Union verliert 1:4 in Bremen
Auswärtsniederlage im letzten Pflichtspiel 2024:
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin muss sich mit 1:4 gegen den SV Werder Bremen geschlagen geben. Durch einen Doppelpack von Marco Grüll (13., 17.) gehen die Bremer 0:2 in Führung. András Schäfer gelingt in der 23. Minute der Anschlusstreffer. Noch vor dem Seitenwechsel stellt der SVW den Zwei-Tore-Abstand durch Mitchell Weiser wieder her (45.) und Jens Stage macht kurz vor dem Schlusspfiff mit dem 1:4 den Deckel drauf (87.).
1. FC Union Berlin: Schwolow - Trimmel (46. Juranović), Doekhi, Querfeld, Leite, Rothe - Schäfer (71. Tousart), Khedira (71. Kemlein) – Skov (46. Skarke), Hollerbach, Vertessen (79. Prtajin)
SV Werder Bremen: Zetterer - Stark (90.+2 Malatini), Friedl, Jung (89. Veljkovic) - Weiser, Lynen (90.+2 Alvero), Köhn (88. Deman) - Stage, Schmid - Grüll (73. Burke), Ducksch
Personal: Nach dem Remis im Heimspiel gegen den VfL Bochum nahm Union-Cheftrainer Bo Svensson auf vier Positionen Veränderungen vor: Für Frederik Rönnow, Kevin Vogt, Wooyeong Jeong und Tim Skarke rotierten Alexander Schwolow, Leopold Querfeld, Yorbe Vertessen und Christopher Trimmel in die Startformation.
Zuschauer: 42.100
Tore: 1:0 Grüll (13.), 2:0 Grüll (17.), 2:1 Schäfer (23.), 3:1 Weiser (45.), 4:1 Stage (87.)
Grüll mit schnellem Doppelpack – Schäfer verkürzt, ehe Weiser erhöht
Mit großem Selbstbewusstsein aus den letzten Spielen setzten die Hausherren von der Weser bereits nach acht gespielten Minuten das erste Ausrufezeichen: SVW-Stürmer Ducksch schnappte sich den Ball, nachdem Unions Diogo Leite beim Klärversuch unglücklich vorlegte und lief zielstrebig auf FCU-Schlussmann Alexander Schwolow zu. Der wuchtige Torabschluss klatschte allerdings nur aufs Quergebälk. Nur wenige Minuten später, waren es die Gäste, die auf der Gegenseite auf sich aufmerksam machten. Nach einem Standard und einem Kopfball-Pingpong im Strafraum der Werderaner war es Danilho Doekhi, der nicht genug Druck hinter den Ball bekam und den Kopfball in die Arme von Zetterer köpfte (9.).
Kaum vier Zeigerumdrehungen später ertönte die Tormusik im Weserstadion. Nach einer Flanke von Friedl setzte sich Grüll im Strafraum durch und ließ bei seinem Abschluss per Kopf Unions Keeper Schwolow chancenlos (13.). Die Bremer ließen nicht nach und so war es in der Folge erneut ein Ball von außen, den die Eisernen nicht klären konnten, als im Rückraum Grüll lauerte, der aus der zweiten Reihe abzog und seinen Doppelpack schnürte (17.).
Doch Union kämpfte sich zurück in die Partie und belohnte sich wenig später durch András Schäfer. Der Mittelfeldakteur lief nach einer Flanke von Tom Rothe am zweiten Pfosten in den Strafraum und netzte das Spielgerät aus kurzer Distanz ein (23.). Und auch wenn die Berliner in der Folge das Spiel an sich reißen konnten, gelang es ihnen nicht, den Spielstand zu egalisieren. Stattdessen wurden die Bremer wieder stärker und die Partie wurde in den letzten zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff zunehmender hektisch. Die Werderaner liefen früh an und zwangen die Eisernen zu Ungenauigkeiten im Spielaufbau.
