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Unioner unterliegen in Dortmund mit 2:4

Nach spektakulärer Partie:

Sa, 07. Oktober 2023
Unioner unterliegen in Dortmund mit 2:4

In einem intensiven Auswärtsspiel unterliegt der 1. FC Union Berlin bei Borussia Dortmund mit 2:4 (2:1). Die Tore für das Team von Urs Fischer erzielen Robin Gosens (9.) und Leonardo Bonucci per Elfmeter (31.), für den BVB treffen Niklas Füllkrug (7.), Nico Schlotterbeck (49.), Julian Brandt (54.) und Julian Ryerson (71.

Borussia Dortmund: Kobel – Ryerson, Schlotterbeck, Hummels (73. Süle), Wolf – Nmecha, Can – Bynoe-Gittens (46. Brandt), Reus (82. Özcan), Malen (64. Reyna) – Füllkrug (82. Haller)

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (68. Roussillon), Doekhi, Bonucci, Leite, Gosens – Laïdouni (55. Aaronson), Král (22. Tousart), Haberer – Becker (68. Volland), Behrens (68. Fofana)

Personal: Union-Cheftrainer Urs Fischer veränderte die Startelf im Vergleich zur Champions-League-Partie gegen Sporting Braga auf zwei Positionen. Kapitän Christopher Trimmel rückte für Josip Juranović in die Startelf und Aïssa Laïdouni ersetzte im Mittelfeld Lucas Tousart.

Zuschauer: 81.365

Tore: 1:0 Füllkrug (7.), 1:1 Gosens (9.), 2:1 Bonucci (FE, 31.), 2:2 Schlotterbeck (49.), 3:2 Brandt (54.), 4:2 Ryerson (71.)

Turbulentes Spiel auf Augenhöhe – Bonucci trifft erstmals für Union

Rund 4000 Unionfans unterstützten ihre Mannschaft am Sonnabendnachmittag im Signal Iduna Park. Sie sahen von Beginn an eine ereignisreiche Partie. Nach sechs Minuten kam Kevin Behrens nach einem Steckpass von Janik Haberer an den Ball, zog ab und traf die Latte. Allerdings hatte der Angreifer vorher im Abseits gestanden, ein möglicher Treffer hätte daher nicht gezählt. Kurz darauf waren es die Dortmunder, die das erste Tor des Tages erzielten. Nach einer Ecke von der linken Seite kam Niclas Füllkrug aus kurzer Distanz zum Kopfball. Union-Keeper Frederik Rönnow war zwar zur Stelle, doch im Nachsetzten drückte der deutsche Nationalspieler den Ball über die Linie (7.). Die Antwort der Unioner ließ allerdings nicht lange auf sich warten, denn zwei Zeigerumdrehungen später servierte Christopher Trimmel bei einer Ecke von der linken Seite den Ball mustergültig auf den Kopf von Robins Gosens, der den Ausgleich erzielte. Der BVB war bemüht, sofort zu antworten: Nach einer knappen Viertelstunde versuchte es Donyell Malen mit einem Schuss aus der Distanz, konnte Rönnow aber nicht überwinden (16.).

Kurz darauf versenkte Alex Král den Ball nach einer Freistoßflanke von Trimmel per Kopf sehenswert im Netz (18.). Die Eisernen jubelten über die vermeintliche Führung, doch nach der Überprüfung durch den VAR wurde der Treffer aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Auf der Gegenseite ereignete sich wenig später eine ähnliche Situation: Füllkrug köpfte den Ball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld über die Linie, stand dabei aber in der unerlaubten Zone (26.). Auch danach ging es spektakulär weiter. Der Dortmunder Verteidiger Mats Hummels foulte Sheraldo Becker nach einer halben Stunde im Strafraum und Schiedsrichter Patrick Ittrich entschied nach VAR-Hinweis und Check der Szene auf Elfmeter für Union. Routinier Leonardo Bonucci übernahm die Verantwortung und erzielte seinen ersten Treffer im Trikot der Eisernen (31.). Danach flachte die Partie im Vergleich zu den hochintensiven ersten 30 Minuten etwas ab. Die Dortmunder waren die feldüberlegene Mannschaft, schafften es aber nicht, sich klare Tormöglichkeiten zu erspielen. Auf der Gegenseite hatte Becker bei einem Konter das 3:1 auf dem Fuß: Nach einem Steckpass von Behrens gelang es dem Angreifer, sich gegen zwei Gegenspieler durchzusetzen und zum Abschluss zu kommen. Der Winkel war allerding zu spitz und so konnte BVB-Keeper Gregor Kobel die Situation entschärfen. In der Nachspielzeit probierte es Jamie Bynoe-Gittens noch einmal mit einem Distanzschuss, der aber abgefälscht wurde und am rechten Pfosten vorbeiging. Kurz darauf beendete Ittrich beim Stand von 2:1 für Union eine spektakuläre erste Halbzeit.

