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Rekordgewinn, Generationenprojekt und neu gewählter Aufsichtsrat

Ordentliche Mitgliederversammlung:

Di, 15. November 2022
Rekordgewinn, Generationenprojekt und neu gewählter Aufsichtsrat

Am gestrigen Montagabend (14.11.2022) fand die Ordentliche Mitgliederversammlung des 1. FC Union Berlin e.V. im Berliner Tempodrom statt.

Union-Präsident Dirk Zingler präsentierte im Bericht des Präsidiums ein beeindruckendes Wachstum des Clubs in allen Bereichen, darunter auch in der Mitgliedschaft: „Stand heute gehören 48.364 Mitglieder der Union-Familie an. Für einen mitgliedergeführten Verein wie Union gibt es kaum einen größeren Vertrauensbeweis, als dass Menschen in den Verein eintreten und sich auf diese Weise zu ihm bekennen.“

Dank an Mitarbeiter und Unterstützer des Vereins
Den Bericht des Präsidiums eröffnete Dirk Zingler mit dem Dank an die 351 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 480 Fußballerinnen und Fußballer des Vereines. Diese wurden auf der Bühne repräsentiert von der ersten Männermannschaft mit Geschäftsführer Profifußball Oliver Ruhnert und Cheftrainer Urs Fischer als wichtigsten und erfolgreichsten Repräsentanten des Clubs, der ersten Frauenmannschaft mit Cheftrainerin Ailien Poese, sowie zahlreichen Führungskräften.  

„Unser Verein entwickelt sich nur weiter, wenn sich alle Bereiche gegenseitig immer besser machen. Der außerordentliche Erfolg unserer Profimannschaft eröffnet uns hervorragende Möglichkeiten, die wir wirtschaftlich und organisatorisch nutzen wollen, um wiederum die nächsten Schritte in unserer sportlichen Entwicklung zu gehen“, so Dirk Zingler, der in seinen Dank ausdrücklich auch den Ehrenpräsidenten Günter Mielis einschloss, der im Alter von 97 Jahren zwar nicht persönlich anwesend sein konnte, aber regen Anteil am Vereinsleben nimmt und ein wichtiger Gesprächspartner für das Präsidium ist. Günter Mielis hatte sich zuvor in einem Grußwort an die Mitgliederversammlung gewandt, das von Union-Ehrenmitglied Margrit Lehmann verlesen wurde.

Berührende Dankesworte fand Dirk Zingler zudem für den in diesem Jahr viel zu früh verstorbenen Michael Schneider, von Dezember 2001 bis Oktober 2011 stellvertretender Bürgermeister von Köpenick und Bezirksstadtrat für Umwelt, Grün und Immobilien. Dessen Wirken sei ausschlaggebend dafür gewesen, dass Union 2008 das Stadion übernehmen und in Eigenregie sanieren konnte. „Michael Schneider ist es zu verdanken, dass damals die erheblichen Widerstände im Berliner Senat und in der Köpenicker Verwaltung überwunden werden konnten und wir heute eine Heimat haben. Ohne seinen Mut würde es all das, wovon wir heute sprechen, nicht geben.“

Umsatzsteigerung und Rekordgewinn
Den 1.472 anwesenden Mitgliedern berichtete Dirk Zingler anschließend über gewaltige Entwicklungssprünge in allen relevanten Geschäftsbereichen. Ausgewiesen wurden die konsolidierten wirtschaftlichen Kennzahlen für den 1. FC Union Berlin e.V. und seine Tochtergesellschaften in der Konzernbetrachtung,

In der abgelaufenen Saison 2021/22 verzeichnete die Union-Gruppe Einnahmen in Höhe von 122,137 Mio. – eine Steigerung von 49,3 Mio. Euro zur Vorsaison. Mit dem höchsten Umsatz seiner Geschichte erzielte Union einen Rekordgewinn in Höhe von 12,685 Mio. Euro. Das negative Eigenkapital konnte um 12,763 Mio. Euro reduziert werden, die Verbindlichkeiten verringerten sich um 10,025 Mio. Euro.

Für die laufende Saison 2022/23 plant Union mit einer Fortsetzung dieser positiven Entwicklung. Die geplanten Erträge belaufen sich auf rund 157 Mio. Der voraussichtliche Konzernüberschuss wird mit 20 Mio. Euro kalkuliert. Damit wird Union erstmals ein positives Eigenkapital ausweisen, dessen Höhe zum 30.06.2023 mit rund 4 Mio. Euro geplant ist.

