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Unioner unterliegen in Madrid mit 0:1

Knappe Niederlage nach starker Leistung:

Mi, 20. September 2023
Unioner unterliegen in Madrid mit 0:1

Im ersten Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte liefert die Bundesligamannschaft des 1. FC Union Berlin bei Real Madrid einen leidenschaftlichen Kampf ab. Nachdem in der ersten Halbzeit keine Tore fallen, erzielt Jude Bellingham in der Nachspielzeit des zweiten Durchgangs das Siegtor für die Gastgeber (90.+4).

Real Madrid: Kepa – Alaba, Nacho (73. Garcia), Rüdiger, Vazquez – Tchouameni (66. Kroos) – Camavinga (66. Valverde), Bellingham, Modric (80. Díaz) – Rodrygo, Joselu

1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović, Doekhi, Bonucci (80. Jaeckel), Leite, Gosens – Král, Tousart (83. Kemlein) – Becker (80. Fofana), Behrens (66. Volland), Laïdouni (66. Aaronson)

Personal: Im Vergleich zur Niederlage in Wolfsburg veränderte Union-Cheftrainer Urs Fischer seine Mannschaft auf vier Positionen. Leonardo Bonucci trug erstmals das Trikot der Eisernen und auch Lucas Tousart feierte sein Startelf-Debüt in einem Pflichtspiel für Union. Darüber hinaus ersetzte Josip Juranović Kapitän Christopher Trimmel, außerdem rutschte Sheraldo Becker für David Fofana in die Startelf. Verzichten musste Fischer auf Janik Haberer, der aufgrund einer gelb-roten Karte in der letztjährigen Europa League-Saison gesperrt war. Rani Khedira, Laurenz Dehl und Robin Knoche fielen verletzungsbedingt aus.  

Zuschauer: 65.207

Tore: 1:0 Bellingham (90.+4)

Real macht das Spiel – Union verteidigt kompakt

Im ersten Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte drang der 1. FC Union Berlin nach zwei Minuten erstmals in den Strafraum von Real Madrid ein. Nach einer Hereingabe von Sheraldo Becker kam Kevin Behrens an den Ball, sein Schussversuch wurde allerdings geblockt. Auf der Gegenseite war Union-Keeper Frederik Rönnow bei einem Kopfball von Joselu zur Stelle (3.). Drei Minuten später kam der ehemalige Bundesligaspieler erneut zum Kopfball, setzte die Kugel aber neben das Tor. Auch die Gäste versteckten sich keineswegs: Josip Juranović flankte nach neun Zeigerumdrehungen unbedrängt in die Mitte auf Behrens, der den Ball über den Kasten setzte.

Danach flachte die Partie etwas ab. Real ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen, während Union kompakt verteidigte und wenig zuließ. Bei Standards blieben die Spanier aber gefährlich: In der 24. Minute war es erneut Joselu, der sich nach einer Ecke in der Luft hochschraubte und zum Kopfball kam. Kurz darauf setzte Aurélien Tchouameni einen Distanzschuss deutlich über den Kasten (27.). Nacho versuchte es wenig später ebenfalls aus der Entfernung, doch auch sein Versuch verfehlte das Tor der Berliner (34.).

Acht Minuten vor der Pause sah Tchouameni nach einem rüden Einsteigen gegen Alex Král die gelbe Karte. Der Tscheche musste daraufhin behandelt werden, konnte aber weiterspielen. In den darauffolgenden Minuten verteidigten die Eisernen weiter hochkonzentriert und so ging es trotz hohem Ballbesitz-Anteil für Real mit dem Unentschieden in die Halbzeit.

Real erhöht den Druck – Bellingham trifft in der Nachspielzeit

Union kam unverändert aus der Kabine und zeigte wie zu Beginn des ersten Durchgangs gute Ansätze in der Offensive: Behrens setzte sich gegen Antonio Rüdiger durch und legte für Robin Gosens ab, der das Außennetz traf (49.). Danach übernahmen die Gastgeber allerdings wieder die Kontrolle über die Partie und erspielten sich Chancen im Minutentakt. Zunächst verhinderte Rönnow mit einer starken Parade gegen Rodrygo einen Rückstand, dann traf der Brasilianer den Pfosten des Union-Tores (51.). Wenig später war Rönnow gegen Joselu erneut zur Stelle (54.).

In der 63. Minute hatten die Berliner wieder das Glück auf ihrer Seite, als Joselu per Kopf nur das Aluminium traf. Auch danach machten die Madrilenen weiter Druck: Einen Distanzschuss von Luka Modrić konnte Rönnow parieren (69.) und Rodrygo gelang es freistehend vor dem Tor nicht, den Ball über die Linie zu drücken (70.). Union startete daraufhin einen Entlastungangriff, doch der eingewechselte Kevin Volland blieb im Duell gegen Nacho zweiter Sieger (72). Vier Zeigerumdrehungen später war Leonardo Bonucci bei einer flachen Hereingabe von Rodrygo zur Stelle und klärte die Aktion. Danach bot sich den Gästen über den ebenfalls frisch in die Partie gekommenen Brenden Aaronson im Zusammenspiel mit Volland erneut die Gelegenheit zum Kontern, aber David Alaba gelang es, den Ball zurückzuerobern.

In der Schlussphase wechselte Urs Fischer dreifach, brachte erst David Fofana und Paul Jaeckel für Becker und Bonucci (80.) und kurz darauf Nachwuchstalent Aljoscha Kemlein für Lucas Tousart (83.). Die Madrilenen warfen nun alles nach vorne, doch die Eisernen verteidigten angetrieben von den lautstarken Fans im Gästeblock leidenschaftlich und warfen sich in jeden Ball. Bei einem Volleyschuss von Joselu, der knapp über das Tor ging, hatte Union zudem etwas Glück (83.). In der Nachspielzeit war es dann aber so weit: Nach einer Ecke kam der Ball auf Umwegen zu Jude Bellingham, der aus kurzer Distanz das Siegtor für Real erzielte (90.+4). Doch trotz des unglücklichen Gegentores wurde die Rot-Weißen nach dem Abpfiff von ihren mitgereisten Anhängern für eine couragierte Leistung gefeiert.

Stimmen nach dem Spiel

“Das späte Gegentor ist für die ganze Mannschaft sehr bitter. Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt und diszipliniert verteidigt, auch wenn wir den Ball phasenweise zu leicht hergegeben haben. Aber wenn du im Bernabeu bis zur 93. Minute das 0:0 hältst, willst du das Ergebnis natürlich über die Zeit bringen”, analysierte Keeper Frederik Rönnow das Spiel.

“Meine Gefühlslage ist gemischt. Auf der einen Seite ist es extrem enttäuschend, dass wir nach so einem guten Spiel am Ende noch verlieren. Andererseits bin ich auch stolz, dass wir in Madrid so gut mithalten konnten und ein gutes Auswärtsspiel absolviert haben”, betonte Kevin Behrens nach dem Abpfiff.

“Wir sind natürlich enttäuscht. Wenn dir eine Minute fehlt, um aus Madrid einen Punkt mitzunehmen, ist das aber wohl verständlich. Am Ende bin ich stolz auf die Leistung der Mannschaft. Dier erste halbe Stunde war sehr gut, die Jungs haben sehr erwachsen gespielt und waren auch frech mit dem Ball. Danach haben sich die ersten Fehler eingeschlichen. Nach der Pause hatten wir kaum noch Entlastung, dafür aber mehrmals das Glück auf unserer Seite. Insgesamt ist Real wohl der verdiente Sieger”, so das Fazit von Cheftrainer Urs Fischer nach der Partie.

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach der morgigen Rückreise nach Berlin steht am Nachmittag eine Trainingseinheit an. Das nächste Pflichtspiel bestreiten die Profis von Urs Fischer am Sonnabend, dem 23.09.2023 um 15:30 Uhr. Gegner im Stadion An der Alten Försterei ist dann die TSG 1899 Hoffenheim. 

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