Unioner unterliegen Hoffenheim mit 0:2
Keine Punkte gegen die TSG:
Am Sonnabendnachmittag unterliegt die Bundesligamannschaft des 1. FC Union Berlin der TSG 1899 Hoffenheim mit 0:2 (0:2). Die Tore im ersten Durchgang erzielen Andrej Kramarić per Elfmeter (22.) und Maximilian Beier (38.). In der zweiten Hälfte probiert die Mannschaft von Urs Fischer alles und erspielt sich zahlreiche Möglichkeiten, doch ein Tor gelingt den Eisernen nicht.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović, Doekhi, Bonucci (80. Kaufmann), Leite, Gosens (80. Roussillon) – Haberer, Tousart (75. Laïdouni), Aaronson (46. Fofana) – Becker (69. Hollerbach), Behrens
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Kabak, Brooks, Vogt – Kaderabek (90.+2 Akpoguma), Stach, Skov (73. Becker) – Kramarić (73. Bülter), Prömel – Weghorst (55. Bebou), Beier (55. Berisha)
Personal: Im Vergleich zum Champions-League-Auftritt bei Real Madrid veränderte Union-Cheftrainer Urs Fischer seine Mannschaft auf zwei Positionen. Brenden Aaronson ersetzte Alex Král und für Aïssa Laïdouni rutschte Janik Haberer in die Startelf.
Zuschauer: 21.632
Tore: 0:1 Kramarić (22. FE), 0:2 Beier (38.)
Anfangsphase auf Augenhöhe – Kramarić trifft per Elfmeter
Nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn der Partie drang der 1. FC Union Berlin nach sechs Minuten erstmals gefährlich in den Hoffenheimer Strafraum vor, allerdings ging der Schussversuch von Janik Haberer links am Tor vorbei. Im Gegenzug hatte Union-Keeper Frederik Rönnow keine Mühe, eine Flanke von Grischa Prömel abzufangen (7.). Kurz darauf landete ein direkter Freistoß von Robert Skov aus 25 Metern in der Mauer (9.).
Auch in der Folge agierten beide Teams auf Augenhöhe, auch wenn die Gastgeber in der Offensive zunächst mehr Spielanteile für sich verbuchen konnten. In der 13. Minute wurde Sheraldo Becker von Lucas Tousart per Steckpass auf die Reise durch die Hoffenheimer Verteidigung geschickt. Der Lupferversuch des Niederländers stellte aber kein Problem für Oliver Baumann dar. Sechs Zeigerumdrehungen später setzte Brenden Aaronson einen Schuss aus der Distanz über den Kasten.
Wenig später gingen die Gäste in Führung. Nachdem Leonardo Bonucci, der sein Bundesligadebüt für Union gab, Andrej Kramarić am Oberkörper berührt hatte, entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin auf Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an und ließ Rönnow keine Chance (22.). In der Folge musste sich Union kurz sammeln. Nach 33 Minuten wehrte Lucas Tousart einen Distanzschussversuch von Anton Stach ab. Beim darauffolgenden Eckstoß kam Wout Weghorst per Kopf an den Ball, konnte die Kugel aber nicht platziert genug aufs Tor bringen.
Union versuchte, sich nun wieder mehr aus der Defensive herauszuspielen und ließ den Ball laufen. Allerdings strahlten die Eisernen im letzten Drittel zu wenig Gefahr aus. Auf der anderen Seite erzielte Hoffenheim durch eine Umschaltsituation das zweite Tor des Tages: Nach einer flachen Hereingabe von Grischa Prömel war Maximilian Beier im Fünfmeterraum zur Stelle und spitzelte den Ball über die Linie (38.). Kurz darauf entschied Aytekin nach einem Foul an Beier erneut auf Strafstoß, korrigierte diese Entscheidung aber aufgrund der Überprüfung durch den Videobeweis und gab einen Freistoß an der Strafraumkante (42.). Daraufhin ging ein Ruck durch die Mannschaft von Urs Fischer: Die Gastgeber waren nun wieder präsenter in den Zweikämpfen, eroberten sich mehr Bälle und drängten auf den Anschlusstreffer. Dieser sollte in der ersten Halbzeit aber nicht mehr fallen und so ging es mit dem 0:2 in die Kabine.
