VfL Bochum 1848 vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 11. Spieltag
Bochum vs 1. FC Union
Bundesliga, 11. Spieltag
Union unterliegt Bochum mit 1:2
Spielbericht
Am 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga bleibt der 1. FC Union Berlin ohne Punkte. Aggressive Bochumer erkämpfen sich eine 1:0-Pausenführung durch Philipp Hofmann (44.). Auch nach der Pause drängen die Gastgeber Union in die eigene Hälfte und erhöhen in der 71. Minute durch den eingewechselten Gerrit Holtmann auf 2:0. Union gelingt nach vergebenem Elfmeter (78.) erst in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer. Wenig später beendet Schiedsrichter Deniz Aytekin die Partie mit dem Endstand von 1:2 aus Sicht der Eisernen.
VfL Bochum: Riemann – Gamboa (87. Oermann), Masovic, Ordets, Soares - Losilla, Stöger - Osei-Tutu (65. Holtmann), Förster (79. Stafylidis), Antwi-Adjei (79. Osterhage), Hofmann (65. Ganvoula)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (71. Skarke), Jaeckel, Knoche, Leite, Gießelmann (63. Ryerson) – Schäfer, Khedira, Haberer (20. Pantovic) – Becker (63. Behrens), Siebatcheu (63. Leweling)
Personal: Für das Auswärtsspiel beim VfL Bochum nahm das Trainerteam des 1. FC Union Berlin auf fünf Positionen Änderungen im Vergleich zum DFB-Pokalspiel am vergangenen Mittwoch vor: Für Julian Ryerson, Danilho Doekhi, Tymoteusz Puchacz, Paul Seguin und Sven Michel rückten Christopher Trimmel, Paul Jaeckel, Niko Gießelmann, Rani Khedira und Jordan Siebatcheu in die Startelf.
Zuschauer: 25.460
Tore: 1:0 Hofmann (44.), 2:0 Holtmann (72.), 2:1 Pantovic (90. +2)
Aggressiver VfL erzwingt die Führung
Wenige Tage nach dem souveränen Auftritt des 1. FC Union Berlin in der zweiten Runde des DFB-Pokals ging es an der Castroper Straße weiter. Auch der Gegner aus Bochum setzte sich in der Woche im Spiel gegen Elversberg durch und kam mit Selbstbewusstsein in die Partie. Bereits in den ersten fünf Minuten prüften die Bochumer Unions Schlussmann Frederik Rönnow, der die Angriffe jedoch ohne Probleme vereitelte. Die Eisernen ließen sich vom frühen Anlaufen des VfL nicht unter Druck setzen und versuchten, mehr und mehr Ruhe ins Spiel zu bringen. In der 20. Spielminute musste Union-Trainer Urs Fischer erstmals verletzungsbedingt wechseln. Janik Haberer, der wenige Minuten vorher regelwidrig und rüde von den Beinen geholt wurde, musste das Spielfeld verlassen. Für ihn kam Ex-Bochumer Milos Pantovic in die Partie. Bis zur 26. Spielminute mussten die Zuschauer im Vonovia Ruhrstadion auf die nächste Toraktion warten: Per Standard wurde Hofmann bedient, der im Strafraum per Kopf zum Abschluss kam. Doch auch hier behielt Rönnow die Oberhand und verhinderte einen Rückstand seiner Mannschaft. Union tat sich gegen aggressive Bochumer sehr schwer und fand nur selten den Weg in den Strafraum der Gastgeber. Wenn dann Hereingaben von Christopher Trimmel oder Sheraldo Becker in den Strafraum gelangten, fand sich dort jedoch kein Abnehmer. In der 37. Spielminute dann endlich ein nennenswerter Abschluss der Eisernen: Kapitän Trimmel bediente mit einer flachen Eckenvariante Jordan Siebatcheu, dessen Ball in letzter Sekunde von VfL-Torhüter Manuel Riemann auf der Linie gesichert werden konnte. Der Matchplan der Bochumer hingegen ging bis in Zone Drei auf: Lange Bälle auf die letzte Kette und frühes Pressing ergaben einige aussichtsreiche Offensivaktionen. Union stand hinten stabil und schaffte es ein Ball doch hinter die Kette, behielt Rönnow die Ruhe und parierte die Abschlüsse der Bochumer. In der 43. Minute musste sich besagter Rönnow dann richtig langmachen, um den wuchtigen Abschluss von Osei-Tutu über den Querbalken zu lenken. Die nachfolgende Ecke suchte und fand Hofmann, der kurz vor der Pause die Führung für seine Mannschaft erzielte (44.). Union bekam kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit ebenfalls noch einmal die Möglichkeit per Standard. Die Ecke von Christopher Trimmel fand jedoch nur VfL-Schlussmann Riemann, der die knappe 1:0-Führung seiner Mannschaft zur Halbzeit sicherte.
