Union und Bochum trennen sich 1:1
Punkteteilung am Sonntagabend:
Der 1. FC Union Berlin kommt gegen den VfL Bochum nach halbstündiger Unterzahl nicht über ein Remis hinaus. Kurz vor der Pause schießt Josip Juranović die Eisernen mit einem traumhaften Freistoßtor in Front. Zu Beginn der zweiten Hälfte gleicht Kevin Stöger per Elfmeter aus (55.), kurze Zeit später sieht Paul Jaeckel die gelb-rote Karte. Im Anschluss bieten sich Union zwar mehrere Chancen zum Siegtreffer, keine davon findet aber den Weg ins Tor. Auch Bochum ist offensiv nicht dazu in der Lage, den Lucky Punch zu setzen. Folgerichtig müssen sich beide Mannschaften mit einem Remis zufriedengeben.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović, Jaeckel, Knoche, Doekhi, Roussillon (86. Gießelmann) – Laïdouni (65. Leite), Khedira, Haberer (80. Thorsby) – Becker (86. Pantovic), Behrens (86. Siebatcheu)
VfL Bochum: Riemann - Ordets, Masovic, Schlotterbeck (14. Heintz) - Osei-Tutu (75. Gamboa), Osterhage, Stöger, Soares – Asano (88. Zoller), Hofmann, Antwi-Adjei (88. Holtmann)
Personal: Eine Woche nach der unglücklichen Niederlage in Dortmund rotierte Unions Trainer Urs Fischer auf zwei Positionen. In der Abwehr tauschten Niko Gießelmann und Jérôme Roussillon und im Mittelfeld ersetzte Aïssa Laïdouni seinen Mannschaftskollegen Morten Thorsby.
Zuschauer: 21.524
Tore: 1:0 Juranović (45. +2), 1:1 Stöger (55.)
Juranović mit dem Traumfreistoß zur Führung
Zurück an heimischer Wirkungsstätte markierten die Eisernen bereits in den ersten zwei Spielminuten, dass die Bochumer zu Gast in einer Festung sind. Mit lautstarker Unterstützung dribbelte sich Jérôme Roussillion auf der linken Außenbahn durch und legte den Ball von der Grundlinie in den Rückraum. Sowohl Kevin Behrens als auch Rani Khedira konnten die perfekte Hereingabe jedoch nicht verwerten, holten aber zumindest einen Eckball raus, den Danilho Doekhi mit dem Fuß versuchte zu verwandeln, das runde Leder aber etwas zu hoch über den Querbalken setzte (2.). Bochum schien nun wach und suchte im Ballbesitz direkt den Weg zum Tor. Union in gewohnter Kompaktheit verteidigte die langen Bälle des VfL, bevor diese überhaupt zum Torabschluss kamen. In der 12. Minuten dann eine längere Spielunterbrechung: Bei einer Grätsche von Ex-Unioner Keven Schlotterbeck gegen Sheraldo Becker schrammt der Angreifer mit den Stollen den Oberschenkel von Schlotterbeck, der die Partie leider nicht fortsetzen konnte. Für ihn betrat - von Union an Bochum ausgeliehen - Dominique Heintz den Platz. Die Folgeminuten boten dem Stadion An der Alten Försterei wenig Highlights. In der 30. Minute dann mal wieder eine Annäherung an das Tor. Becker zog von links nach innen und versuchte sich am Distanzschuss in das lange Eck, verpasste das Tor von Manuel Riemann knapp. In der 35. Spielminute dann der erste Torabschluss der Gäste von der Castroper Straße: Asano, bedient aus dem linken Halbfeld, kam im Strafraum zum Abschluss, forderte FCU-Keeper Frederik Rönnow jedoch kaum. Auf der Gegenseite waren es wieder die Eisernen; Roussillions Flanke von links entpuppte sich als Torabschluss und konnte nur noch vom Querbalken verhindert werden. Die offizielle Spielzeit war bereits vergangen, da bot sich für die Hausherren noch einmal eine Möglichkeit nach ruhendem Ball. Juranović legte sich die Kugel zurecht und lies Riemann keine Chance. Der Ball flog perfekt ins linke obere Eck und so konnten die Hausherren mit der 1:0-Führung in die Pause gehen (45. +2).
