Vor Rekordkulisse in der 2. Bundesliga:
Eiserne Ladies schlagen FC Ingolstadt mit 4:0
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin setzt sich am 21. Spieltag souverän mit 4:0 gegen den FC Ingolstadt durch. Vor 6.676 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei, was einen neuen Zuschauerrekord in der 2. Frauen-Bundesliga darstellt, erzielt Dina Orschmann nach 19 Spielminuten den Führungstreffer für die Eisernen Ladies. Im zweiten Durchgang sorgen die Köpenickerinnen mit drei Treffern in sechs Minuten für die Entscheidung (58./62./64.).
1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, Schneider, Becker (46. Markou), Metzker – Frank, Heiseler (69. Janez), Moraitou (83. Blaschka) – Halverkamps, D. Orschmann (69. Abu Sabbah), Reissner (63. Seiro)
FC Ingolstadt 04: Daum – Wolski (80. Vidovic), Ebert, Timmermann, Winter – Bogenschütz, Slipcevic, Reischmann (69. Schwarz) – Kusch, Burkard (89. Hein), Reininger (69. Strobel)
Personal: Im Vergleich zur 0:1-Niederlage vor der Länderspielpause bei Eintracht Frankfurt II nahm Cheftrainerin Ailien Poese zwei Änderungen in der Startelf vor: Nach längerer Verletzungspause kehrte Marie Becker in die Anfangsformation zurück und ersetzte die angeschlagene Judith Steinert. Außerdem rückte Celine Frank nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Startelf, während Eleni Markou zunächst auf der Bank Platz nahm. Neben Steinert mussten die Unionerinnen weiterhin auf Maria Cristina Lange, Leonie Köster, Sophie Trojahn, Ida Heikkinen und Katja Orschmann verzichten.
Zuschauer: 6.676
Tore: 1:0 D. Orschmann (19.), 2:0 Halverkamps (58.), 3:0 D. Orschmann (62.), 4:0 Heiseler (64.)
Orschmann bringt Union im zweiten Versuch in Führung
Bei bestem Fußballwetter waren die Rollen vor dem Anpfiff klar verteilt: Die Unionerinnen gingen als Favoritinnen in die Partie und wollten nach der zweiten Liga-Niederlage in Frankfurt Wiedergutmachung betreiben. Dies merkte man den Eisernen Ladies auch direkt an, denn nach sechs Minuten bot sich bereits die erste Großchance: Ein Freistoß von Athanasia Moraitou fand im Strafraum Dina Orschmann, deren wuchtiger Kopfball von FCI-Schlussfrau Anna-Lena Daum an die Latte gelenkt werden konnte.
In der 19. Minute hatte Unions Nummer 11 dann mehr Glück beim Abschluss: Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte flankte Naika Reissner maßgenau an den Fünf-Meter-Raum, wo sich Orschmann geschickt von ihrer Gegenspielerin absetzte und den Ball per Direktabnahme mit der Innenseite über die Linie drückte. Nur wenige Sekunden später hatten die Rot-Weißen direkt die nächste Gelegenheit, als abermals Reissner einleitete und diesmal am Strafraumrand für Antonia Halverkamps ablegte, deren Schuss aus 16 Metern einen halben Meter am Pfosten vorbeiflog (21.).
In der Folge kontrollierte die Poese-Elf das Spiel, ohne allerdings mit voller Entschlossenheit auf den zweiten Treffer zu drängen. Zugleich ließ die Köpenicker Hintermannschaft allerdings defensiv auch nichts anbrennen und erstickte die Ingolstädter Konterbemühungen stets frühzeitig in Keim. So blieb es ohne weitere nennenswerte Strafraumszenen bis zur Pause bei der verdienten 1:0-Führung.