Bochum erhöht - Union vergibt Elfmeter
Zurück aus der Kabine ging es für beide Mannschaften zunächst personell unverändert weiter. Und erneut waren es die Hausherren aus dem Ruhrpott, die den ersten Abschluss für sich verbuchen konnten. Der Ball von Osei-Tutu verfehlte den Kasten der Unioner jedoch um einige Meter. Bochum machte weiter Druck und ließ die Gäste aus Berlin-Köpenick kaum ins Spiel kommen. Union wurde griffiger und hielt den Ball über längere Zeit in den eigenen Reihen. Immer wieder versuchten sie über die Defensive den Spielaufbau, scheiterten aber an kompakt stehenden Bochumern. In der 60. Spielminute dann die Möglichkeit: Milos Pantovic versuchte es halblinks mit einem Schlenzer auf das lange Eck, verfehlte das Tor jedoch knapp. Auf der Gegenseite verhinderte der Querbalken den Führungsausbau der Bochumer. Erneut war es Osei-Tutu, der es mit einem Distanzschuss versuchte und am Aluminium scheiterte. Unions Trainerteam reagierte und brachte drei fische Kräfte in die Partie. In der 63. Spielminute ersetzten Julian Ryerson, Jamie Leweling und Kevin Behrens Niko Gießelmann, Jordan Siebatcheu und Sheraldo Becker. Bochum machte im weiteren Verlauf keine Anstalten die Führung zu verwalten und suchte immer wieder den Weg nach vorn. Der letzte Wechsel für die Unioner war gerade vollzogen, da überrannten die Hausherren die Union-Defensive und nutzten die entstandene Überzahlsituation zum 2:0 durch den mittlerweile eingewechselten Holtmann (72.) eiskalt aus. In der 75. Spielminute blieb Unions Abwehrspieler Diogo Leite verletzt im Strafraum liegen. Eine scheinbar regelkonforme Klärung der Ecke entpuppte sich nach Überprüfung des VAR als Foul – Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte auf den Punkt. Milos Pantovic schnappte sich die Kugel, scheiterte jedoch gegen den starken Manuel Riemann. Bochum zog aus dem gehaltenen Strafstoß frische Kraft. Mit aller Macht mussten sich die Unioner der Angriffe des VfL erwehren, der dem 3:0 nun näher war als Union dem Anschlusstreffer. Dieser fiel zwar noch, jedoch viel zu spät. Es lief bereits die vierminütige Nachspielzeit, als Milos Pantovic per sattem Linksschuss zum 1:2 aus Union-Sicht traf (90. +2). Eine weitere Chance auf ein Tor gab es für Union jedoch nicht mehr. Nach fünf Siegen in Folge ohne Gegentor musste Union heute eine 1:2-Niederlage hinnehmen.
Stimmen nach dem Spiel
Cheftrainer Urs Fischer sah eine verdiente Niederlage: “Ich muss schon sagen, dass uns Bochum heute ein bisschen aufgefressen. Darauf hatten wir wenig Antworten. In den letzten 30 Metern waren wir nicht zwingend genug und haben auch das ein oder andere Geschenk verteilt. Die Mannschaft hat alles versucht, aber die Bochumer waren heute einfach eine Spur besser.”
Für Kapitän Christopher Trimmel hatte Bochum nicht das Format eines Bundesliga-Schlusslichts: “Wir haben intern immer gesagt, dass wir nicht gegen den Letzten, sondern gegen Bochum spielen. Sie haben in den letzten Wochen sehr gut performt. Dazu haben sie eine super Mentalität, das hat man heute gesehen. Wenn diese Sachen zusammenkommen, verlierst du auch mal gegen so eine Mannschaft.”
Rani Khedira sah den heutigen Gegner als die wachere und bestimmtere Mannschaft: “Bochum war in den entscheidenden Momenten schneller und agiler als wir. Beim zweiten Treffer waren wir zum Beispiel immer einen Schritt zu spät. Und dann ist es eben unheimlich schwer, hier zu bestehen.”
Ausblick auf die kommende Woche
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es für die Eisernen bereits am kommenden Donnerstag in der UEFA Europa League weiter. Der Gegner im fünften Gruppenspiel heißt SC Braga. Der Anpfiff im Stadion An der Alten Försterei erfolgt um 18:45 Uhr.
Union reist nach Bochum
Vorbericht
Am Sonntag, dem 23.10.2022 reist die Mannschaft des 1. FC Union Berlin im Rahmen des elften Bundesliga-Spieltags ins Vonovia Ruhrstadion zum VfL Bochum, angestoßen wird um 15:30 Uhr. Das Team von Urs Fischer hatte nach dem 2:0-Heimerfolg gegen Heidenheim im DFB-Pokal drei Tage Zeit, zu regenerieren und sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten.
