Union unterliegt Wolfsburg 0:1
Glücklos in der Autostadt:
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin verliert ihre Auswärtspartie beim VfL Wolfsburg mit 0:1. Trotz zahlreicher Möglichkeiten auf Seiten der Unioner sind es die Gastgeber, die durch Ridle Baku in Minute 71 das Tor des Tages erzielen.
VfL Wolfsburg: Grabara - Fischer, Vavro, Koulierakis, Mæhle, Dardai (79. Gerhardt), Arnold – Baku (90.+3 Zesiger), Wimmer (63. Wind), Tomás (63. Nmecha) - Amoura (79. Özcan)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Doekhi, Vogt, Leite (9. Querfeld), Skov (46. Rothe) – Kemlein, Khedira (82. Bénes) – Haberer (70. Jeong), Siebatcheu, Vertessen (46. Hollerbach)
Personal: Nach der Länderspielpause und dem zuletzt torlosen Unentschieden gegen den Sport-Club aus Freiburg sah Union-Cheftrainer Bo Svensson kaum Anlass, seine Startformation zu ändern und wechselte lediglich auf zwei Positionen: Jordan Siebatcheu und Janik Haberer starteten für Wooyeong Jeong und László Bénes.
Zuschauer: 23.861
Tore: 1:0 Baku (71.)
Kaum Torraumszenen – Abwehrreihen dominieren
Bei winterlichen Temperaturen mussten die Anhänger beider Vereine in der Anfangspartie hinnehmen, dass es auf beiden Seiten wenig Offensivaktionen gab. Sowohl die Hausherren als auch die Gäste aus Berlin vereitelten eine mögliche Torgefahr bereits vor dem letzten Drittel. Lediglich Standards zwangen die Schlussmänner der Mannschaften zum Einsatz. Bitter für die Eisernen war der frühe verletzungsbedingte Wechsel in der Defensive: Bei einer Grätsche blieb Diogo Leite im Rasen hängen und konnte die Partie nicht fortführen. Für ihn übernahm Leopold Querfeld die linke Abwehrseite (9.).
In den Folgeminuten konnten die Wölfe zwar über lange Zeit den Ball in den eigenen Reihen halten, schafften es aber nur ein einziges Mal einen Weg durch die kompaktstehenden Reihen der Unioner zu finden: Mit einem Kurzpassspiel bezwangen sie die Abwehrreihe und Tiago Tomás kam im Strafraum zum Abschluss, der Unions Nummer 1 jedoch vor keine Probleme stellte (25.).
Die Schlussphase der ersten Hälfte war angebrochen und während sich die Hausherren an der Taktik des Teams von Bo Svensson gegen den Ball die Zähne ausbissen, versuchten die Eisernen zudem eigene Offensivaktionen zu kreieren. Ein schnelles Umschaltspiel der Werkself ließ die Arena aufjubeln. Der Abschluss von Ridle Baku ließ das Netz jedoch nur von außen wackeln (37.).
Gefährlich sollte es immer nach ruhendem Ball werden: Nach einem Kopfball-Pingpong landete das Spielgerät bei Amoura, der es an der linken Strafraumecke mit dem Schuss aus zweiter Reihe versuchte. Doch diese Halbchance sollte keinen Weg in das Tor von Frederik Rönnow finden und landete stattdessen auf dem Netz. So ging es mit einem torlosem Remis und zwei Minuten Nachspielzeit in die Halbzeitpause.
Mehr Chancen auf beiden Seiten – Union glücklos
Für die zweite Halbzeit nahm das Trainerteam der Berliner zwei Wechsel vor: Benedict Hollerbach und Tom Rothe ersetzten Robert Skov und Yorbe Vertessen. Dies änderte jedoch nichts an der Taktik der Unioner. Sie standen weiter kompakt, wurden nun aber mutiger in den Offensivaktionen und beschäftigten die Abwehrreihe des VfL. Der erste nennenswerte Abschluss ließ dennoch einige Minuten auf sich warten: In der 59. Spielminute konnte Schlussmann Grabara erst im Nachfassen den abgefälschten Schuss von Aljoscha Kemlein parieren. Keine Zeigerumdrehung später war es wieder Kemlein, der nach starker Vorarbeit von Hollerbach von Jordan Siebatcheu bedient wurde, den Abschluss aus der zweiten Reihe aber über den Querbalken setzte.
Auf der Gegenseite stahl sich Tomás abseitsverdächtig vor Rönnow, hatte aber das Nachsehen gegen den starken Keeper, der sich breit machte und den Gegentreffer mit der Brust verhinderte. Im Nachgang zeigte der Assistent regelkonform die Abseitsstellung des Offensivspielers an (62.).
In der 71. Spielminute begann dann aus dem Nichts die Lichtshow in der Volkswagen Arena: Etwas glücklich landete das runde Leder im Strafraum bei Baku, der den Ball aus zweiter Reihe im Tor versenkte und seine Mannschaft in Führung brachte. Doch Union schüttelte den Gegentreffer schnell ab und erhöhte die Schlagzahl. Erst war es Rani Khedira, der im vollen Lauf den Ball leicht verzog, ehe Siebatcheu von Kapitän Christopher Trimmel mit dem Rücken zum Tor bedient wurde und in der Drehung Schlussmann Grabara zu einer Parade zwang (74.).
Die Schlussminuten waren geprägt von zahlreichen Flanken, Eckstößen und Abschlüssen der Eisernen. Letztere waren jedoch meist nicht zwingend genug und stellten die Abwehr vor VfL-Torhüter Grabara vor keine größeren Probleme. Nach fünf Nachspielminuten endeten sowohl der zweite Durchgang als auch das Spiel beim Stand von 0:1 aus Unioner Sicht.
Stimmen nach dem Spiel
“Das war ein schwieriges Spiel, in dem wir defensiv besonders in der ersten Halbzeit gut agiert haben. Offensiv hingegen waren wir nicht gut mit dem Ball. Das wurde zwar nach dem Seitenwechsel besser, aber Wolfsburg hat halt das Tor gemacht. Insgesamt war es im letzten Drittel zu ungenau”, resümierte Christoper Trimmel das Spielgeschehen.
“Das Erspielen von Chancen und die Effizienz, beides gehört dazu. Unsere Defensive stand gut, die Umschaltsituationen müssen wir aber besser ausspielen. Wenn wir den Ball geholt haben, war er ziemlich schnell wieder weg. Am Ende ist das so zu wenig”, so Aljoscha Kemlein nach dem Abpfiff.
“Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt. Da waren wir zu passiv und hatten nach vorne keinen Mut und keine guten Abläufe. Im zweiten Durchgang wurde es besser, auch durch die Wechsel und ich denke, es war am Ende eher ein Unentschieden-Spiel. Jetzt müssen wir durch Training und Analyse weiterarbeiten”, so die Worte von Cheftrainer Bo Svensson.
Ausblick auf die kommenden Tage
Wie gewohnt findet das morgige Regenerations- und Spielersatztraining unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, ehe es für die Mannschaft von Cheftrainer Bo Svensson mit einem freien Tag in die neue Woche geht. Am Dienstag starten die Eisernen mit einer öffentlichen Trainingseinheit um 10:30 Uhr in Vorbereitung auf das kommende Bundesliga-Heimspiel. Die Partie gegen den amtierenden deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen wird am Sonnabend, dem 30.11.2024 um 15:30 angepfiffen.