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Ordentliche Mitgliederversammlung des 1. FC Union Berlin:
Am heutigen Donnerstag (03.10.2024) fand die Ordentliche Mitgliederversammlung des 1. FC Union Berlin e.V. im Stadion An der Alten Försterei statt.
Im Laufe der Veranstaltung berichteten das Präsidium, der Aufsichtsrat und der Ehrenrat über die abgelaufene Saison. Die Zukunft des Stadions An der Alten Försterei war eines der zentralen Themen der diesjährigen Mitgliederversammlung.
proAF: Das Stadion der Unioner
Das Stadion An der Alten Försterei ist seit 1920 die Spielstätte des 1. FC Union Berlin und seiner Vorgängervereine. Längst bedeutet „Alte Försterei“ jedoch viel mehr. Hier schlägt das Herz des Klubs, fühlen sich Generationen von Unionerinnen und Unionern geborgen, feiern Erfolge und stehen in schweren Zeiten zusammen. Hier wurde und wird Union-Geschichte geschrieben. Ein neues Kapitel steht nun bevor.
Nach einem Ausblick auf den - immer klarere Konturen annehmenden - Ausbau des Stadions An der Alten Försterei und die Entwicklung des gesamten Stadiongeländes betonte Union-Präsident Dirk Zingler: „Unser Stadion sollte immer den Menschen gehören, denen es am Herzen liegt: den Mitgliedern des 1. FC Union Berlin und ihren Familien, ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln.“
Daher werden der Aufsichtsrat und der Vorstand der AG auf Initiative des 1. FC Union Berlin als Hauptaktionär der am 13. November 2024 stattfindenden Hauptversammlung der „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG vorschlagen, eine Kapitalerhöhung zu beschließen und neue Stadionaktien auszugeben. Erstmals seit 2011 hätten dann die inzwischen mehr als 67.000 Vereinsmitglieder die Möglichkeit, Eigentümer ihres Stadions zu werden. Weitere Informationen dazu sind auf www.proAF.berlin zu finden.
Ehrung verdienter Unioner
Im Beisein beider Profimannschaften wurden auch in diesem Jahr verdiente Unioner geehrt. Die Ehrennadel in Bronze erhielten:
- Beatrice Flemming
- Jan Hollants
- Erik Lautenschläger
- Ute Arbeit
- Philipp Dankert
Die Ehrennadel in Silber erhielt:
- Roberto „Opi“ Opitz
Besonders gewürdigt wurde zudem Union-Ehrenmitglied Jochen Lesching für sein langjähriges Engagement in der Stiftung „UNION VEREIN. Schulter an Schulter“. Zum 30. Juni hatte er sein Amt als Vorsitzender des Vorstands niedergelegt und wurde nun auf Vorschlag des Stifters vom Vorstand zum Ehrenvorsitzenden der Stiftung berufen.
Bericht des Präsidiums
Vor bis zu 1.354 anwesenden Mitgliedern blickte Dirk Zingler im Bericht des Präsidiums auf ein aufregendes Fußballjahr für den Verein zurück:
„Es war ein sehr emotionales Jahr, das uns auf vielen Ebenen enorm gefordert hat. Champions League und Abstiegskampf mit unserem Profiteam der Männer, eine sensationelle Aufstiegssaison bei den Profis und der U23 der Frauen, hervorragende Platzierungen unserer Nachwuchsmannschaften – es war ein gewaltiges Spannungsfeld, in dem wir uns bewegt haben. Am Ende war es eines der sportlich erfolgreichsten Jahre unseres Klubs, um das wir lange und mit aller Kraft gekämpft haben", so Dirk Zingler.
Ein Meilenstein für den Verein war die Fertigstellung und feierliche Eröffnung des Trainingszentrums Oberspree (TZO). In einer Bauzeit von drei Jahren wurde für 25 Mio. Euro eine der modernsten Trainingsstätten Europas errichtet, die Nachwuchs- und Amateurmannschaften ein sportliches Zuhause bietet. Das Projekt wurde mit Fördermitteln aus dem Berliner Landeshaushalt und dem Bundeshaushalt unterstützt.
„Hut ab vor dem Team um Lutz Munack, Dirk Thieme und Projektleiterin Stephanie Ahlberg. Ein solches Projekt mit einer Vielzahl von Beteiligten und unterschiedlichen Förderern zeitlich und finanziell planmäßig ins Ziel zu bringen, verdient höchsten Respekt. Wir haben damit herausragende Bedingungen für die sportliche Entwicklung unserer Nachwuchsspielerinnen und –spieler geschaffen. Ich erwarte, dass alle, die das TZO jetzt und künftig nutzen, nach maximalem sportlichem Erfolg streben, und ich wünschen ihnen, dass sie ihn auch erreichen“, kommentierte Dirk Zingler die Vollendung einer der bedeutendsten Infrastrukturmaßnahmen der Vereinsgeschichte.
