuschauer mussten bis zur 30. Minute auf die nächste gefährliche Aktion der Unionerinnen warten: Die heutige Außenverteidigerin Antonia Halverkamps kam nach einem abgeblockten Schuss am linken Strafraumeck zum Abschluss, doch Bayern-Keeperin Ena Mahmutovic lenkte den Ball zur Ecke, die allerdings nichts einbrachte.
Auch in der folgenden Spielphase drückten die Unionerinnen die Gäste tief in deren Hälfte. Obwohl diese leidenschaftlich verteidigten, war es ein Spiel auf ein Tor. Ein Raunen ging immer wieder durch das Stadion An der Alten Försterei, doch der zweite Treffer wollte zunächst nicht fallen. Kurz vor der Halbzeit war es schließlich Dina Orschmann, die die Bayern-Keeperin unter Druck setzte und einen Querpass abfing. Den Ball ins leere Tor zu schieben, war dann nur noch Formsache und so erhöhte sie auf 2:0 (45.). Doch das war noch nicht alles: Nur eine Minute später landete eine Ecke bei der dienstältesten Spielerin der Bayern, Jana Kappes, die den Ball unkontrolliert mit der Hüfte ins kurze Eck abfälschte – 3:0 für die Eisernen Ladies zur Halbzeitpause (45.+1).
Unionerinnen siegen souverän und sind Tabellenführer
Kaum waren fünf Minuten nach Wiederanpfiff vergangen, da bot sich Lisa Heiseler die große Chance auf das 4:0: Ein Klärungsversuch der Münchenerinnen landete direkt bei Unions Nummer 7, die aus rund elf Metern frei zum Schuss kam, den Ball jedoch knapp über die Latte setzte (49.). Kurz darauf wurde es erstmals vor dem Tor von Union gefährlich. Nach einem Freistoß musste Cara Bösl ihr Tor verlassen und den Ball mit einer Faustabwehr klären (61.). Wenige Minuten später dann wieder eine brenzlige Szene auf der anderen Seite: Eleni Markou versuchte, Dina Orschmann mit einem gefühlvollen Heber zu bedienen, doch eine Abwehrspielerin des FC Bayern konnte im letzten Moment klären (65.).
Cheftrainerin Ailien Poese nahm anschließend einen Vierfachwechsel vor: Celine Frank, Anouk Blascka, Charleen Niesler und Korina Janez kamen ins Spiel. Die frischen Kräfte brachten neuen Schwung, insbesondere im Angriffspressing, was dazu führte, dass die Unionerinnen vermehrt bereits in der gegnerischen Hälfte in die Zweikämpfe kamen. Trotz des gestiegenen Drucks konnten sie bis zu diesem Zeitpunkt jedoch keinen zählbaren Erfolg daraus ziehen (75.).
Zehn Minuten vor dem regulären Spielende kombinierten sich Sarah Abu Sabbah und Celine Frank mit einem ansehnlichen Doppelpass in den Strafraum. Abu Sabbah zog mit links ab, doch die Torhüterin parierte ihren Schuss. Auch in der nächsten gefährlichen Situation stand Abu Sabbah im Mittelpunkt: Nach einer Flanke von Dina Orschmann nahm sie den Ball gekonnt mit dem ersten Kontakt an und schloss direkt ab. Ihr Abschluss prallte jedoch von der Torhüterin an die Querlatte (86.). Ein weiterer Treffer sollte am heutigen Nachmittag nicht mehr fallen, sodass die Eisernen Ladies 3:0 gewannen und bei einem erneuten Zuschauerrekord in der 2. Frauen-Bundesliga die nächsten drei Punkte einfuhren und sich an die Tabellenspitze setzten.
Stimmen nach dem Spiel
„Gerade mit der ersten Halbzeit und der 3:0-Pausenführung können wir sehr zufrieden sein. Für mich war es heute das erste Mal, dass ich als Startelfspielerin in der Alten Försterei auflaufen konnte, was natürlich ein unfassbar schönes Gefühl ist. Die Stimmung war super und dementsprechend bin ich heute sehr zufrieden“, erklärte Anna Weiß.
Dina Orschmann zeigte sich ebenfalls glücklich über den Ausgang der Partie: „Drei Punkte, nächster Sieg – insgesamt ist das Fazit sehr positiv. Wir haben in dieser Woche viel an unserer Spielrotation und den Ballbesitzphasen gearbeitet, da wir die Ballbesitzphasen wieder dominieren wollten. Das haben wir gerade in der ersten Halbzeit sehr gut umgesetzt. Das Pressing hat funktioniert, wodurch ja auch das 2:0 gefallen ist, die Standards ebenfalls. Dementsprechend ist vieles, was wir uns in der ersten Halbzeit vorgenommen hat, umgesetzt worden. In der zweiten Halbzeit haben wir uns vielleicht etwas zu tief fallen und die Bayern dadurch ins Spiel kommen lassen, daran werden wir sicherlich noch arbeiten. Insgesamt war es aber ein sehr gutes Spiel von uns, und mit der Tabellenführung können wir zufrieden sein.“
Cheftrainerin Ailien Poese freute sich über den Heimsieg: „Ich glaube, wenn man 3:0 gewinnt, kann man auf jeden Fall grundsätzlich zufrieden sein. Wir haben in der ersten Halbzeit das, was wir in der Woche thematisiert haben, vor allem in Bezug auf die Ballbesitzphasen, hervorragend umgesetzt. Für mich war es die beste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben. Natürlich auch Glückwunsch an mein Co-Trainerteam, die die Standards ausarbeiten, denn das hat heute natürlich auch super funktioniert.“
Ausblick
Für die Unionerinnen geht es nach der morgigen Spielerersatz- und Regenerationseinheit und einem freien Dienstag ab Mittwoch mit drei Trainingseinheiten weiter. Das nächste Spiel findet am kommenden Sonntag, dem 06.10.2024, beim SC Sand statt. Die Partie im baden-württembergischen Willstätt wird um 14 Uhr auf dem Rasenplatz Sand angepfiffen.