Auge fürs Detail
Tag 5 des Trainingslagers:
Am heutigen Mittwoch stand für die Bundesligaprofis des 1. FC Union Berlin die gezielte Arbeit an verschiedenen Spielbestandteilen im Vordergrund. Dabei wurden spezifische Übungen für die Abwehr, das Mittelfeld und den Angriff durchgeführt.
Nach der Aktivierungsphase und einer eher untypischen Erwärmung, bei der der Ball in der Hand statt am Fuß geführt wurde, gingen die Eisernen zu verschiedenen Spielformen und Standardtrainingseinheiten über.
Einen Schritt schneller sein
Die Abwehrarbeit mag weniger spektakulär als das Toreschießen sein, dennoch ist der Anspruch an die Qualität ebenso hoch. Defensivspieler müssen den gegnerischen Angreifern stets einen Schritt voraus sein und das Spiel antizipieren. Dabei ist es wichtig, kontinuierlich Druck auf den Gegner auszuüben und die Räume eng zu halten. Im Trainingslager wird dies mithilfe von Drohnenaufnahmen verdeutlicht, die in der Videoanalyse zeigen, welche Abstände zwischen den Ketten einzuhalten sind und wann der richtige Zeitpunkt für das Attackieren des Gegners gekommen ist. Auch bei Standardsituationen wird genau analysiert, wie sich die Defensivakteure von Union verhalten sollen. „Bei einer Ecke müssen wir Verteidiger darauf achten, uns sinnvoll zu positionieren und sowohl den Ball als auch die Gegner im Blick zu behalten“, erklärte Innenverteidiger Danilho Doekhi nach der Einheit.
Es geht jedoch nicht nur darum, den Ball einfach zu klären, sondern auch darum, den freien Raum zu erkennen und schnell auf die Mittelfeldspieler und Stürmer umzuschalten, um den nächsten Angriff einzuleiten.
Bindeglied einer Mannschaft
Das Mittelfeld ist das Herzstück jeder Mannschaft, das sowohl nach vorn als auch nach hinten arbeitet und den Takt im Spiel vorgibt. Mittelfeldspieler müssen ständig neue Ideen ins Spiel einbringen, mit gut kalkuliertem Risiko agieren und schnelle Entscheidungen treffen. Aljoscha Kemlein spricht bei AFTV darüber, dass es darauf ankommt, stets aktiv zu sein. Im Training üben die Spieler auf kleineren Spielfeldern mit engen Räumen, in Sekundenbruchteilen möglichst gute Entscheidungen zu treffen.
Neben der Unterstützung der Abwehrspieler achten Mittelfeldakteure auch darauf, die Offensivspieler auf dem gegnerfernen Fuß anzuspielen, sinnvolle Ballan- und -mitnahmen zu realisieren und das richtige Timing für die Ballabgabe zu finden, um schließlich die Stürmer in Szene zu setzen.
Bewegung ohne Ball
Angreifer werden meist an ihren Toren gemessen, doch ein gutes Offensivspiel umfasst weit mehr als das Toreschießen. „Wir Stürmer machen viele Laufwege, die auf den ersten Blick umsonst erscheinen, aber grundlegend für die Chancenkreation sind“, betonte Ivan Prtajin im aktuellen Interview. Durch diese Laufwege öffnen die Stürmer Räume, die von anderen Teamkollegen genutzt werden können. So wird das Offensivspiel variabler und schwerer zu verteidigen.
Es geht nicht nur um den eigenen Treffer, sondern auch darum, Mitspieler in torgefährliche Situationen zu bringen und als Ballverteiler zu agieren. In Übungen ohne gegnerischen Druck wurden Laufwege einstudiert, die verschiedene Passstafetten beinhalteten. „Es ist wichtig, Lücken für Passwege zu öffnen, wo vorher keine waren“, so Prtajin weiter.
Zitat des Tages: „Wenn du es nicht weißt, Janik, dann weiß es keiner.“ – Ein Mitspieler zu Janik Haberer bei einem Social-Media-Quiz.
Beim morgigen zweiten Testspiel der Sommervorbereitung gegen den FC Dynamo Kiew möchte Cheftrainer Bo Svensson und sein Trainerteam einige der Prinzipien, die in dieser Woche vertieft wurden, bereits auf dem Platz sehen.
Die Tagebucheinträge im Überblick: