1. FC Union Berlin vs VfL Bochum 1848
Bundesliga, 32. Spieltag
1. FC Union vs Bochum
Bundesliga, 32. Spieltag
Union unterliegt Bochum mit 3:4
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin verliert trotz starker zweiter Halbzeit gegen den VfL Bochum mit 3:4. Nach einem 0:3 zur Pause verkürzen die Eisernen in der zweiten Hälfte auf 2:3, ehe die Bochumer wieder erhöhen. Kurz darauf kam Union zum erneuten Anschlusstreffer, doch am Ende reichte dieser nicht für Punkte.
1. FC Union Berlin: Rönnow –Juranović, Doekhi, Vogt (46. Vertessen), Leite, Gosens – Tousart (46. Aaronson), Khedira (88. Knoche), Schäfer (70. Král) – Volland (46. Bedia), Hollerbach
VfL Bochum 1848: Riemann – Passlack (88. Gamboa), Ordets, Schlotterbeck, Bernardo – Osterhage, Bero (79. Mašović), Stöger, Wittek (67. Antwi-Adjei) – Hofmann (79. Daschner), Broschinski (67. Oermann)
Personal: Im Vergleich zum Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach wurde Benedict Hollerbach in die Startformation berufen. Zusätzlich kehrte András Schäfer zurück in die erste Elf.
Zuschauer: 22.012
Tore: 0:1 Wittek (16.), 0:2 Wittek (31.), 0:3 Schlotterbeck (36.), 1:3 Vertessen (59.), 2:3 Bedia (62.), 2:4 Hofmann (71.), 3:4 Hollerbach (74.)
Bochumer mit drei Toren im ersten Durchgang
Im Fahnenmeer von Berlin-Köpenick zeigten beide Mannschaften von Beginn an eine kämpferische Leistung, die ersten Minuten spielten sich dadurch größtenteils rund um den Mittelkreis ab. In der siebten Minute tauchten die Gäste aus Bochum das erste Mal im Strafraum der Unioner auf: Nach einem langen Einwurf von Felix Passlack verloren die Eisernen kurz die Orientierung zum Ball, konnten die Situation dann aber bereinigen. In den Zeigerumdrehungen danach wurde die Partie von vielen kleineren Fouls und zahlreichen Unterbrechungen geprägt. Knapp zehn Minuten später erzielte der VfL Bochum nach einer flachen Hereingabe von außen das 0:1 durch Maximilian Wittek. Union-Keeper Frederik Rönnow war zwar noch am Ball, konnte den Schuss aber nicht entscheidend abwehren.
Zwei Minuten nach dem Gegentreffer hatten die Eisernen nach einem ihrer vielen Standards eine erste gute Möglichkeit. Der Ball von Josip Juranović war für Diogo Leite allerdings schwer zu nehmen und brachte somit keine Torgefahr. Es lief die 31. Minute, da traf Bochums Maximilian Wittek zum zweiten Mal. Der VfLer kam halbrechts im Sechzehner an das Spielgerät, ließ zwei Unioner aussteigen und schloss flach in die rechte Ecke zum 0:2 ab. Auf der Gegenseite sorgten die Gastgeber wiederum durch einen ruhenden Ball für Torgefahr. Leite schraubte sich in der Mitte am höchsten, doch seinen Kopfball konnte Manuel Riemann parieren (34.). Kurz danach kamen die Gäste zu ihrem nächsten Tor: Ex-Unioner Keven Schlotterbeck markierte die 3-Tore-Führung des VfL Bochum. Nachdem Passlack in die Mitte gelegt, landete der Ball über Schlotterbeck im Tor, nachdem Diogo Leite den Schuss noch leicht abfälschte (36.). In den Momenten bis zum Pausenpfiff passierte nichts mehr und so ging es mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Kabine.
Union trifft dreifach – Bochum legt nach
Die Unioner kamen mit Esprit aus den Katakomben des Stadions An der Alten Försterei und verzeichneten in der 48. Minute ihre erste Chance in der zweiten Halbzeit. Nach einem Doppelpass zwischen den frisch eingewechselten Brenden Aaronson und Yorbe Vertessen schoss Letzterer von der Strafraumkante auf den Bochumer Kasten. Innenverteidiger Ivan Ordets schmiss sich in letzter Sekunde in die Schussbahn. Auch der VfL wurde - nach einem Eckball - gefährlich, der Abschluss von Moritz Broschinski ging jedoch am Tor vorbei (51.). Keine 120 Sekunden später konnte Benedict Hollerbach ein Laufduell auf der rechten Seite für sich entscheiden und das Spielgerät in den Fünfmeterraum chippen. Der belgische Flügelspieler Vertessen verpasste nur knapp.
