Doekhis Kopfball sichert Union drei Punkte
Nach XXL-Spieldauer:
Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein Heimspiel am 21. Bundesliga-Spieltag gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0 und bleibt damit im vierten Spiel auf eigenem Grün ungeschlagen. Das Tor des Tages erzielt Danilho Doekhi per Kopfball kurz vor der Halbzeit (45. + 25). Zuvor war die Partie aufgrund von Fanprotesten wiederholt unterbrochen worden.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Král (81. Jaeckel), Doekhi, Knoche, Leite, Gosens (81. Roussillon) – Schäfer (59. Laïdouni), Khedira, Tousart – Volland (59. Aaronson), Hollerbach (70. Kaufmann)
VfL Wolfsburg: Pervan – Maehle, Lacroix, Jenz (46. Zesiger), Rogerio (80. Sarr) – Majer (74. Baku), Svanberg (80. Gerhardt), Arnold, Paredes (74. Černý) – Behrens, Wind
Personal: Aufgrund von Sperren musste Cheftrainer Nenad Bjelica auf Kevin Vogt (5. Gelbe Karte), Janik Haberer (5. Gelbe Karte) und Christopher Trimmel (Rotsperre) verzichten. Im Vergleich zur letzten Partie in Mainz rückten dafür Diogo Leite, Alex Král und Lucas Tousart in die Startelf.
Zuschauer: 21.816
Tore: 1:0 Doekhi (45. + 25)
Viele Unterbrechungen – Doekhi per Kopf zur Führung
Die Anfangsminuten waren geprägt von hohen Bällen, die beide Abwehrketten aber konsequent verteidigten. Die Gäste aus Wolfsburg verzeichneten zu Beginn mehr Ballbesitz und erspielten sich in der 6. Minute die erste Möglichkeit. Den Abschluss von Jonas Wind konnte Frederik Rönnow jedoch parieren. Wenige Minuten später kamen die Eisernen das erste Mal in die gefährliche Zone. Alex Král wurde über rechts freigespielt, seine Flanke fand im Strafraum allerdings keinen Abnehmer. Lucas Tousart machte die Situation noch einmal scharf und spielte auf den freistehenden Kevin Volland. Der Stürmer traf bei seinem Abschluss den Ball nicht richtig, sodass die Situation geklärt werden konnte. Kurz darauf wurden auch die medizinischen Abteilungen erstmals aktiv: Nachdem András Schäfer und Lovro Majer in einem Luftduell mit den Köpfen zusammengerauscht waren, gab es eine längere Verletzungsunterbrechung. Mit der folgenden Spielfortsetzung übernahm der 1. FC Union Berlin mehr Kontrolle über die Partie und ließ das Leder besser durch die eigenen Reihen laufen (20.). In der 25. Minute schnürten die Hausherren die Wölfe im eigenen Sechzehner ein, fanden aber die entscheidende Lücke nicht. Der heute als Außenverteidiger eingesetzte Král entschied sich für eine Hereingabe auf den Elfmeterpunkt, wo Benedict Hollerbach zum Fallrückzieher ansetzte, aber nicht an den Ball kam.
Ab der 27. Minute folgte eine weitere Spielunterbrechung von rund einer halben Stunde aufgrund von Fan-Protesten. Nach der erneuten Fortsetzung sorgte Jonas Wind zum zweiten Mal für Gefahr. Der Däne stand frei vor seinem Nationalmannschaftskollegen und versuchte Unions Nummer 1 zu überlupfen, was allerdings nicht funktionierte (40.). Kurze Zeit später flogen erneut Tennisbällen auf das Feld, weswegen die Partie wiederholt unterbrochen wurde. Der Unparteiische entschied sich aufgrund der vielen Spielunterbrechungen für eine Nachspielzeit von 21 Minuten. Nach elf nachgespielten Minuten erkämpfte sich Union eine gute Torgelegenheit, als Hollerbach am Rande des Strafraumes an das Spielgerät kam, er seinen Torabschluss jedoch verzog. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff schlug Kevin Volland eine Ecke für die Hausherren, die zum Erfolg führen sollte: Der Standard segelte Richtung erster Pfosten, wo Danilho Doekhi völlig frei zum 1:0 einköpfte (45. + 25). Mit der Führung im Rücken ging es in die Halbzeitpause.
