Union gewinnt FDGB-Pokalfinale mit 2:1
Heute vor 50 Jahren:
Heute vor 50 Jahren, am 9.06.1968 reiste der 1. FC Union Berlin nach Halle an der Saale, um im Finale des FDGB-Pokalwettbewerbs anzutreten.
Nach Siegen gegen Pokalverteidiger Sachsenring Zwickau im Viertelfinale und gegen die favorisierte Vorwärts-Berlin-Vertretung trafen die Eisernen im Endspiel auf DDR-Meister FC Carl Zeiss Jena.
Die Unioner um Trainer Werner Schwenzfeier hatten die Punktspiel-Saison auf dem achten Tabellenrang beendet und nach zeitweilig hoher Abstiegsgefahr schließlich ein positives Meisterschaftsfazit gezogen. Gegen den FC Carl Zeiss hatten sie in der gemeinsamen Geschichte noch nie gewonnen. Der Meister mit seinen zahlreichen erfahrenen Auswahlspielern strebte im Finalspiel als erste DDR-Mannschaft den Double-Gewinn an. Als Wett-Empfehlung für das Fußball-Toto hatten 42 von 44 Sportredaktionen ostdeutscher Tageszeitungen auf einen Sieg der Jenaer getippt.
Bereits in der ersten Spielminute unterstrichen die Thüringer ihre Favoritenrolle. Etwa dreißig Sekunden nach Anpfiff bejubelte der Zeiss-Anhang im halleschen Kurt-Wabbel-Stadion Werner Krauß‘ 1:0-Führung. Union-Torwart Rainer Ignaczak war die Sicht auf den Jenaer Angreifer und seinen platzierten Drehschuss verstellt gewesen, er blieb chancenlos. Die Köpenicker zeigten sich von diesem Rückstand wenig beeindruckt und setzten präzises Aufbauspiel und diszipliniertes Verteidigen gegen die Bemühungen der Jenaer. In der 29. Spielminute entschied Schiedsrichter Rudi Glöckner auf Strafstoß für die Eisernen, denn Gerd Brunner hatte den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand abgewehrt. Union-Stürmer Meinhard Uentz verwandelte den Elfmeter sicher halbhoch rechts.
Auch nach der Halbzeitpause schränkten die Berliner die Initiativen der Gegner geschickt ein, um mit Kampfkraft und spielerischem Elan immer wieder ihr eigenes Angriffsspiel aufzuziehen. Nach einem Zuspiel von Ulrich Prüfke sicherte in der 63. Minute der Begegnung Union-Stürmer Ralf Quest den Ball und umspielte im Strafraum Jenas Schlussmann Wolfgang Blochwitz. Auf der Tribüne feierten die etwa 2.000 mitgereisten Unionfans die Führung, die bis zum Schlusspfiff bestand hatte – den Spielern des 1. FC Union Berlin war eine Sensation gelungen. Der Pokalsieg, der sich am heutigen Tag zum 50. Mal jährt, ist der bislang größte Erfolg des Vereins.
Für Union waren aufgelaufen: Rainer Ignaczak, Wolfgang Hillmann (ab der 67. Spielminute Harry Zedler), Wolfgang Wruck, Reinhard „Mecky“ Lauck, Hartmut Felsch, Ulrich Prüfke, Hajo Betke, Günter „Jimmy“ Hoge, Ralf Quest, Meinhard Uentz, Jürgen Stoppok.