Tach gesagt!

Eiserne Ladies unterliegen dem SV Werder Bremen mit 1:6

Niederlage bei der Saisoneröffnung:

Sa, 03. August 2024
Eiserne Ladies unterliegen dem SV Werder Bremen mit 1:6

Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin muss sich bei der offiziellen Saisoneröffnung im Stadion An der Alten Försterei dem Bundesligisten SV Werder Bremen mit 1:6 geschlagen geben. Die frühe Bremer Führung durch Michelle Ulbrich (5.) kann Pia Metzker kurz vor dem Pausenpfiff noch ausgleichen (44.). Im zweiten Durchgang zeigen sich die Gäste jedoch äußerst effizient und erzielen fünf Treffer (52./67./71./77./80.). 

1. FC Union Berlin: Bösl (46. Wagner) – Niesler, Becker (46. Janez), Steinert – Sakar (46. Reissner), Heiseler (46. Blaschka), K. Orschmann, Moraitou (71. Frank), Metzker (71. Weiß) – D. Orschmann (71. Halverkamps), Abu Sabbah (71. Trojahn)

SV Werder Bremen: Peng (76. Wende) – Ulbrich, Schmidt (46. Brandenburg), Nemeth, Siems (76. Dahl) – Walkling, Arfaoui (46. Mühlhaus), Dieckmann – Mahmoud, Weidauer (15. Papai (76. Dahl)), Sternad (60. Wichmann)

Personal: Cheftrainerin Ailien Poese musste gegen den SV Werder Bremen auf Maria Cristina Lange und Latoya Bach verzichten. Dafür stand Anna Weiß erstmals nach zehnmonatiger Verletzungspause wieder im Kader.

Tore: 0:1 Ulbrich (5.), 1:1 Metzker (44.), 1:2 Niesler (52., Eigentor), 1:3 Mühlhaus (67.), 1:4 Siems (71.), 1:5 Mühlhaus (77.), 1:6 Mühlhaus (80.)

Zuschauer: 5.500

Bremen geht früh in Führung – Metzker antwortet kurz vor der Pause

Die Gäste aus Bremen nutzten direkt die erste Chance des Spiels zum Führungstreffer: Nach einer Ecke von Tuana Mahmoud nickte Verteidigerin Michelle Ulbrich aus kurzer Distanz wuchtig ein (5.). Torhüterin Cara Bösl berührte den Ball noch mit den Fingerspitzen, konnte das Spielgerät jedoch nicht mehr entscheidend abwehren. Unglücklich aus Bremer-Sicht war derweil, dass sich zehn Minuten später die Top-Torschützin der vergangenen Saison, Sophie Weidauer, in einem Zweikampf unglücklich verletzte und ausgewechselt werden musste.

Union tat sich gegen den Bundesligisten schwer, eigene Torchancen zu kreieren. Zwar ließen die Köpenickerinnen den Ball im Mittelfeld mitunter gut laufen, konnten jedoch im Offensivspiel keine Durchschlagskraft entwickeln. Insgesamt agierten die Bremerinnen mit der Führung im Rücken etwas dominanter, wenngleich auch bei den Grün-Weißen weitere Torchancen Mangelware blieben. Union arbeitete resolut gegen den Ball und konnte so zahlreiche Angriffsversuche unterbinden.

In der 39. Minute gelang es Werder jedoch, sich durch die Hintermannschaft der Köpenickerinnen zu kombinieren. Schließlich drückte Maja Sternad das Leder nach Vorarbeit von Emoke Papai über die Linie, doch die Linienrichterin entschied zuvor bereits auf Abseits. Nur eine Minute später kamen die Unionerinnen auf der Gegenseite zu ihrem ersten Torschuss: Nach einer Kombination über Athanasia Moraitou und Dina Orschmann landete der Ball bei Sarah Abu Sabbah, deren Flachschuss aus zehn Metern jedoch in den Armen der Torhüterin landete (40.). Die Aktion machte den Köpenickerinnen allerdings Mut und so sollte es nur vier Minuten dauern, bis schließlich großer Jubel im Stadion An der Alten Försterei aufkam: Pia Metzker wurde halblinks am Strafraum von Katja Orschmann bedient und schlenzte den Ball aus 16 Metern sehenswert ins lange Eck (44.). Es war die letzte nennenswerte Aktion vor dem Pausenpfiff.