Umsatzrekord und Gewinn
Gemäß den Lizenzierungsanforderungen der DFL erläuterte Präsidiumsmitglied und Geschäftsführer Finanzen Oskar Kosche die konsolidierten wirtschaftlichen Kennzahlen für den 1. FC Union Berlin e.V. und seine Tochtergesellschaften.
In der Saison 2023/24 verzeichnete Union Einnahmen in Höhe von 186,39 Mio. Euro und damit den bislang höchsten Umsatz seiner Geschichte. Der ausgewiesene Gewinn beträgt 1,09 Mio. Euro und hat einen Anstieg des positiven Eigenkapitals auf 2,91 Mio. Euro zur Folge.
Für die laufende Saison 2024/25 plant Union mit Erträgen von rund 177,26 Mio. Der avisierte Konzernüberschuss wird voraussichtlich 0,29 Mio. Euro betragen.
„Erstmals seit drei Jahren müssen wir ohne Einnahmen aus einem europäischen Wettbewerb planen, wollen unsere Ansprüche an die Weiterentwicklung der Union-Gruppe aber keinesfalls zurückfahren. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und ich bin der gesamten Organisation sehr dankbar dafür, wie sie sich dieser Situation stellt. Dass wir ohne die 45 Mio. Euro aus der Champions League im Ergebnis mit einer schwarzen Null rechnen können, ist keinesfalls selbstverständlich“, ordnete Dirk Zingler das Ergebnis vereinspolitisch ein. „Angesichts der wirtschaftlichen Dimensionen, die wir inzwischen erreicht haben, stellt sich die Frage, ob der eingetragene Verein für unsere Organisation auf lange Sicht noch die richtige Rechtsform ist. Ich lade alle Unioner herzlich ein, sich an diesen Überlegungen zu beteiligen und zu diskutieren, ob andere Rechtsformen sowohl die Gemeinnützigkeit als auch den aktuellen Stand an Mitbestimmung beim 1. FC Union Berlin ebenfalls sicherstellen, aber zusätzliche unternehmerische Möglichkeiten eröffnen können.“
Präsidium, Aufsichtsrat und Ehrenrat entlastet
Für den Aufsichtsrat würdigte Dr. Dirk Fischer in seinem Bericht Dirk Zinglers zwanzigjähriges Wirken als Union-Präsident. Zudem hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 25.09.2024 gemäß seiner satzungsgemäßen Verantwortung den Jahresabschluss verabschiedet und das Präsidium für das Geschäftsjahr 2023/2024 entlastet.
Der Ehrenratsvorsitzende Wolfgang Vallentin gratulierte der Fan- und Mitgliederabteilung (FuMA) zum zwanzigjährigen Bestehen und fand lobende Worte für die zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten rund um Union.
Die Mitgliederversammlung stimmte im Anschluss an die Berichte und die Aussprache darüber mit deutlicher Mehrheit für die Entlastung des Aufsichtsrates und des Ehrenrates.
Anträge
Auf Antrag des Präsidiums stimmte die Mitgliederversammlung über eine insgesamt 25 Punkte umfassende Satzungsänderung sowie eine Änderung der Beitragsordnung ab. Beide Anträge erhielten die erforderliche Stimmenmehrheit von 2/3 der anwesenden Mitglieder.
Mit einfacher Mehrheit angenommen wurde ein Antrag zweier Vereinsmitglieder. In diesem wird das Präsidium des 1. FC Union Berlin aufgerufen, sich gegenüber dem DFB, der DFL sowie anderen Vereinen und der Politik für ein Umdenken in der fanbezogenen Strafenpolitik im Rahmen von Fußballspielen einzusetzen.
Umbau und Eigentum: Die Zukunft des Stadions An der Alten Försterei
Ein filmischer Rundgang führte die anwesenden Union-Mitglieder am Ende der Versammlung über das künftige Stadiongelände und durch den fertig geplanten Rohbau des Stadions. Nach der bereits abgeschlossenen Sanierung des Forsthauses und der im Sommer erfolgten Inbetriebnahme des neuen Profitrainingsplatzes soll unmittelbar nach Saisonende im Mai 2025 mit dem Bau einer Parkgarage und dem darauf befindlichen zweiten Profitrainingsplatz begonnen werden. Parallel dazu wird das gemeinsame Sportfunktionsgebäude für die Profimannschaften der Männer und Frauen gebaut, dass das Herzstück des neuen Profitrainingszentrums bildet.
„Wir nähern uns bei vielen Bauplanungen dem Redaktionsschluss und treten nach und nach in die Phase der Realisierung unserer Bauvorhaben ein“, erklärte Dirk Zingler den aktuellen Stand der weitreichenden Infrastrukturmaßnahmen. „Am wichtigsten ist es, dass all das, was hier entsteht und unseren Klub auf Jahrzehnte prägen wird, in den Händen der Unioner liegt. Je mehr Menschen sich für ihr Stadion verantwortlich fühlen, weil es ihnen tatsächlich gehört, desto sicherer ist, dass es seinen Nutzen für die Gemeinschaft bestmöglich entfalten kann.“