Drei Tore in sechs Minuten – Union macht kurzen Prozess
Nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn des zweiten Durchgangs nahm das Spiel ab der 54. Minute spürbar an Fahrt auf. Die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehörte allerdings den Gästen aus Oberbayern: Pija Reininger lief allein auf Cara Bösl zu, die weit vor ihrem Tor stand und versuchte es mit einem Lupfer, doch der Ball flog am Kasten vorbei (54.). Auf der Gegenseite zeigten sich die Eisernen Ladies effizienter und nutzten direkt ihren ersten Torabschluss in der zweiten Halbzeit: Dina Orschmann setzte sich auf der linken Seite energisch durch und spielte den Ball flach an den Elfmeterpunkt, wo Antonia Halverkamps das Leder mit dem ersten Kontakt kompromisslos unter die Latte jagte (58.).
Nur vier Minuten später durfte Orschmann selbst zum zweiten Mal an diesem Tag jubeln, als sie zugleich für die Vorentscheidung sorgte: Naika Reissner ließ auf der linken Seite ihre Gegenspielerin stehen und gab den Ball nach innen, wo Orschmann wortwörtlich angeflogen kam und das Leder im Grätschen über die Linie drückte (62.). Union spielte sich nun in einen Rausch und machte es nur wenige Sekunden später noch deutlicher: Nach einem frühen Ballgewinn von Tomke Schneider ließ Lisa Heiseler ihre Gegenspielerin am Strafraumrand aussteigen und vollendete anschließend eiskalt ins kurze Eck (64.).
Die Eisernen Ladies hatten anschließend immer noch nicht genug, doch ein Freistoß von Halverkamps aus 23 Metern senkte sich in der 68. Minute lediglich aufs Tornetz. Neben der deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang sorgte auch ein neuer Zuschauerrekord für Freude auf den Rängen: 6.676 Fans verfolgten die Partie im Stadion, womit der bisherige Liga-Rekord aus dem Spiel gegen den FC Bayern München II, als 6.181 Zuschauer anwesend waren, übertroffen wurde. Auf dem Platz ließen es die Mannschaften in den Schlussminuten derweil etwas ruhiger angehen, sodass weitere Torchancen bis zum Abpfiff ausblieben.
Durch den 4:0-Erfolg konnten die Eisernen Ladies, die weiterhin den 2. Tabellenplatz innehaben, ihren Vorsprung auf Rang 4 in der 2. Bundesliga auf neun Punkte ausbauen.
Stimmen nach dem Spiel
„Wir hatten heute ehrlicherweise ein bisschen Schwierigkeiten, ins Spiel reinzukommen. Da müssen wir noch eine Schippe drauflegen. Die zweite Halbzeit habe ich dann so empfunden, dass wir definitiv stabiler waren, vor allem auch in Bezug auf unser Passspiel. Daher sind wir jetzt zufrieden, aber es gab heute definitiv auch Dinge, die wir in Hinblick auf die letzten Spiele verbessern müssen“, ordnete Torschützin Antonia Halverkamps den Sieg ein.
Marie Becker erklärte: „Wir waren heute stark vor dem Tor und haben unsere Chancen genutzt. Besonders in Durchgang zwei, als wir das Tempo erhöht haben, wurde es oft gefährlich. Insgesamt war das ein sehr wichtiger Sieg, den Schwung wollen wir jetzt auch in das nächste Spiel mitnehmen.“
„In der Halbzeit haben wir angesprochen, dass wir in den Zweikämpfen wacher und insgesamt präsenter auftreten müssen. Das haben wir nach dem Seitenwechsel gut umgesetzt und sind deutlich besser in die Duelle gekommen. Insgesamt war es eine sehr souveräne Vorstellung“, lautete das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.
Ausblick
Nach dem morgigen freien Montag starten die Unionerinnen ab Dienstag in die Vorbereitung auf das nächste Spiel in der 2. Bundesliga. Bereits am kommenden Sonnabend, dem 19.04.2025, sind die Eisernen Ladies beim Tabellenvierten SV Meppen zu Gast. Der Anpfiff in der Hänsch-Arena erfolgt um 14 Uhr.