Ruhe in Frieden, Jimmy!
Der 1. FC Union Berlin trauert um sein Ehrenmitglied Günter „Jimmy“ Hoge
Als Jimmy Hoge in der Winterpause der Saison 1964/65 zum Union-Vorgängerverein TSC Berlin wechselte, hatte er einige Jahre zuvor bereits zwei DDR-Meistertitel mit dem FC Vorwärts Berlin errungen, sowie seine ersten DDR-Auswahl- und Europapokalspiele bestritten. Mit dem Aufstieg des 1. FC Union Berlin im Frühjahr 1966 war der Stürmer in seine zweite Oberliga-Karriere gestartet, und er wurde schnell zum Publikumsliebling im Stadion An der Alten Försterei.
Mit seinen Mannschaftskameraden feierte er 1968 den größten Erfolg der Union-Klubgeschichte – den sensationellen Sieg im FDGB-Pokalendspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena. Jimmy spielte noch vier Mal in den Reihen der DDR-Auswahl und erreichte 1970 mit der Mannschaft den Oberliga-Wiederaufstieg.
Jimmys Karriere wies auch Brüche auf. Lebensfroh und eigensinnig fügte er sich nicht immer den für Fußballer vorgesehenen Regeln. Für den TSC und den 1. FC Union Berlin bestritt er 104 Pflichtspiele, in denen er 11 Tore schoss. Der Ausschluss aus dem Klub und eine langjährige Sperre durch den DDR-Fußballverband beendeten 1970 seine leistungssportliche Laufbahn.
Im Jahr 2003 hatte der 1. FC Union Berlin Jimmy zum Ehrenmitglied berufen. Er trug die Goldene, Silberne und Bronzene Ehrennadel des Klubs und war 2009 mit dem „Goldenen Ritter“-Sonderpreis für sein Wirken für Union ausgezeichnet worden. Bis zuletzt besuchte er mit großer Freude die Spiele im Stadion An der Alten Försterei und nahm am Vereinsleben teil.
Jimmy starb heute früh im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit in Berlin.