Union drückte lange Zeit auf den Ausgleich, schafften es aber nicht, die kompakte Abwehr der Grünweißen zu überwinden. Stattdessen war es wieder eine Hereingabe von außen, die den Gastgeber auf 3:1 erhöhen ließ. Nach einem vermeintlichen Foul an Robert Skov ging es schnell und so war es am Ende Weiser, der die Vorlage der linken Außenbahn über die Linie bugsierte (45.). Und so ging es mit vier Minuten Nachspielzeit in die Halbzeitpause.
Unioner finden keine Lösungen – Werder erhöht kurz vor Schluss
Für beide Mannschaften ging es bei typisch nordischem Wetter zurück aufs Spielfeld. Unions Trainerteam schickte eine leicht veränderte Startelf in die zweite Halbzeit: Für Kapitän Christopher Trimmel und Robert Skov kamen Josip Juranović und Tim Skarke.
Mit tatkräftiger Unterstützung von den Rängen glaubten die Eisernen weiter an sich und versuchten, spielerische Lösungen zu finden, um die Bremer Abwehr zu knacken. So war es der mittlerweile eingewechselte Skarke, der sich an einem wuchtigen Abschluss knapp 18 Meter vor dem Bremer Tor versuchte und nur an den Fingerspitzen von Zetterer am Anschlusstreffer scheiterte (64.).
Die Mannschaft von der Weser schaffte es nur noch selten, aus der eigenen Hälfte zu kommen, blieb aber in ihrer Kompaktheit stabil und verhinderte über weite Strecken, dass ihr Schlussmann eingreifen musste. Svensson nahm für das Schlussdrittel erneut Veränderungen vor und schöpfte das gesamte Wechselkontingent aus. Doch drei Minuten vor dem regulären Ende traf Jens Stage für den SVW zur Entscheidung: Marvin Ducksch behauptet das Leder im Sechzehner der Gäste und legt uneigennützig für Stage auf, der nur noch das verwaiste Tor zum 1:4 treffen musste (87.) Wenige Minuten später ertönte der Schlusspfiff im Weserstadion und die Auswärtsniederlage des 1. FC Union Berlin war besiegelt.
Stimmen nach dem Spiel
“So eine Niederlagenserie ist natürlich nicht schön, aber letztendlich ist egal, wie viele Spiele du verlierst, solange wir jetzt die Zeit gut nutzen, weiter hungrig bleiben und die Dinge aufarbeiten. Wir wollen mit einem frischen Kopf in das neue Jahr starten und können uns da ein Beispiel an unseren Fans nehmen, die einen unermüdlichen Support zeigen und das wollen wir unbedingt mit erfolgreichem Fußball zurückzahlen”, betonte Benedict Hollerbach nach der Niederlage in Bremen.
Christopher Trimmel erklärte vor der Winterpause: “Selbstverständlich sind wir enttäuscht und wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen, da wir bei den Toren nicht gut verteidigt haben. Das wollen und müssen wir besser machen. Werder, aber auch jeder andere Bundesligaverein hat seine Qualitäten, genauso wie wir auch und die wollen wir wieder vermehrt auf den Platz bringen.”
“Wir kassieren heute leider zu einfache Gegentore und das darf uns so nicht passieren. Es ist natürlich ärgerlich, weil wir nach dem 1:2 gut zurückgekommen sind und da alles drin war. Wir müssen uns wieder auf unsere Tugenden, insbesondere in der Defensive konzentrieren, denn dann wird es uns auch wieder gelingen, solche Duelle für uns zu entscheiden”, resümierte Unions Cheftrainer Bo Svensson auf der Pressekonferenz nach der Partie.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach der Rückkehr nach Berlin beginnen für die Mannschaft von Union Cheftrainer Bo Svensson ab morgen die Weihnachtsferien, ehe es im neuen Jahr ab dem 02.01.2025 mit der Vorbereitung und einem öffentlichen Training um 10:30 Uhr nach einer kurzen Winterpause weitergehen wird.