Schlotterbeck mit Traumtor – Brandt dreht die Partie

BVB-Trainer Edin Terzic nahm in der Pause einen Wechsel vor und brachte Julian Brandt für Bynoe-Gittens. Der deutsche Nationalspieler war sofort ein belebender Faktor im Dortmunder Offensivspiel und prüfte kurz nach Wiederanpfiff Rönnow mit einem Schuss aus knapp 20 Metern, den der Union-Keeper problemlos parierte. Wenige Sekunden später war er aber machtlos, als Nico Schlotterbeck auf der linken Seite aus 25 Metern abzog und den Ball unhaltbar im Winkel versenkte (49.). Beflügelt von diesem Traumtor hatten die Schwarz-Gelben nun ihre beste Phase der Partie: Fünf Minuten später eroberten sie nach einer Ecke für Union den Ball, konterten über Marco Reus und Brandt und gingen in Führung (54.). Die Eisernen mussten sich nun kurz sammeln, kämpften sich aber zurück in die Partie. Nach einer knappen Stunde zeigte Bonucci seine Klasse und eröffnete das Spiel mit einem perfekt getimten langen Ball auf Sheraldo Becker, der das Leder in die Mitte zum eingewechselten Brenden Aaronson weiterleitete. Der Versuch des US-Amerikaners ging allerdings hauchzart am rechten Pfosten vorbei (64.).

Wenig später nahm Urs Fischer drei Wechsel vor und brachte Jérôme Roussillon, David Fofana und Kevin Volland für Trimmel, Behrens und Becker. Doch bevor es zur Berliner Schlussoffensive kommen konnte, erzielte Dortmund durch Julian Ryerson das 4:2. Der ehemalige Unioner kam nach einer Faustabwehr von Rönnow im Rückraum an den Ball und zog ab – weil der Schuss von Gosens unglücklich abgefälscht wurde, hatte Rönnow keine Abwehrchance (71.). Die Eisernen probierte in der Folge noch einmal alles, konnten das Team von Edin Terzic aber nicht mehr ausreichend in Bedrängnis bringen. In der 82. Minute prüfte Fofana noch einmal Kobel mit einem Schuss aus kurzer Distanz, doch der Schweizer war auch hier zur Stelle. Danach flachte die Partie ab. In der Nachspielzeit war es noch einmal der BVB, der gefährlich vor das Berliner Tor kam: Nach einer Flanke des eingewechselten Salih Özcan drückte Sébastien Haller den Ball mit dem Arm über die Torlinie. Schiedsrichter Ittrich entschied auf Freistoß für Union, der Treffer zählte nicht. Kurz darauf beendete er die Partie – und Union musste ohne Punkte die Heimreise in die Hauptstadt antreten.

Stimmen nach dem Spiel

“Wir nehmen uns in jedem Spiel viel vor. In den letzten Partien haben wir gut dagegengehalten und auch selbst gut gespielt. Aber dann bekommen wir oft ein Gegentor, was uns aus der Bahn wirft. Am Ende schaffen wir es nicht, den Bock nochmal umzustoßen, es ist eine schwierige Situation aktuell”, lautet die Einordnung von Angreifer Kevin Behrens.

“Nach dem frühen Rückstand hat die Mannschaft in der ersten Halbzeit eine tolle Reaktion gezeigt. Leider konnten wir die Leistung in der zweiten Hälfte nicht bestätigen. Wenn man sieht, wie wir uns bei den Gegentoren verhalten haben, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass wir mit leeren Händen dastehen. Das war teilweise naiv verteidigt und das musst du besser machen, wenn du in der Bundesliga was mitnehmen willst”, so Union-Cheftrainer Urs Fischer.

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach der Rückreise nach Berlin steht für die Profis von Urs Fischer am Sonntagvormittag eine Regenerationseinheit an. Danach geht es für die Nationalspieler zu den Teams ihrer Heimatländer, während für alle anderen Training in Berlin auf dem Programm steht. Das nächste Pflichtspiel in der Bundesliga bestreiten die Eisernen am Sonnabend, dem 21.10.2023 um 15:30 Uhr. Gegner im Stadion An der Alten Försterei ist dann der VfB Stuttgart.

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