Eisern!

Unions Bundesliga-Jahr 2024

Der Blick zurück:

Di, 31. Dezember 2024
Unions Bundesliga-Jahr 2024

In den letzten Tagen des Jahres blickt auch die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin auf turbulente und ereignisreiche 365 Tage zurück.

Irrungen und Wirrungen im Spielplan

25 Tage waren seit dem letzten Spiel vergangen, als die Bundesliga-Profis der Eisernen am 13. Januar wieder in den Ligabetrieb einstiegen. Einem 0:0-Punktgewinn beim SC Freiburg im ersten Pflichtspiel 2024 sollten möglichst gleich die nächsten Zähler auswärts beim 1. FSV Mainz folgen. Doch machte der winterliche Wettergott den Unionern und allen anderen Beteiligten einen Blitzeis-Strich durch die Rechnung und so folgte stattdessen das Nachholspiel in München beim Rekordmeister. Einem unglücklichen 0:1 bei den Bayern ließen die Köpenicker wenige Tage später das gleiche Ergebnis gegen die Darmstädter Lilien folgen. Nur eben zu Hause und mit getauschten Zahlen.

Punktesammler im Februar

Der kürzeste Monat des Jahres war ein anstrengender: Inklusive der Nachholpartie gegen die 05er aus Mainz warteten innerhalb von 20 Tagen fünf Begegnungen auf die Elf des damaligen Cheftrainers Nenad Bjelica. Abgesehen von einer 0:2-Niederlage in Leipzig waren die eisernen Punktejäger fleißig und füllten das eigene Konto in dieser Zeit mit weiteren acht Zählern. Jene Serie von vier Spielen ohne Niederlage war zugleich die längste in der gesamten Saison 2023/24 und spülte die Mannschaft in der Tabelle auf Rang 13 nach oben; mit dem Erfolg bei der TSG 1899 Hoffenheim feierten Mannschaft, Fans und Verein auch den ersten Auswärtserfolg seit dem 2. Spieltag.  

“Bringt der März die Punkte weiter, klettert Union auf der Leiter”

Mit Beginn des Frühlings und der steigenden Zahl der Spiele bei dem ein oder anderen Sonnenstrahl holte die Dortmunder Borussia die Eisernen zu Beginn des Monats März auf den Boden der Tatsachen zurück und die wiedererlangte Heimstärke nach sechs Partien ohne Niederlage erhielt so einen ersten Dämpfer. Einem 0:2 gegen den späteren Vizemeister aus Stuttgart ließ die Mannschaft um Kapitän Christopher Trimmel dann aber ein 2:1 gegen Werder Bremen folgen: Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen konnte und man sich mit Hilfe des folgenden Punktgewinns gegen Eintracht Frankfurt auf Tabellenplatz 12 vorarbeitete: Ddr Jubel nach der Bremen-Partie sollte für einige Zeit der letzte vor heimischem Publikum gewesen sein.

Ein April zum Vergessen

Zum Start in die finale Ligaphase und mit noch sieben Begegnungen vor der Brust zählten die Mannen des 1. FC Union Berlin 29 Punkte auf der Habenseite, was gleichzeitig einen Vorsprung von neun Zählern auf den Relegationsplatz bedeutete. Drei Partien im April später, waren die neun auf zwei geschrumpft. Die Konkurrenz punktete plötzlich über alle Maßen und verkleinerte den eigenen Rückstand fast schon minütlich, während sich die Unioner der Reihe nach erst dem neuen Klassenprimus aus Leverkusen, dann dem FC Augsburg und schließlich dem FC Bayern geschlagen geben mussten. Yorbe Vertessens Treffer zum 1:5-Endstand gegen den FCB hatte gleichzeitig den einzigen Torjubel im gesamten Monat zur Folge und erst ein 0:0 bei den Gladbacher Fohlen war gleichbedeutend mit ein wenig Balsam für die leidgeprüften Seelen der Eisernen.

