Union-Vorgängerverein wird Berliner Meister
Heute vor 75 Jahren:
Auf den Tag genau vor 75 Jahren, am 23.05.1948, entscheidet die SG Oberschöneweide am letzten Spieltag die Berliner Meisterschaft für sich.
Nach Ende des 2. Weltkrieges waren 1945 die deutschen Sportvereine aufgelöst und als kommunal organisierte Sportgruppen neu gegründet worden – so traten die Oberschöneweider Unioner als SG Oberschöneweide an. Hinter der SG Staaken standen überwiegend Aktive des SC Staaken, in der SG Wilmersdorf des Berliner SV 1892 und der SG Reinickendorf-West des SC Wacker 04.
Vor dem letzten Spieltag der Stadtligameisterschaft 1947/48 führten die Oberschöneweider die Tabelle vor ihren punktgleichen Rivalen aus Wilmersdorf aufgrund des um sechs Treffer besseren Torverhältnisses an. Oberschöneweide trat bei abstiegsbedrohten Staakenern im Poststadion an, während zeitgleich die SG Wilmersdorf auf Reinickendorf-West aus dem Mittelfeld der Tabelle im Mommsenstadion traf.
Dort führte Wilmersdorf bis 13 Minuten vor dem Abpfiff mit 2:1 Toren, um am Ende mit dem 2:2-Endstand einen Punkt einzubüßen. Ein Wilmersdorfer Erfolg oder ein Unentschieden auch im Spiel der Oberschöneweider hätte zwei Entscheidungsspiele um den Titel nach sich gezogen. Die Mannschaft aus dem Südosten tat sich lange schwer gegen die Staakener, doch in der 58. Spielminute traf Zöllner, bevor Senglaub, Sowade und Wax die weiteren Treffer zum 4:0-Endstand vor 10.000 Zuschauern beisteuerten – als Aufsteiger gewann die SG Oberschöneweide den Titel, nachdem sie im April bereits Berliner Pokalsieger geworden war.
Trainer Karl-Heinz Schulz und Betreuer Willy Fricke setzten im Spieljahr 1947/48 folgende Spieler ein: Kurt Werner, Richard „Hardy“ Strehlow, Herbert Raddatz, Werner Fiedler, Walter Sowade, Erwin „Emmes“ Wax, Kurt Senglaub, Alfred Gaulke, Günter Schulz, Paul Decker, Josef „Jupp“ Zöllner, Lutz Rosenzweig, Kurt „Pepi“ Hallex, Willi „Ille“ Knüppel, Heinz Rogge, Rudi Ast.