Gegnercheck
Der Verein aus Nordrhein-Westfalen steht aktuell auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga, mit vier Zählern liegen die Bochumer zwei Punkte hinter dem Vorletzten Schalke 04. Während bei Auswärtsspielen in dieser Saison für den VfL nicht viel zu holen war – alle fünf Spiele in der Fremde gingen verloren – holte man die vier Punkte in den letzten beiden Heimspielen. Gegen den 1. FC Köln erkämpfte man ein 1:1 und besiegte die Frankfurter Eintracht im letzten Spiel zu Hause mit 3:0.
Ähnlich wie Union war der VfL unter der Woche erfolgreich, ein 1:0 beim Drittligisten SV Elversberg bescherte den Mannen von Trainer Thomas Letsch den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale. Somit verzeichnet Letsch, der erst seit dem 8. Spieltag an der Seitenlinie der Bochumer steht, zwei Erfolge aus vier Spielen. Sein Vorgänger Thomas Reis war zuvor nach über 1.100 Tagen im Amt entlassen worden, dem Bundesliga-Aufstieg und dem Klassenerhalt in den letzten beiden Jahren folgte ein denkbar schlechter Start in die laufende Saison.
Auf dem Transfermarkt waren die Gastgeber im Sommer eher verhalten aktiv, das Augenmerk lag besonders auf Verstärkungen in der Breite. Resultat waren unter anderem die Verpflichtungen von Philipp Förster und Philipp Hofmann für die Offensive. Besonders die Entscheidung für Hofmann scheint eine richtige gewesen zu sein, ist er aktuell mit sechs Scorerpunkten (drei Tore und 3 Assists) Topscorer seines Vereins. Verlassen hat den Club unter anderem hingegen Neu-Nationalspieler Armel Bella-Kotchap, der Innenverteidiger wechselte in der Sommer-Transferphase zum FC Southampton in die Englische Premier League.
Der direkte Vergleich
Bereits 23-mal kreuzten sich die Wege beider Clubs, meistens war das aber in Liga 2 der Fall. Insgesamt konnten die Eisernen aus diesen Duellen 13 Siege verbuchen, der VfL hält mit sieben Erfolgen dagegen. Drei Partien endeten zudem unentschieden, interessanterweise waren es allesamt Heimspiele des VfL Bochum. Die bisher einzigen beiden Duelle in der Bundesliga konnte Union in der abgelaufenen Saison für sich entscheiden, 1:0 hieß es im Ruhrstadion, 3:2 im Stadion An der Alten Försterei.
Das Wiedersehen
Am Spieltag wird es auf beiden Seiten ein, beziehungsweise zwei Wiedersehen geben: die Gastgeber treffen mit Janik Haberer und Milos Pantovic auf zwei ehemalige Spieler. Haberer war als Leihspieler der TSG Hoffenheim in der Saison 2015/16 für die Blau-Weißen tätig, Pantovic verließ den Club nach vier Spielzeiten und 100 Pflichtspielen in Richtung Berlin. Den umgekehrten Weg ging im Sommer Innenverteidiger Dominique Heintz, der aktuell an die Castroper Straße ausgeliehen ist.
Das Personal
Das Trainerteam um Urs Fischer kann für die Partie gegen den VfL Bochum auf den gesamten Kader zurückgreifen, alle Spieler stehen zur Verfügung.
Die Stimmen zum Spiel
“Bochum hatte in der Woche auch ein schweres Spiel im Pokal. In der Liga täuscht das Resultat gegen Stuttgart ein wenig über die Leistung hinweg, das war eigentlich ein ausgeglichenes Spiel.
Auch der Sieg zuvor gegen Frankfurt war ein starker Fingerzeig, dass wir wie immer ans Limit gehen müssen. Es gibt keine einfachen Spiele mehr und da spielt auch die Tabellensituation keine Rolle. Wir erwarten also eine intensive Partie, die wir mit voller Seriosität angehen müssen”, so Chef-Trainer Urs Fischer im Vorfeld der Begegnung.
Auch VfL-Trainer Thomas Letsch äußerte sich vor dem Spiel: "Union ist nicht nur in der Tabelle das Maß aller Dinge. Sie spielen einen klaren und einfachen Fußball, bei dem jeder weiß, was zu tun ist. Sie lassen wenig zu und sind aber auch umgekehrt effektiv. Das ist eine große Herausforderung."
Serviceinfos
Der 1. FC Union Berlin erwartet am Sonntag gut 1.800 mitgereiste Fans aus Berlin, für die es hier alle relevanten Informationen inklusive eines Fanbriefes der Bochumer Polizei gibt. An der Tageskasse wird es für die Gäste aus der Hauptstadt noch vereinzelte Sitzplatzkarte geben. Das Spiel wird live bei DAZN übertragen, wie gewohnt informiert Union auch vereinseigenen Liveticker über die Partie.