Klassenerhalt in der Nachspielzeit gesichert

Drei Finalspiele inklusive zweier Duelle gegen direkte Konkurrenten erwarteten die Bundesliga-Profis des 1. FC Union Berlin im Monat Mai. Den Auftakt machte dabei das 3:4 gegen den VfL Bochum, seinerseits punktgleich hinter dem FCU lauernd. Vor heimischer Kulisse verpassten es die Akteure von Nenad Bjelica jedoch, das Momentum auf ihre Seite zu ziehen und schafften nach 0:3- und 2:4-Rückständen lediglich ein 3:4. Auch in der Folgewoche erreichte die Dramatik im Drehbuch “Abstiegskampf” weitere Höhepunkte und führte neben vielen neuen grauen Haaren bei allen Union-Anhängern zu einem weiteren Tiefschlag: eine frühe 2-Tore-Führung bei zum Siegen verdammten Kölnern schaffte es nicht über die Zeit und mutierte unter der Leitung von Interimstrainer Marco Grote am Ende zu einer 2:3-Niederlage. Die Krönung einer in vielen Belangen besonderen Spielzeit folgte am finalen und abschließenden Spieltag: Wie beinahe schon traditionell ging es gegen den SC Freiburg, der seinerseits noch um eine europäische Fahrkarte spielte, sich aber letztlich gegen aufopferungsvoll kämpfende, nie aufgebende und am Ende glückliche Unioner geschlagen geben musste. Jene vergaben im vielleicht wichtigsten Spiel seit dem Bundesliga-Aufstieg zwar gleich zwei Elfmeter, hatten aber mit Janik Haberer einen aufmerksamen und treffsicheren Nachschuss-Schützen in ihren Reihen, sodass nach dem Abpfiff nicht nur ein 2:1 auf der Anzeigetafel stand, sondern auch der direkte Klassenerhalt gesichert war.

Alles neu macht der ... Sommer!

Unterstützt vom neuen Geschäftsführer Profifußball Männer Horst Heldt lenkte das ebenfalls neue Trainerteam mit Bo Svensson, Babak Keyhanfar, Kristoffer Wichmann und Tijan Njie die Bundesliga-Mannschaft in die Spielzeit 2024/25 und nahm nach einigen gleichermaßen tor- und wiedersehenstränenreichen Vorbereitungsspielen auch die erste Hürde im DFB-Pokal. Nach einem erfolgreichen August wäre der folgende September beinahe ebenso begeisternd geworden, jedoch sorgte die erste (Last Minute-) Saisonniederlage in Mönchengladbach für den ersten Dämpfer.

Oktober ohne Happy End

Der Frust über das Scheitern am Niederrhein saß nicht allzu tief und war spätestens nach dem 2:1-Heimsieg über den BVB vergessen. Auch das siegreiche Bundesliga-Tor-Premieren-Auswärtsspiel von Eigengewächs Aljoscha Kemlein gegen die Kieler Störche zwei Wochen später sorgte für Begeisterung und wurde durch den folgenden Punktgewinn gegen die aufstrebende Eintracht aus Frankfurt veredelt. Während es also im deutschen Fußball-Oberhaus mit Rang vier weiter gut lief, folgte mit dem DFB-Pokal-Aus in Runde zwei eine unerwartete und äußerst ärgerliche Niederlage.

Herbstblues bei den Roten-Weißen

Als hätte Drittligist Arminia Bielefeld im Pokalduell den berühmten Stecker bei der Svensson-Elf gezogen, lief in der Folge nicht mehr viel zusammen: Abgesehen vom Heim-0:0 gegen den SC Freiburg verbuchten die Akteure Niederlagen gegen Bayern, Wolfsburgund das letztjährige Spitzenduo aus Leverkusen und Stuttgart. Jene Partie im Schwabenland stellte eine besonders bittere Pille dar, führte man doch zu Beginn der zweiten Halbzeit bereits mit zwei Toren.

Im letzten Heimspiel des Jahres 2024 trennten sich die Eisernen mit einem 1:1-Unentschieden vom VfL Bochum. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet gerieten bereits nach gut 15 Minuten in Unterzahl, gingen jedoch danach überraschend in Führung. Benedict Hollerbach gelang es, etwa zehn Minuten später den Ausgleich zu erzielen und damit zumindest einen Punkt für Union zu sichern.

Bevor sich die Mannschaft in eine kurze Weihnachtspause verabschieden konnte, stand noch die Partie beim SV Werder Bremen vor der Tür. Nach der 1:4-Niederlage in der Hansestadt war klar: Die Pause kommt genau zur richtigen Zeit.

Ein neuer Aufbruch 2025

Kurz nach Weihnachten war klar: Das neue Jahr bringt einen Neustart. Für das Trainerteam um Cheftrainer Bo Svensson endete die Zeit bei Union. Mit Steffen Baumgart kehrt ein ehemaliger Union-Kapitän nun als bundesligaerfahrener Cheftrainer zurück an die Alte Försterei. Unter seiner Leitung beginnt ein neuformiertes Trainerteam am 2. Januar 2025 damit, die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin auf die Fortsetzung der Bundesliga-Saison vorzubereiten.