VfL mit dem Ausgleich per Strafstoß - Treffer von Behrens aberkannt
In Halbzeit Zwei hatten die Gäste aus Bochum den besseren Start. Osterhage kam von der rechten Strafraumecke zum Abschluss und verfehlte den Kasten von Rönnow nur knapp. Bochum kam deutlich besser aus der Pause und drückte die Eisernen über mehrere Minuten in die eigene Hälfte. In der 54. Minute der bittere Pfiff: Beim Versuch den Ball zu klären, traf Laïdouni unglücklich seinen Gegenspieler, sodass dem Unparteiischen nichts anderes übrigblieb, als Elfmeter zu pfeifen. Stöger legte sich die Kugel am Punkt zurecht und verwandelte zum Ausgleich (55.). Sechs Zeigerumdrehungen später die nächste bittere Pille für die Eisernen. Beim Versuch, den Konter der Bochumer zu unterbinden, traf der gelbverwarnte Jaeckel seinen Gegenspieler und musste den Platz verlassen. Union gab sich nicht auf und ging sofort auf Angriff. In der 64. Minute zappelte das Netz hinter Riemann, doch der Jubel hielt nicht lange an. Der VAR schaltete sich ein und annullierte das Tor von Kevin Behrens aufgrund seiner knappen Abseitsstellung. Die Hausherren zeigten trotz Unterzahl weiterhin kämpferisch, in der 79. Minute dann die Riesenmöglichkeit: Riemann faustete die Hereingabe in den Strafraum, machte dafür aber den Kasten frei für Kevin Behrens, der den Ball knapp über den Kasten schoss. Und auch Frederik Rönnow behielt die Nerven. Nach der Ecke in der 81. Minute zeigte er seine starken Reflexe und parierte den Kopfball aus kurzer Distanz. Obwohl Bochum bis zum Schlusspfiff mehr auf den Siegtreffer pochte als die Eisernen, war es Kevin Behrens, der in der 85. Minute die größte Chance auf den Lucky Punch hatte. Eine scharfe Flanke von Sheraldo Becker setzte er per Kopf aus kurzer Distanz links neben den Kasten. So blieb es am Ende beim 1:1.
Stimmen zum Spiel
Union-Kapitän Rani Khedira hat nach dem Spiel lobende Worte für den Gegner und Frederik Rönnow übrig: “Bochum hat das heute sehr gut gemacht, hat sehr intensiv und kompakt gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir trotz der ein oder anderen Schwäche nach vorne ein gutes Spiel gemacht. Im zweiten Durchgang waren wir bis zum Platzverweis zu passiv, sind danach aber wieder aktiver geworden und hatten auch unsere Chancen. Bochum aber auch, wir hatten einen sehr guten Keeper, der uns das Remis gerettet hat.”
Torschütze Josip Juranović ist enttäuscht vom Ergebnis: “Die erste Halbzeit war perfekt, wir haben alle zweiten Bälle bekommen und die langen Schläge kamen meist an. Die zweite Hälfte sind wir nicht gut angegangen, am Ende können wir mit Blick auf den Platzverweis noch froh über den Punkt sein.”
Cheftrainer Urs Fischer zieht folgendes Fazit nach dem Spiel: “Aus meiner Sicht haben wir eine sehr gute erste Hälfte gespielt. Deswegen war das tolle Tor von Josip und die Führung auch verdient. Aber in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte betteln wir um den Ausgleich. Der Platzverweis war für uns ein Weckruf und am Ende haben wir alle Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. Schlussendlich müssen wir aber mit diesem Punkt leben.”
Ausblick auf die kommende Woche
Nach der morgigen Regenerationseinheit steht für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin ein freier Tag an. Ab Mittwochnachmittag heißt es dann wieder voller Fokus auf die nächste Partie in der Bundesliga. Gegner zum Abschluss des 29. Spieltages ist Borussia Mönchengladbach und angepfiffen wird die Partie im Borussia Park um 19:30 Uhr.