Chance auf Konter für beide Seiten - Turbulente Schlussminuten
Keine Minute war gespielt, als es im Sechzehner der Wolfsburger gefährlich wurde. Nach einem Freistoß aus halbrechter Position kam Tousart auf Höhe des Elfmeterpunktes an den Ball und schloss mit dem Rücken zum Tor aus der Drehung ab. Sein Schuss, noch leicht abgefälscht, ging knapp über das Tor. In der 54. Minute kombinierten sich die Niedersachsen durch die Hälfte der Unioner, bis Majer aus knapp 15 Metern schießen konnte, aber am Tor vorbei zielte. Zehn Zeigerumdrehungen später stieg Wölfe-Stürmer Wind in der Mitte am höchsten und verlängerte eine Flanke per Kopf. Rönnow streckte sich und wehrte den gefährlichen Ball ab.
In der angebrochenen Schlussphase fanden die Wolfsburger keine Mittel, um durch den Unioner Abwehrverbund zu kommen. Die Eisernen versuchten vereinzelnd, über die eingewechselten Brenden Aaronson und Mikkel Kaufmann Konter zu setzen und für eine Verschnaufpause zu sorgen. In der 86. Minute hatten die Wölfe einen Freistoß in aussichtsreicher Position, den Maximilian Arnold in die Mauer schoss. In den letzten Spielminuten suchten die Niedersachsen weiter vergeblich nach der entscheidenden Lücke im eisernen Abwehrverbund, fanden diese jedoch nicht und luden die Unioner mit Fehlpässen immer wieder zu Kontern ein. Diese wussten den sich bietenden Platz jedoch nicht zu nutzen und verpassten somit ein mögliches 2:0. Auch mit ihrer letzten Möglichkeit scheiterten die Gäste an Unions Schlussmann Rönnow; einen Kopfball von Wind aus kurzer Distanz parierte er souverän (90.+5).
Stimmen nach dem Spiel
„Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir heute die drei Punkte geholt haben. Es war ein umkämpftes Spiel, in dem auch die Wolfsburger ihre Möglichkeiten hatten. Für uns war es das dritte Spiel in einer Woche. Dennoch haben wir alles gegeben, sind viel gelaufen und haben uns diesen Sieg verdient“, lautete das Fazit von Cheftrainer Nenad Bjelica.
Alex Král betonte nach dem Abpfiff: “Wir standen als eine Einheit auf dem Platz, haben viel miteinander geredet und waren vor allem nach Standards gefährlich. Ich habe heute auf einer für mich ungewohnten Position gespielt, was nicht leicht war, aber wir haben uns gegenseitig gecoacht und immer wieder unterstützt. Das hat mir sehr geholfen.“
“Wir konnten heute unsere Heimserie ausbauen und uns etwas Luft nach unten verschaffen”, lautet das Fazit von Robin Knoche, der heute sein 300. Bundesliga-Spiel bestritt. “Wir freuen uns, dass wir in unserem eigenen Stadion wieder schwerer zu bespielen sind und in den letzten Begegnungen eine gewisse Heimstärke entwickelt haben. Natürlich helfen unsere einmaligen Fans uns enorm, aber wir wollen auch in der Ferne wieder eine Schippe drauflegen, um auch auswärts zu punkten”, so Knoche weiter.
Ausblick auf die kommenden Tage
Für die Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Union Berlin geht es morgen mit einer nichtöffentlichen Trainingseinheiten weiter. Am Montag haben die Spieler einen freien Tag, ehe am Dienstag um 15:00 Uhr ein öffentliches Training stattfindet. Am kommenden Sonnabend, dem 17.02.2024, sind die Eisernen in Sinsheim gefragt. Die Bundesliga-Partie bei der TSG 1899 Hoffenheim ist für 15:30 Uhr angesetzt.