Mit Blick auf das Abschneiden der Profimannschaft des 1. FC Union Berlin, die sich in der Saison 2021/22 über die Play-off-Spiele für die Gruppenphase der UEFA Europa Conference League qualifizierte, den 5. Tabellenplatz in der Bundesliga und das DFB-Pokal-Halbfinale erreichte, stellte Dirk Zingler fest: „Wir haben die Dreifachbelastung nie als solche begriffen, sondern sind die drei Wettbewerbe mit Stolz und Freude angegangen. Der gesamte Verein war fokussiert darauf, erfolgreich zu sein und das sportliche Abschneiden unserer Profimannschaft hat uns alle begeistert. Es hat sich zudem einmal mehr gezeigt, wie wichtig sportlicher Erfolg für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Clubs ist. Trotz schwieriger Umstände durch die Pandemie ist es uns gelungen, wirtschaftlich ein neues Plateau zu erreichen und zum Wettbewerb aufzuschließen.“

Präsidium, Aufsichtsrat und Ehrenrat entlastet
Der Aufsichtsrat hat entsprechend seiner satzungsgemäßen Verantwortung den Jahresabschluss verabschiedet und das Präsidium für das Geschäftsjahr 2021/2022 entlastet. Mehrheitlich beschloss die Mitgliederversammlung die Entlastung des Aufsichtsrates und des Ehrenrates.

Neuer Aufsichtsrat gewählt
Mit großer Mehrheit wurde eine Liste von sieben Kandidaten gewählt, der die bisherigen Mitglieder Thomas Koch, Jochen Lesching, Karlheinz Nolte, Dr. Dirk Fischer, Dr. Christoph Schulte und Björn Böhning angehören. Neu ins Kontrollgremium des Vereins gewählt wurde Marvin Kretzschmar. Er war von der Fan- und Mitgliederabteilung des 1. FC Union Berlin als Kandidat nominiert worden, nachdem der langjährige Fanvertreter Joachim „Ajax“ Müller aus gesundheitlichen Gründen seinen Rückzug aus dem Aufsichtsrat angekündigt hatte. In seiner konstituierenden Sitzung bestimmte der neu gewählte Aufsichtsrat Thomas Koch erneut zum Vorsitzenden, sein Stellvertreter ist Dr. Dirk Fischer.

„Ich bedanke mich bei der Mitgliederversammlung für das Vertrauen, das in dem beeindruckenden Votum zum Ausdruck kommt. Wir, die gewählten Vertreter der Mitgliedschaft, werden alles daransetzen, den erfolgreichen Weg des Vereins weiterzuführen und aufmerksam zu begleiten. Die vor uns liegenden Aufgaben sind herausfordernd und motivierend zugleich. Ich freue mich sehr auf die kommenden vier Jahre und die Zusammenarbeit mit den Kollegen im Aufsichtsrat und im Präsidium“, kommentierte Thomas Koch, alter und neuer Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Union Berlin, das Ergebnis der Wahl.     

Umfangreiche Stadionerweiterung als Generationenprojekt
Neue Informationen zur geplanten Erweiterung des Stadions An der Alten Försterei gab es auf der Mitgliederversammlung ebenfalls.

Ein Meilenstein auf dem Weg zum neuen Stadion konnte bereits gesetzt werden: Union hat das im Erbbaupachtvertrag mit dem Land Berlin fixierte Vorkaufsrecht wahrgenommen und das Stadiongrundstück erworben. Erstmals seit Einweihung der Sportanlagen an der Alten Försterei im Jahre 1920 ist das Gelände nun Eigentum der Unioner.

Das Bauprojekt wird wesentlich umfangreicher als ursprünglich konzipiert und berücksichtigt neben den bereits bekannten Planungen auch zukünftige Anforderungen. Die Bauphase beginnt im ersten Quartal 2023 mit der Sanierung des namensgebenden Forsthauses, das aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. Bevor der eigentliche Stadionumbau beginnt, werden das Clubhaus und – als Bestandteil des Verkehrskonzeptes - ein Parkhaus errichtet. Darüber hinaus wird das Trainingsgelände umgestaltet, auf dem sich künftig auch ein Sportsozialgebäude für das Profiteam befinden wird. Aktuell rechnet die „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG mit einer zweijährigen Bauphase.

„Wir können hier mit voller Überzeugung von einem Generationenprojekt sprechen, das Union nachhaltig prägen und infrastrukturell auf ein neues Niveau heben wird. Die Planungen gehen gut voran, sodass wir aktuell von einem Baubeginn für die Gebäude rund um das Stadion im kommenden Jahr ausgehen“, erläuterte Dirk Zingler im Rahmen seines Berichts den aktuellen Stand.   

Ehrung verdienter Unioner
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden traditionell verdiente Unioner für ihr Engagement geehrt.

Die Ehrennadel in Bronze erhielten:
Stefanie Krampe
Kevin Donner

Die Ehrennadel in Silber erhielten:
Matti Michalke
Oliver Igel

Zum Ehrenmitglied ernannt wurde:
Dr. Detlef Schwarz