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1. FC Union Berlin vs VfL Bochum 1848

2. Bundesliga, 15. Spieltag

1. FC Union vs Bochum

2. Bundesliga, 15. Spieltag

Mo., 06. Dezember 2010, 20:15 Uhr
An der Alten Försterei
0 : 1
10.899
SR: Hartmann (Krugzell) |

Ein Spiel mit zwei Gesichtern: Union verliert trotz starker zweiter Hälfte gegen Bochum

Spielbericht

Nach fünf Heimspielen ohne Niederlage kassierte ein stark ersatzgeschwächtes Union-Team damit die zweite Saison-Niederlage im Stadion An der Alten Försterei.

In der Gegenüberstellung zum Spiel in Ingolstadt wechselte Union-Trainer Uwe Neuhaus gleich auf vier Positionen. Für Christoph Menz (5. Gelbe Karte) rückte Paul Thomik auf die rechte Abwehrposition. Daneben agierte das Duo Daniel Göhlert und Bernd Rauw vor dem neuen alten Schlussmann, Jan Glinker. Im defensiven Mittelfeld operierten Macchambes Younga-Mouhani und der nach verbüßter Gelbsperre wieder ins Team zurückgekehrte Dominic Peitz. Ohne Jerome Polenz, dafür aber mit Kenan Sahin auf der rechten Außenbahn begann Union im 4-4-2 demnach wie folgt:

Glinker – Thomik, Rauw (60. Savran), Göhlert (36. Uaferro), Kohlmann – Sahin (89. Skrzybski), Peitz, Younga-Mouhani, Ede – Mosquera, Benyamnia

Nikolaustag im Stadion An der Alten Försterei! Gleich mehrere in rot gewandete Gesellen mit weißen Bärten tummelten sich im Stadion verteilten – Dank der freundlichen Unterstützung des Wirtschaftsrates - Süßigkeiten an große und kleine Unioner. Die rot gewandeten Spieler auf dem Platz schienen zunächst nicht in der Lage, den eisernen Anhang zu verwöhnen. Die Gäste dominierten das Spiel und störten in der Anfangsviertelstunde sehr früh. Auch wenn Bernd Rauw mit einem Freistoß knapp über den Bochumer Kasten (14.) die erste Halbchance für Union verzeichnete, waren es zum Ärger von Uwe Neuhaus die Bochumer, die das Geschehen auf dem Platz bestimmten. In der 18. Spielminute ging Bochum dann durch einen Kopfball von Christoph Dabrowski in Führung. Der Bochumer Kapitän zeigte Saglik an wie er den Ball haben möchte, der gehorchte und zog ihm die Flanke genau auf den Kopf, der herausstürzende Glinker war überwunden. Nach dem Tor nahm Bochum etwas das Tempo heraus und Union kam allmählich zu Chancen. Zweimal war es Sahin, der zu überhastet den Torabschluss suchte (37./42.), obwohl ein Pass vielleicht die bessere Lösung gewesen wäre. Ihm war jedoch der Wille, unbedingt ein Tor zu erzielen, am ehesten anzumerken.

Mit dem 0:1 ging es für die Mannschaft von Uwe Neuhaus in die Halbzeitpause, um dann wie verwandelt aus der Kabine zurückzukommen. Vor allem Mosquera setzte sich mehrfach gut in Szene, scheiterte aber entweder an dem hellwachen Bochumer Keeper Andreas Luthe (47./59.) oder ließ die letzte Genauigkeit vermissen und setzte den Ball per Kopf auf das Tornetz (62.). In die Angriffswelle der Eisernen setzte Bochum nur noch gelegentliche Konter, so auch in der 67. Spielminute, in der Saglik bei seinem Tor im Abseits stand. Unbeirrt rannte Union in der Folge fortwährend an und kam zu Chancen im Minutentakt. Aber weder Dominic Peitz (77.) noch Chinedu Ede (82.) belohnten ihr Team mit dem überfälligen Ausgleich. In der zweiten Minute der Nachspielzeit hatte wiederum John Jairo Mosquera die Erlösung für Union auf dem Fuß. Nach einer starken Körpertäuschung gegen Johansson setzt der Kolumbianer die Kugel aber hauchdünn neben den linken Pfosten. Nachdem auch die letzte Ausgleichschance vergeben war, beendete Schiedsrichter Robert Hartmann die Partie. Die leider für beide Seiten weitere Verletzungssorgen mit sich brachte.

Union verlor in der ersten Halbzeit zunächst Daniel Göhlert mir einer Wadenverletzung. Für ihn kam der eingewechselte A-Jugendspieler Bone Uaferro zu seinem ersten Zweitligaeinsatz. In der zweiten Halbzeit musste auch der zweite etatmäßige Innenvereteidiger Bernd Rauw nach einem Schlag in den Rücken passen. Beide Spieler wurden umgehend zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.

Auf der anderen Seite erwischte es kurz nach der Halbzeit Matias Concha. In einem Zweikampf mit Unions Younga-Mouhani erlitt der Bochumer einen Schienbeinbruch, was auch bei Union für große Betroffenheit sorgte: „Es tut mir wahnsinnig leid und ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird“, so der in den Zweikampf verwickelte Routinier der Eisernen.