Mit der Umstellung auf die Viererkette gelang es den Berlinern, immer wieder eine Überzahl auf den Flügeln zu schaffen, dadurch erspielten sich die Eisernen auch ihren ersten Treffer. Auf links bissen sich die Unioner fest, ehe Robin Gosens den freistehenden Vertessen fand. Der Winterneuzugang nahm Maß und zog aus rund 22 Metern ab. Der Ball schlug in der langen Ecke zum 1:3 ein (59.). Drei Minuten später erkämpften sich die Hausherren einen Ball im Bochumer Aufbauspiel. András Schäfer trieb den Ball Richtung VfL-Tor, legte quer auf Chris Bedia, der die Ruhe bewahrte und den Anschlusstreffer erzielte.
In der 71. Minute stellte Gästeangreifer Philipp Hofmann auf 2:4. Erst wehrte Gosens mit einer starken Grätsche einen Schuss ab, ehe der Ball nochmal auf den zweiten Pfosten gebracht wurde und Hofmann dort einköpfen konnte. Es ging Schlag auf Schlag mit den Toren: Wieder waren es nur drei Minuten nach dem letzten Treffer, als Hollerbach den Ball zum erneuten Anschlusstreffer im Tor unterbrachte. Der US-Amerikaner Aaronson setzte sich gegen zwei Verteidiger durch und bediente Hollerbach, der nur noch einschieben musste (74.). In der Schlussphase wurde um jeden Ball gekämpft und Union versuchte, die fünfminütige Nachspielzeit zum Ausgleich zu nutzen. Aber weder die Flanke von Gosens auf Aaronson, dessen Kopfball zu zentral auf Riemann landete, noch der Kopfball vom mit nach vorne gekommenen Rönnow bei der letzten Ecke brachten etwas ein. Union musste sich trotz starker Leistung in der zweiten Hälfte dem VfL geschlagen geben.
Stimmen nach dem Spiel
Rani Khedira betonte nach dem Abpfiff: „Natürlich sind wir enttäuscht, aber ab spätestens morgen sind wir bereit für die nächsten Aufgaben. Wir wollen alles geben, um die letzten sechs möglichen Punkte zu holen. Eine richtige Erklärung, warum uns die erste Halbzeit so passiert ist, habe ich nicht. Dennoch haben uns die Fans über das komplette Spiel hinweg gepuscht und diesen Aufwind wollen wir mit in die nächsten Spiele nehmen.“
“Wir haben die ganze Partie über gekämpft und uns zu keinem Zeitpunkt aufgegeben. Das Positive heute war ganz klar die zweite Hälfte. Dort haben wir offensiven Fußball gezeigt, uns Chancen herausgespielt und Tore geschossen. Und genauso müssen wir mit dem Druck umgehen. Wir müssen weiter mutig sein und an uns glauben“, kommentierte Brenden Aaronson die Partie.
“Wir haben heute zwei verschiedene Halbzeiten gesehen. Im ersten Durchgang waren die Bochumer sehr effektiv und wir zu nervös. Nach dem Seitenwechsel haben wir ein gutes Spiel gezeigt, aber leider hat die Aufholjagd nicht ausgereicht. Wir müssen die positive Energie aus der zweiten Hälfte jetzt für das nächste Duell mitnehmen“, lautete das Fazit von Cheftrainer Nenad Bjelica.
Ausblick auf die kommenden Tage
Die Spieler des 1. FC Union Berlin werden am kommenden Sonnabend, dem 11.05.2024, beim 1. FC Köln erwartet. Bis dahin stehen - mit Ausnahme am Dienstag - tägliche nichtöffentliche Trainingseinheiten auf dem Programm.
Union zu Hause gegen punktgleiche Bochumer
Vorbericht
Am Sonntag, dem 05.05.2024, empfängt der 1. FC Union Berlin den VfL Bochum 1848 im Stadion An der Alten Försterei. Die Bundesliga-Begegnung des 32. Spieltages wird um 15:30 Uhr angepfiffen.
Die Ausgangslage
Im letzten Heimspiel sicherten sich die Bochumer im Ruhrstadion einen 3:2-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Dank eines Doppelpacks von Kevin Stöger und einem Treffer von Felix Passlack führte der VfL zwischenzeitlich mit 3:0, bevor Andrej Kramarić mit zwei Toren verkürzte.
Die Unioner waren auswärts bei Borussia Mönchengladbach gefordert und holten mit einem 0:0-Unentschieden einen Punkt gegen die Fohlenelf.
