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SG Oberschöneweide gewinnt RIAS-Pokal

Heute vor 75 Jahren:

Di, 25. April 2023
SG Oberschöneweide gewinnt RIAS-Pokal

Auf den Tag genau heute vor 75 Jahren besiegte die SG Oberschöneweide im wiederholten Endspiel des Berliner Pokalwettbewerbs die Sportgruppe Charlottenburg.

Nach Ende des 2. Weltkrieges waren 1945 die deutschen Sportvereine aufgelöst und als kommunal organisierte Sportgruppen neu gegründet worden – so traten die Oberschöneweider Unioner als SG Oberschöneweide an, die SG Charlottenburg vereinte vor allem Tennis-Borussia-Aktive.

Fünf Wochen zuvor hatten beide Mannschaften 2:2 unentschieden nach Verlängerung das Endspiel um den RIAS-Pokal, den Berliner Pokalwettbewerb, beendet. So trat die SG Oberschöneweide gegen die Sportgruppe Charlottenburg erneut um die Entscheidung an.
Nachdem der Berliner Meister aus dem Berliner Nordwesten die Begegnung zunächst beherrscht und chancenreich gestaltet hatte, gewannen die Oberschöneweider mehr und mehr Spielanteile. Sie gipfelten sechs Minuten vor dem Pausenpfiff zu deren Gunsten: Sowade legte im Strafraum zurück auf Zöllner, der scharf und flach in die lange Ecke einschoss. Zwei weitere Großchancen vereitelten in der Folge die beiden Torhüter.

Bald nach der Pause hatte Charlottenburgs Brand seinem Oberschöneweider Gegenspieler Zöllner den Ball bereits abgenommen, diesen aber anschließend jonglierend vertändelt, sodass Zöllner ihn zurückeroberte und halbhoch unhaltbar scharf am Charlottenburger Torhüter vorbei zur 2:0-Führung einschoss. Treffer von Graf, wie wenig später auch von Zöllner, fanden keine Anerkennung, denn der Schiedsrichter hatte Regelwidrigkeiten geahndet und vor den Schüssen abgepfiffen. Die Charlottenburger zeigten nun deutlich mehr Initiative im Angriffsspiel, um in der 65. Minute des Spiels nach einem von Eckhoff verlängerten Eckball durch Schulz mit kräftigem Schuss zum Anschluss zu kommen. Immer wieder zeigte Torsteher Werner erfolgreich sein Können. Die Oberschöneweider verteidigten den Vorsprung gegen nun überhastet angreifende Gegner, ohne sich Blöße zu geben. In der 85. Minute wurde Zöllners Sturmlauf auf das Charlottenburger Tor von einem Verteidiger strafstoßwürdig beendet – Sowade verwandelte den Elfmeter.

Die SG Oberschöneweide verteidigte mit Kampfgeist und Geschlossenheit den im Vorjahr gewonnenen Pokal.

Im Poststadion in Moabit sahen 25.000 Zuschauer die um 16 Uhr von Schiedsrichter Kieczinski angepfiffene Begegnung.

Für die Sportgruppe Oberschöneweide waren aufgelaufen: Kurt Werner; Alfred Gaulke, Richard „Hardy“ Strehlow; Paul Decker, Herbert Raddatz, Kurt Senglaub; Walter Sowade, Werner Fiedler, Josef „Jupp“ Zöllner, Günter Schulz, Erwin „Emmes“ Wax. Karl-Heinz Schulz trainierte die Mannschaft.

Für die SG Charlottenburg standen Karl-Heinz Steinbeck; Rudolf „Pepi“ Junik, Kurt Podratz; Kurt Manthey, Heinz Brand, Walter „Schnalle“ Schulz; Manfred Wenske, Eckhoff, Gerhard Graf, Gerhard Haberstroh und Gersten auf dem Platz. Als Trainer betreute Will Worpitzky die Mannschaft.