Union trauert um Günter Mielis
Abschied vom Ehrenpräsidenten:
Der 1. FC Union Berlin trauert um seinen Ehrenpräsidenten Günter Mielis. Der Mitbegründer und langjährige Funktionär des Clubs verstarb am heutigen Freitag, dem 29.09.2023 im Alter von 98 Jahren.
Mit Union war Günter sein ganzes Leben lang eng verbunden. Bereits als Jugendlicher lief er ab 1936 für den SC Union Oberschöneweide auf. 30 Jahre später hatte er großen Anteil daran, dass Union im Osten der geteilten Stadt Berlin wieder auf die Fußballbühne zurückkehrte. Günter zählte zu den Vätern des 1. FC Union Berlin als dieser am 20. Januar 1966 gegründet wurde und übernahm unmittelbar Verantwortung als stellvertretender Vorsitzender für Ausbildung und Erziehung und als Stellvertreter des Klubsekretärs.
Im Jahre 1975 wurde Günter zum Vorsitzenden des 1. FC Union Berlin berufen und blieb es bis 1982. Anschließend kehrte der Diplom-Sportlehrer und Fachlehrer für philosophische Fächer in seinen Beruf zurück. In der schwierigen Zeit der Neuorientierung des Klubs nach dem Ende der DDR gehörte Günter von 1990 bis 1993 dem Klubpräsidium an und leitete es 1993 für einige Monate kommissarisch. Danach wirkte er im Ehrenrat, bis 2005 als dessen Vorsitzender.
Bis zuletzt war Günter für viele Unioner ein wichtiger Ratgeber und Ansprechpartner. Als Mitbegründer des Clubs, der mit Union durch schwierigste Zeiten gegangen war, erlebte er die letzten Jahre von Stolz und Freude erfüllt. Zu gerne hätte er weiterhin Spiele seiner Mannschaft im Stadion An der Alten Försterei besucht, jedoch musste er seinem hohen Alter zunehmend Tribut zollen und verfolgte die Entwicklung des Vereins an der Seite seiner Frau Ruth von zu Hause aus. Wichtig war ihm bis zum Schluss der unmittelbare Austausch mit der Vereinsführung, zu der sich über Anerkennung und Respekt hinaus über die Jahre eine enge Freundschaft entwickelt hatte.
„Mit Günter verliert unser Klub eine Persönlichkeit und einen großen Unioner, der wie kein anderer die Geschichte unseres Vereins über viele Jahrzehnte geprägt hat. Ich persönlich verliere einen Freund und Mentor, der in den letzten 20 Jahren ein wichtiger Gesprächspartner und ein großes Vorbild für mich war. Neben mir sind heute viele Mitarbeiter und Kollegen im Verein unendlich traurig. Die Lücke, die Günter bei uns hinterlässt, wird nicht zu schließen sein. Bis zuletzt galten seine Gedanken den Geschicken unseres Clubs. Wie sehr er von Stolz erfüllt war über das, was wir alle mit Union erreicht haben, hat Günter in unserem letzten Gespräch anlässlich seines 98. Geburtstages nochmals betont. Jedes dieser Gespräche, die Oskar Kosche und ich immer wieder mit Günter geführt haben, waren voller Klarheit und hilfreicher Ratschläge”, würdigt Union-Präsident Dirk Zingler die Lebensleistung von Günter Mielis. “Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Frau Ruth und seiner Familie, denen unser tief empfundenes Beileid gilt. Wir werden sein Andenken bewahren und seine Arbeit zum Wohle des 1. FC Union Berlin fortsetzen. Ich selbst fühle mich als aktueller Präsident dem Wirken von Günter für unseren Verein zutiefst verpflichtet“.