Union unterliegt im Endspiel des FDGB-Pokalwettbewerbes
Heute vor 35 Jahren:
Auf den Tag genau 35 Jahre ist es her, seit der 1. FC Union Berlin zum zweiten Mal in seiner Klubgeschichte - nach seinem 1968er-Endspielsieg - im Finale des Wettbewerbes um die vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund gestiftete DDR-Landespokaltrophäe stand.
Zuvor gewannen die Unioner in den ersten Hauptrundenvergleichen gegen die drittklassige Betriebssportgemeinschaft Motor Eberswalde mit 2:1 und gegen Zweitligist BSG Rotation Berlin mit 4:1 Treffern.
Das mit Hin- und Rückspielen ausgetragene Achtelfinale brachte mit dem 1. FC Magdeburg eine Erstligamannschaft als Kontrahent. Union setzte sich daheim mit 4:1 und auswärts mit einem 2:2-Remis für das Viertelfinale durch. Hier war Zweitligist BSG Motor Nordhausen in den beiden Begegnungen beim Berliner 3:0- und dem folgenden 1:2-Spiel in der Gesamtrechnung unterlegen.
Im Halbfinale war Dynamo Dresden zunächst im Stadion An der Alten Försterei mit 2:1 erfolgreich, bevor die Mannschaft von Union-Trainer Karl Schäffner mit dem überraschenden 4:3-Rückspielsieg in Dresden die Finalteilnahme erreichte.
Am 31.05.1986 traf Union, in der Meisterschaft Siebenter geworden, auf den DDR-Vizemeister 1. FC Lokomotive Leipzig. Im Berliner Stadion der Weltjugend gingen die favorisierten Sachsen in der ersten Halbzeit in Führung, bevor sie nach der Pause vor 50.000 Zuschauern ihren Vorsprung auf 3:0 ausbauten. Neun Minuten vor dem Ende der Begegnung traf Ralph Probst nach Eckball von Lutz Hendel mit wuchtigem Kopfball in die rechte Ecke für die Unioner zum Anschluss gegen DDR-Nationaltorhüter René Müller. In die von ihren 30.000 Anhängern begeistert begleitete Schlussoffensive der Unioner hinein konterten die Leipziger zum 4:1 und zum 5:1 zwei mal erfolgreich.
„Wir wussten, dass die Leipziger Mannschaft sehr stark ist", sagte Union-Trainer Karl Schäffner nach dem Schlusspfiff im Berliner Rundfunk, „und wir haben damit gerechnet, auch eventuell zu verlieren. Das Resultat ist sicherlich ein bissl zu hoch ausgefallen. Wir sind nicht enttäuscht darüber, für uns bricht die Welt nicht zusammen." Dass es ein Spiel gewesen sei, das die Zuschauer unterhalten habe, zitierte Die Neue Fußball-Woche Unions Klubvorsitzenden Uwe Piontek, und das „mit Lok einen würdigen Pokalgewinner erlebte".
Der 1. FC Lokomotive Leipzig erreichte in der folgenden Europapokal-Saison das Endspiel und unterlag Ajax Amsterdam in Athen 0:1.