Der Gegnercheck
Der VfL Bochum 1848 spielt seit dem Aufstieg 2020/2021 die dritte Saison in Folge in der Bundesliga. In den letzten beiden Spielzeiten belegte der VfL jeweils den 13. bzw. 14. Platz und sicherte sich damit den Klassenerhalt. Aktuell steht das Team von Heiko Butscher auf dem 15. Tabellenplatz, punktgleich mit Union. Derzeit macht ein Tor den Unterschied: Die Bochumer liegen mit einer Tordifferenz von –25 knapp hinter den Unionern. Dies liegt vor allem an den vielen Gegentoren, die sie in dieser Saison bereits kassiert haben: 62-mal mussten die VfL-Keeper um Manuel Riemann und Ex-Unioner Andreas Luthe den Ball aus dem Netz holen. Nur der SV Darmstadt 98 hat mehr Gegentore kassiert.
Auch das Siegen ist zuletzt ins Stocken geraten: Die beiden Siege am 18. und 22. Spieltag gegen den VfB Stuttgart und den FC Bayern München kamen recht überraschend. Seitdem gab es acht Spiele, darunter sechs Niederlagen und zwei Unentschieden, bevor am letzten Freitag der Heimerfolg gegen die TSG gefeiert werden konnte.
Anfang April folgte auf Heiko Butscher als neuer Trainer des VfL Thomas Letsch. Der 43-jährige ehemalige Innenverteidiger, der 2005 seinen ersten Profivertrag als Spieler an der Castroper Straße unterzeichnete, half bereits 2018, 2019 und 2022 als Interimstrainer bei den Profis aus.
Das Wiedersehen
Mittelfeldspieler Janik Haberer spielte in der Saison 2015/16 in Bochum, absolvierte insgesamt 33 Zweitligapartien und erzielte dabei zwei Tore. Zudem trägt Ex-Unioner Keven Schlotterbeck (2019-2020), der eigentlich beim SC Freiburg unter Vertrag steht, seit Januar 2023 auf Leihbasis das VfL-Trikot. Erst seit dem Winter in Bochum tätig ist Torwart Andreas Luthe, der zwischen 2020 und 2022 in 66 Partien für die Eisernen auflief. Darüber hinaus ist Marc Lettau, der zwischen Mai 2018 und Dezember 2022 bei Union als Assistent des Geschäftsführers Profifußball fungierte, mittlerweile als Sportdirektor in Bochum tätig.
Darüber hinaus gibt es noch eine interessante Verbindung: Unions Winterneuzugang Kevin Vogt, der in Witten bei Bochum geboren ist, trat ab Sommer 2004 in der Nachwuchsabteilung des VfL an der Castroper Straße an. Dort spielte sich der Rechtsfuß erfolgreich durch sämtliche Altersklassen und gab bereits im April 2009, als 17-Jähriger sein Debüt in der Bundesliga. In der folgenden Spielzeit 2009/10 pendelte Vogt als Leistungsträger zwischen der U19 und der zweiten Mannschaft der Bochumer hin und her und sammelte weiter Spielpraxis. Diese Erfahrungen halfen ihm ein Jahr darauf auch in der 2. Bundesliga, als er spätestens ab der Rückserie eine wichtige Säule im Team des damaligen Trainers Friedhelm Funkel war.
Der direkte Vergleich
13 Siege stehen vier Unentschieden und neun Niederlagen gegenüber. Die Duelle in der Bundesliga sind jedoch ausgeglichen. In fünf Partien gab es jeweils zwei Siege für Union, zwei für die Bochumer und ein Unentschieden. Das Hinspiel im Dezember konnte der VfL mit 3:0 für sich entscheiden.
Personal
Cheftrainer Nenad Bjelica muss verletzungsbedingt auf Jakob Busk verzichten.
Stimme vor dem Spiel
"Das wird eine harte Nuss, die wir knacken müssen. Bochum ist eine Mannschaft, die sehr zielgerichtet spielt und auch unter ihrem neuen Trainer hat sich ihr Stil nicht verändert. Wir sind daher maximal fokussiert und hoffen, besonders mit der Unterstützung unserer Fans, dass die drei Punkte im Stadion An der Alten Försterei bleiben”, so Unions Cheftrainer Nenad Bjelica vor dem Duell mit dem VfL.
Heiko Butscher, Trainer des VfL Bochum, betonte vor der Partie: "Union hat vom Personal her eine hervorragende Mannschaft. Ob es dort im Umfeld gerade Unruhe gibt, das interessiert uns überhaupt nicht. Es gibt Ansätze, wie wir am Sonntag gewinnen können. Und nur darum geht es für uns.”
Serviceinfos
Wie gewohnt öffnet das Stadion An der Alten Försterei zwei Stunden vor Anpfiff. Die Partie ist im Heim- sowie im Gästebereich ausverkauft.
Das Spiel wird live auf DAZN übertragen, darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und bei rbb24. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.