Großer Schritt in Richtung Aufstieg:
Eiserne Ladies siegen in Meppen mit 4:0
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin setzt sich im Zweitliga-Spitzenspiel mit 4:0 beim Tabellenvierten SV Meppen durch. In der Hänsch-Arena erzielt Celine Frank kurz nach dem Seitenwechsel den Führungstreffer (50.). In der Schlussphase sorgen Lisa Heiseler (79.) und Sarah Abu Sabbah (83.) jeweils per Konter für die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzt abermals Heiseler in der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 4:0-Endergebnis (90+3.).
1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, Schneider, Becker (60. Niesler), Metzker – Frank (84. Markou), Heiseler, Moraitou (81. Janez) – Halverkamps (60. Abu Sabbah), D. Orschmann, Reissner (81. Bauereisen)
SV Meppen: Farwick – Steenwijk (55. Castrellon), Göppel, Rolfes, Bleil – Lux, Licina, Kossen (82. Miyoshi) – Nagy, Kropp (82. Hohm), Seyen
Personal: Nach dem 4:0-Heimerfolg gegen den FC Ingolstadt 04 am vergangenen Wochenende gab es für Cheftrainerin Ailien Poese keinen Grund, die Startformation zu verändern. Auf Leonie Köster, Maria Cristina Lange, Judith Steinert, Sophie Trojahn, Fatma Sakar und Ida Heikkinen mussten die Unionerinnen weiterhin verzichten.
Zuschauer: 966
Tore: 0:1 Frank (50.), 0:2 Heiseler (79.), 0:3 Abu Sabbah (83.), 0:4 Heiseler (90+3.)
Abwehrschlacht im ersten Durchgang – Kaum Abschlüsse zur Pause
In der Meppener Hänsch-Arena versuchten die Eisernen Ladies von Beginn an, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Bereits nach 40 Sekunden provozierten die Köpenickerinnen durch ihr hohes Pressing einen ersten Eckball, der jedoch keine Gefahr einbrachte. Insgesamt hatte Union mehr Ballbesitz, fand jedoch in den ersten 45 Minuten nur selten ein Durchkommen gegen die robuste Hintermannschaft des SVM. Auch die Defensive der Eisernen Ladies agierte souverän und verteidigte sämtliche zaghafte Angriffsbemühungen der Gastgeberinnen.
Angesichts der Bedeutung der Partie wollten beide Teams keine Fehler riskieren, weshalb die Mannschaften offensiv eher zurückhaltend agierten. Die erste aussichtsreiche Gelegenheit hatte Union in der 22. Minute: Dina Orschmann nahm ihrer Gegenspielerin den Ball am Strafraumrand ab, doch ihr Querpass auf Lisa Heiseler am Fünf-Meter-Raum konnte im letzten Moment noch abgefangen werden. Nur eine Minute später folgte eine ähnliche Situation: Erneut sprintete Orschmann in Richtung Tor und legte diesmal für Naika Reissner quer, die den Ball allerdings nicht schnell genug verarbeiten konnte, sodass SVM-Torhüterin Thea Farwick noch im letzten Moment eingreifen konnte (23.). Gefährlich wurde auch eine direkt aufs Tor gezogene Ecke von Antonia Halverkamps, die jedoch von Meppens Abwehrchefin Nina Rolfes kurz vor der Torlinie geklärt werden konnte (26.).
Wirklich nennenswerte Torabschlüsse blieben im ersten Spielabschnitt aus. Union war zwar die deutlich aktivere Mannschaft und entfachte auch etwas mehr Torgefahr, doch fehlte es im letzten Drittel meist am entscheidenden Pass. Folgerichtig ging es torlos in die Halbzeitpause.
Frank erlöst Union – Heiseler und Abu Sabbah machen den Deckel drauf
Wie schon in der Vorwoche gegen den FC Ingolstadt kam Union deutlich entschlossener aus der Halbzeitpause und konnte nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff in Führung gehen. Athanasia Moraitou schickte auf der linken Seite mit einem starken Pass Pia Metzker auf die Reise, die den Ball flach in die Mitte auf Dina Orschmann spielte. Zwar versprang Orschmann das Leder am Strafraumrand, doch dadurch kam Celine Frank an den Ball, die aus 18 Metern abzog und das Spielgerät im langen Eck unterbrachte (50.). Es war der 2. Saisontreffer für Unions Nummer 6, nachdem sie sich zuvor bereits im Hinspiel gegen Meppen in die Torschützenliste eingetragen hatte.
