Kevin Behrens verlässt Union
Von Berlin nach Wolfsburg:
Kevin Behrens verlässt die Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Union Berlin und schließt sich dem Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg an. Nach 105 Partien beendet er das Kapitel bei den Eisernen, bleibt der Bundesliga jedoch erhalten.
Vom Joker zum Stammspieler
Im Sommer 2021 wechselte Kevin Behrens vom Zweitligisten SV Sandhausen in die Hauptstadt. Bei seiner ersten Station in der Bundesliga wurde er von einer Mannschaft voller Euphorie und Selbstvertrauen empfangen. In der vorangegangenen Spielzeit konnte sich Union nach 20 Jahren erstmals wieder für einen internationalen Wettbewerb, die UEFA Europa Conference League, qualifizieren.
Der heute 32-Jährige begann seine Zeit in Köpenick als Joker. In 24 Spielen während der Saison 2021/22 startete er zweimal von Beginn und wurde 22-mal eingewechselt. Dass der Joker auch zustechen kann, bewies Behrens bereits bei seinem vierten Bundesliga-Einsatz. An der Alten Försterei traf er in der 88. Spielminute zum 1:0-Endstand gegen Arminia Bielefeld. Somit bescherte er der Mannschaft den zweiten Saisonsieg im sechsten Spiel. Mit drei Vorlagen und einem weiteren Tor im Laufe der Saison half er Union, sich für die UEFA Europa League zu qualifizieren.
Auch im Pokal setzte er erste Akzente. In der zweiten Runde des DFB-Pokals, im Spiel gegen Waldhof Mannheim, schnürte der gebürtige Bremer seinen ersten Doppelpack im Union-Dress und ebnete seiner Mannschaft den Weg in die dritte Pokal-Runde.
In der folgenden Spielzeit entwickelte Behrens sich in der Rückrunde zum Stammspieler; bei insgesamt 33 Einsätzen stand er 17-mal in der Startelf. Mit 10 Scorerpunkten in der Bundesliga zahlte er das Vertrauen zurück. Mit seiner Mannschaft konnte er sich so am Ende den 4. Tabellenplatz sichern, was die Qualifikation für die UEFA Champions League bedeutete.
Diese besondere Phase sollte für Behrens auch in der aktuellen Spielzeit weitergehen. Mit einem Hattrick im ersten Saisonspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 und einem weiteren Treffer im nächsten Spiel gegen SV Darmstadt 98 konnte seine Saison kaum erfolgreicher starten. Doch es sollte noch besser kommen: Durch seine Topform hatte der Stürmer die Aufmerksamkeit von Bundestrainer Julian Nagelsmann auf sich gezogen. Kevin Behrens debütierte als deutscher Nationalspieler gegen Mexiko und sammelte seine ersten Einsatzminuten im Trikot seines Landes.
Die darauffolgende Schwächephase seiner Mannschaft traf auch Kevin Behrens; seit seinem Treffer gegen Darmstadt am 2. Spieltag ist er nicht mehr zu einem Torerfolg gekommen. Trotzdem sammelte er aufgrund seiner Körperlichkeit und Erfahrung weiter fleißig Einsatzminuten.
Für Kevin Behrens endet das Kapitel 1. FC Union Berlin nach 105 Spielen 20 Toren und 8 Vorlagen.
Stimmen zum Wechsel
“Kevins Wechselwunsch zum VfL Wolfsburg nachzukommen, war für uns eine sehr schwierige Entscheidung. Es war eine tolle Reise mit ihm in den letzten Jahren. Er wird uns als Typ fehlen und dennoch werden wir uns jederzeit gern an seine Zeit bei Union erinnern”, kommentiert Unions Geschäftsführer Profifußball, Oliver Ruhnert, den Wechsel nach Wolfsburg.
“Union ist in den letzten Jahren zu meiner Familie geworden. Ich habe hier eine unglaublich schöne Zeit erleben dürfen, die für immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. Ich bedanke mich bei meinen Mannschaftskollegen, den Fans und den Mitarbeitern des Vereins für die Unterstützung und wünsche Union auch weiterhin nur das Beste“, so Kevin Behrens nach seinem Abschied aus Berlin.