Vernagelt: Union trifft nicht und unterliegt Duisburg mit 0:1
0:1
1. FC Union Berlin: Glinker - Menz, Stuff, Schulz (86. Biran), Kohlmann - Peitz - Parensen, Mattuschka (74. Sahin), Dogan (57. Benyamina) - Ede, Mosquera
MSV Duisburg: Starke - Tiago, Fahrenhorst, Schlicke, Veigneau, Bodzek - Grlic, Sahan (76. Andersen), Tiffert (90+3. Theißen) - Caiuby (90+2. Adler), Baljak
Tor: 0:1 Schlicke (55.)
Gelbe Karten: Schulz (18.), Dogan (51.), Bodzek (88.), Kohlmann (89.)
Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg)
Zuschauer: 13.357
16 Schüsse gesamt 18
6 Schüsse auf das Tor 10
7 Schüsse neben das Tor 5
3 Abgeblockte Schüsse 3
11 Ecken 4
38 Flanken 19
61% Ballbesitz in % 39%
47% Gewonnene Zweikämpfe am Ball in % 53%
67% Pässe gelungen in % 53%
55% Pässe gelungen in gegn. Hälfte in % 49%
27 Fouls 18
5 Abseits 3
Das Spiel kam auf holprigem Geläuf erstaunlich schnell in Fahrt. Während auf der einen Seite Mosquera frei vor Duisburgs Keeper Tom Starke auftauchte und den Ball über Gegner und Tor lupfte, brachte auf der anderen Seite Duisburgs Baljak das Kunststück fertig, den Ball nicht ins leere Tor zu schießen, sondern auf Unions Torhüter Jan Glinker zu warten und ihm den Ball in die Arme zu schieben.
Es war ein rassiges Zweitligaspiel mit Kampf, Laufbereitschaft und Leidenschaft auf beiden Seiten. Union spielte beinahe englisch, versuchte dem kaum bespielbaren Geläuf mit langen Bällen beizukommen und warf sich energisch in die Zweikämpfe. Duisburg kombinierte sicherer und wirkte gefälliger - trotzdem ging es torlos in die Pause.
Auch nach der Halbzeit wogte das Geschehen hin und her, bis in der 55. Minute Duisburgs Björn Schlicke im Strafraum frei zum Schuss kam und den Ball zum 0:1 in die Maschen jagte. Es folgten nun wütende Angriffe der Unioner, die alles nach vorne warfen. Nach und nach brachte Uwe Neuhaus alle zur Verfügung stehenden Stürmer, doch selbst klarste Gelegenheiten vereitelte der bärenstarke Duisburger Torwart. So blieb es am Ende beim 0:1 und einem weiteren Auswärtssieg der Duisburger, die offenbar auswärts befreiter aufspielen können, als in der Heimat.
Duisburgs Trainer Milan Sasic fand entsprechend lobende Worte: "Ich war zum ersten Mal hier An der Alten Försterei und muss sagen, es ist sehr nett. Freundliche Menschen, eine tolle Atmosphäre, ein rassiges Spiel - das hat Spaß gemacht. Natürlich auch, weil wir gewonnen haben."
Sein Pendant auf Berliner Seite haderte mit dem Ergebnis, konnte seinen Jungs aber keinen Vorwurf machen: "Ich wüsste nicht, was wir hätten besser machen können - mit Ausnahme der Chancenverwertung. Daran haben wir nun schon einige Wochen zu knabbern, aber es ist nicht so leicht zu lösen. Wir können nur weiter daran arbeiten, dann wird es irgendwann auch wieder klappen", ist sich der Coach sicher und merkte außerdem an: "Wir haben heute eine Mannschaft gesehen, in der jeder für jeden geackert hat und damit die Gerüchte über mangelnden Teamgeist auch überzeugend ad absurdum geführt!"
Unterstützt wurde das Team von mehr als 13.000 Unionern, die bis zum Schluss einen Höllenlärm entfachten und ihre Mannschaft für den aufopferungsvollen Kampf auch nach dem Schlusspfiff mit großem Beifall verabschiedeten.