Union versucht alles – Pech im Abschluss
In der Pause nahm Fischer einen Wechsel vor und brachte Angreifer David Fofana für Aaronson in die Partie. Die Köpenicker waren in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff die spielbestimmende Mannschaft, ohne sich jedoch klare Torchancen zu erspielen. Nach einer knappen Stunde war es dann die TSG, die um ein Haar ihre Führung weiter ausgebaut hätte, allerdings traf der eingewechselte Ihlas Bebou nur das Außennetz (59.).
Danach begann die nächste Drangphase von Union: Zunächst eroberte Kevin Behrens nach einem Fehlpass von Skov den Ball, setzte die Kugel aber um Zentimeter am Tor vorbei (61.). Kurz darauf parierte Baumann einen Schussversuch des Stümers (61.). Auch Lucas Tousart war in dieser Phase ein Dreh- und Angelpunkt des Berliner Offensivspiels. In der 62. Minute prüfte er den Hoffenheimer Keeper mit einem Schuss aus 17 Metern, wenige Sekunden später spitzelte der Franzose den Ball aus kurzer Distanz ans Außennetz.
Der eingewechselte Fofana zeigte in der zweiten Halbzeit ebenfalls, was er technisch am Ball kann. Immer wieder zog er mehrere Hoffenheimer auf sich, setzte seine Mitspieler in Szene oder schloss wie in der 68. Minute selbst ab. Ein Tor für Union wollte aber trotz aller Offensivbemühungen einfach nicht fallen.
In der Schlussphase wechselte Fischer doppelt, brachte erst Benedict Hollerbach für Becker (69.) und dann Aïssa Laïdouni für Tousart (75.). Den Gästen gelang es phasenweise, für Entlastung zu sorgen, doch Union drängte weiter auf das 1:2. Ein Schussversuch von Josip Juranović wurde von Kevin Vogt geblockt (80.) und nach einem Solo von Fofana entschärfte Baumann dessen Schussversuch von der rechten Seite (86.). Wenig später probierte es Hollerbach aus der Distanz, doch wieder war ein Hoffenheimer Bein im Weg (89.). Kurz vor Ende der regulären Spielzeit setzte Laïdouni Danilho Doekhi per Flanke in Szene – aber auch der Kopfball des Niederländers verfehlte das Ziel (90.). In der Nachspielzeit war dann die Luft raus und so stand am Ende eine 0:2-Heimniederlage auf der Anzeigetafel im Stadion An der Alten Försterei.
Stimmen nach dem Spiel
“In der ersten Halbzeit war es eine Nicht-Leistung – in der zweiten Halbzeit war es so, wie es eigentlich sein soll. Da hat die Mannschaft gezeigt, wozu sie fähig ist. Diese Bereitschaft haben wir im ersten Durchgang leider nicht an den Tag gelegt”, so Union-Cheftrainer Urs Fischer. Er fügte hinzu: “Auch solche Phasen gehören zur Entwicklung einer Mannschaft dazu, damit muss man umgehen können. Es wäre schön, wenn es immer nur bergauf gehen würde, aber manchmal muss man einen Schritt zurück gehen, um zwei nach vorne zu machen.”
“Die erste Halbzeit war von uns einfach nicht gut genug. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Energie auf dem Platz, aber insgesamt müssen wir besser spielen. Es ist momentan eine schwierige Phase, aber ich bin überzeugt davon, dass wir wieder aufstehen werden”, sagte Union-Keeper Frederik Rönnow nach dem Abpfiff.
“An fehlender Motivation hat es heute nicht gelegen. Wir sind gut ins Spiel reingekommen, beide Teams waren auf Augenhöhe, aber wir haben momentan einfach nicht das nötige Spielglück auf unserer Seite. Mit dem zweiten Gegentor noch vor der Pause war es dann schwierig. In der zweiten Hälfte haben wir nochmal richtig Druck gemacht und alles versucht, aber leider ist es uns nicht gelungen, den Anschlusstreffer zu erzielen. Wir müssen jetzt weiter hart an uns arbeiten und den Bock so schnell wie möglich umstoßen”, betonte Kevin Behrens.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach dem morgigen Spielersatztraining hat die Mannschaft von Urs Fischer am Montag frei, bevor am Dienstag eine öffentlichen Trainingseinheit ansteht. Das nächste Pflichtspiel bestreitet Union am Sonnabend, dem 30.09.2023 auswärts beim 1. FC Heidenheim 1846. Anstoß in der Voith-Arena ist um 15:30 Uhr.