Bochum-Trainer Friedhelm Funkel fasste sich in seiner Analyse nach dem Spiel sehr kurz: „Ich möchte zu diesem Spiel gar nichts weiter sagen. Es war ein glücklicher und teuer bezahlter Sieg.“

Uwe Neuhaus musste zum wiederholten Mal in dieser Saison die mangelnde Chancenverwertung ansprechen: „Wir haben läuferisch und kämpferisch alles gegeben und hatten eine Vielzahl von Chancen, die wir allesamt nicht genutzt haben.“

Mit der Niederlage verliert der 1. FC Union Berlin aufgrund des Torverhältnisses einen Tabellenrang und rutscht auf Platz 15. Um die nächsten drei Zähler geht es für Union am kommenden Montag, 13.12.10 um 20:15 Uhr beim FC Energie Cottbus. Im Stadion der Freundschaft wird die Mannschaft von Uwe Neuhaus versuchen, ein Erfolgserlebnis zu erkämpfen, um dann im letzten Heimspiel vor Weihnachten gegen den Karlsruher SC, 20.12.10, die Vorrunde versöhnlich abschließen zu können.

Von brennender Luft und glühendem Rasen: Der 1. FC Union Berlin empfängt den VfL Bochum

Vorbericht

Wunderbare Winterlandschaft im und um das Stadion An der Alten Försterei. Was des einen Freud ist des anderen Leid - die Trainingsplätze verschwanden unter einer zentimeterdicken Schneedecke und auch die Rasenheizung im Stadion kämpft noch mit der weißen Pracht. Die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus war in dieser Woche also zum ersten Mal gezwungen, zum Training in die Halle an der Hämmerlingstraße auszuweichen. Für schlechte Laune oder gar trübe Mienen sorgte der Wetterumschwung indes nicht. „Ein grüner, saftiger Rasen ist für den Trainingsbetrieb sicher angenehmer. Die Dinge sind jedoch so wie sie sind und wir müssen versuchen, aus den Möglichkeiten, die wir besitzen, das Beste zu machen“, so Teammanager Christian Beeck.

Unter dem Hallendach nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte in dieser Woche Torhüter Marcel Höttecke. Die Adduktorenverhärtung der letzten Woche entpuppte sich im MRT als Muskelfaserriss, sodass der 23-jährige sich individuellen Reha-Behandlungen unterziehen musste und für das Spiel gegen Bochum definitiv nicht einsatzfähig sein wird. Die Köpenicker Krankenakte nimmt mit diesem Ausfall groteske Züge an und umfasst nun neun Spieler, zu denen sich im Montagsspiel auch Christoph Menz mit auf die Tribüne gesellen wird. Der Rechtsverteidiger sah in Ingolstadt die fünfte Gelbe Karte und ist damit zum Zuschauen verdammt.

Die Rückkehr von Dominic Peitz nach abgesessener Gelb-Sperre dürfte Uwe Neuhaus bei der weiterhin äußerst angespannten Personalsituation also äußerst gelegen kommen. Auch weil sich in den Trainingseinheiten auf dem harten Hallenboden eine Rückenprellung bei Chinedu Ede und Adduktorenbeschwerden bei Christian Stuff einstellten. Zwei weitere große Fragezeichen im sich zusehends ausdünnenden Union-Team. „Wir brauchen nicht zu jammern. Unser Kader ist groß genug, sodass wir auch gegen Bochum elf Spieler auf den Platz schicken, die alles geben werden. Am Montag muss die Luft brennen und der Rasen glühen, nur so haben wir eine echte Chance, die drei Punkte zu Hause zu behalten“, bekräftigt Neuhaus dennoch seinen Glauben an den Punktgewinn.

Mit der individuellen Qualität zählt die Mannschaft des VfL Bochum wohlweislich zu den Top-Mannschaften der 2. Bundesliga, einzig die Tabellenposition spiegelt das Potenzial der Funkel-Elf noch nicht wider. Zwar konnte Bochum mit dem Sieg gegen Paderborn (3:0) den Abwärtstrend der vorangegangenen Spiele stoppen und drei Tabellenplätze gut machen, doch ist der neunte Tabellenrang zu wenig für die Erwartungshaltung der als Aufstiegsfavoriten in die Saison gestarteten Bundesligaabsteiger. „Der Saisonverlauf von Bochum gleicht einer Berg- und Talfahrt. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis Friedhelm Funkel seine Mannschaft in die oberen Regionen der Tabelle führen wird“, vermutet Uwe Neuhaus.

Bevor das Spiel um 20:15 Uhr angepfiffen wird, öffnet das Stadion am Montag bereits um 18:00 Uhr seine Tore. Der Nikolaus höchst persönlich begrüßt dann mit allerlei Überraschungen die kleinen Unionfans. Zeitgleich dürfen sich die großen Unioner bei Glühwein zum Vorzugspreis (0,3 Liter für 2,50 € statt 3,50 €) auf das Duell gegen Bochum einstimmen.

Dominic Peitz

Dominic Peitz

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Bochum

Dominic Peitz

ist Spieler des Tages gegen Bochum

SpielStatistiken

1. FC Union Berlin vs VfL Bochum 1848

3 Gelbe Karten 2
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

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