Fünf Tore: Effiziente Bremerinnen lassen Union keine Chance

Die Unionerinnen kamen mit vier Wechseln aus der Pause und stellten von Dreier- auf Viererkette um. Die Anfangsphase gehörte allerdings wie schon im ersten Durchgang den Gästen. Nur wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff kam Caroline Siems halblinks im Strafraum zum Abschluss, zog aus spitzem Winkel jedoch knapp am Tor vorbei (46.). In der 52. Minute lag der Ball dann aber im Netz von Torhüterin Melanie Wagner: Nach einem Fehlpass in der eigenen Hälfte kam Bremens Larissa Mühlhaus rechts am Fünf-Meter-Raum an das Spielgerät und wollte querlegen, doch Innenverteidigerin Charleen Niesler fälschte die Kugel unglücklich ins eigene Tor ab.

Der SV Werder Bremen wirkte im zweiten Durchgang insgesamt griffiger im Vergleich zu den Eisernen Ladies und konnte in der 67. Minute auf 1:3 erhöhen: Nach einem gegnerischen Einwurf bekam Union den Ball im eigenen Strafraum nicht geklärt, ehe schließlich Mühlhaus die Kugel per Direktabnahme unter die Latte beförderte. Union hatte direkt nach Wiederanpfiff die große Chance, nochmals heranzukommen, als Naika Reissner links im Strafraum frei vor Keeperin Livia Peng auftauchte, doch die Schlussfrau verhinderte mit einer starken Parade den Anschlusstreffer (69.). Stattdessen sorgte Bremen auf der Gegenseite in der 71. Minute für die Vorentscheidung: Bei einem vermeintlich geklärten Ball spritzte Caroline Siems dazwischen, umkurvte Wagner und schob zum 1:4 ein.

Aus Union-Sicht war in der zweiten Halbzeit einzig erfreulich, dass Anna Weiß im Anschluss an den vierten Treffer nach über zehnmonatiger Verletzungspause ihr Comeback unter lautstarkem Applaus feiern konnte. Sportlich blieben die Bremerinnen, die sich nun in einen Rausch spielten, jedoch obenauf. In der 77. Minute gelang es Mühlhaus, Wagner den Ball abzunehmen und auf 1:5 zu erhöhen. Die Nummer 7 der Bremerinnen machte nur drei Minuten später ihren Hattrick perfekt, als sie die Kugel mit einem Schuss vom Strafraum im langen Eck zum 1:6-Endstand unterbrachte (80.).

Stimmen zum Spiel

„Erst mal ist es natürlich ein richtig schönes Gefühl, wieder auf dem Rasen zu stehen. Es war für mich das erste Mal hier in der Alten Försterei und einfach unglaublich, die Unterstützung der Fans auf dem Platz zu spüren. Ein riesiges Dankeschön an alle, die es mir ermöglicht haben, wieder schnell zurückzukehren. Zum Sportlichen muss man natürlich sagen, dass es für uns heute schwierig war, reinzukommen und unseren Plan umzusetzen. Ich glaube dennoch, dass wir uns nicht verstecken müssen“, erklärte Anna Weiß nach ihrem Comeback.

„Wir haben noch mal etwas ausprobiert und zur zweiten Halbzeit das System umgestellt, zudem einige Positionen verändert. Das Ergebnis ist in der Höhe vielleicht etwas zu hoch, aber ich glaube, dass wir daraus gute Lehren ziehen können und das Spiel in der nächsten Woche aufarbeiten werden. Wir sind sicherlich nicht zufrieden mit dem Resultat, aber zuversichtlich, dass wir daraus viel mitnehmen können“, lautete das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.

Ausblick

Am kommenden Sonnabend, dem 10.08.2024, findet für die Unionerinnen schließlich das letzte Testspiel der Sommervorbereitung statt. Um 14 Uhr gastieren die Eisernen Ladies beim Bundesligisten SGS Essen.

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