Im Anschluss an den Treffer sahen die 966 Zuschauer in der Hänsch-Arena jedoch wieder das taktisch geprägte Spiel aus dem ersten Durchgang. Lediglich die Vorzeichen hatten sich etwas verändert, da Meppen nun offensiv stärker gefordert war, wohingegen sich die Unionerinnen etwas zurückziehen konnten. Die Eisernen Ladies machten dabei ihrem Ruf als beste Abwehr der Liga alle Ehre und ließen fast keinen gegnerischen Abschluss im zweiten Durchgang zu. Offensiv lauerten die Eisernen Ladies weiterhin auf Kontergelegenheiten, was sich in der 79. Minute auszahlen sollte: Naika Reissner spielte einen Pass in die Tiefe auf Lisa Heiseler, die allein in Richtung SVM-Tor sprintete und frei vor Keeperin Thea Farwick die Nerven behielt: 2:0 für Union.
Vier Minuten später fiel schließlich die endgültige Entscheidung: Abermals hatte Union aufgrund der aufgerückten Meppener Hintermannschaft viel Platz, sodass Nele Bauereisen nach einem Pass von Heiseler frei vor dem Tor auftauchte. Die Angreiferin behielt das Auge für Sarah Abu Sabbah, welche gegen ihren Ex-Verein nur noch einschieben musste (83.). Meppen drückte in den verbleibenden Minuten zumindest noch mal auf den Ehrentreffer, vergab in der 89. Minute jedoch eine Großchance aus kurzer Distanz. Stattdessen durfte Heiseler in der Nachspielzeit nach einer Flanke von Orschmann noch ihren 15. Saisontreffern bejubeln und setzte mit dem Treffer zum 4:0 zugleich den Schlusspunkt in dieser Partie (90+3.).
Durch den Sieg haben die Köpenickerinnen nun den Vorsprung auf den 4. Tabellenplatz auf zehn Punkte ausgebaut. Das bedeutet zugleich, dass die Eisernen Ladies den Aufstieg in die Bundesliga am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit einem Sieg aus eigener Hand rechnerisch perfekt machen können.
Stimmen nach dem Spiel
„Wir sind gerade wirklich überglücklich. Natürlich sind wir jetzt auch ziemlich kaputt, aber die Freude über diesen Auswärtssieg ist riesig. Es war sehr schwer heute. Wir wussten, was uns erwartet – Meppen ist enorm heimstark. Und dementsprechend sind wir jetzt einfach sehr glücklich über die drei Punkte“, ordnete Doppelpackerin Lisa Heiseler die Partie ein.
Sarah Abu Sabbah erklärte: „Ich bin unfassbar zufrieden mit der Mannschaft. Wir haben offensiv und defensiv alles gegeben. Im ersten Durchgang müssen wir einige Situationen besser ausspielen und werden das sicherlich auch ansprechen. Nach der Pause waren wir da, 4:0 in Meppen zu gewinnen ist einfach eine starke Leistung.“
„Es war heute definitiv ein Arbeitssieg. Ich finde, wir haben es auch in der ersten Halbzeit schon gut gemacht. Wir haben nichts zugelassen, waren aktiv und intensiv, was wir uns auch vorgenommen haben. Am Ende machen wir in der zweiten Halbzeit dann auch die Tore. Insgesamt ist es dementsprechend heute ein verdienter Auswärtssieg“, resümierte Cheftrainerin Ailien Poese.
Ausblick auf die kommende Woche
Die Unionerinnen bereiten sich nach zwei freien Ostertagen ab Dienstag auf das Heimspiel am kommenden Sonntag, dem 27.04.2025, gegen Borussia Mönchengladbach vor. Die Partie im Stadion An der Alten Försterei wird um 13 Uhr angepfiffen. Tickets für die Partie sind online und in allen Zeughäusern verfügbar.