Feierabend? Eisern!

Union vor der nächsten Auswärtshürde

Koblenz mit dem Rücken zur Wand

Fr, 18. September 2009

Uwe Rapolder ist nicht nur Trainer der TuS aus Koblenz, sondern dort mittlerweile auch nicht mehr unumstritten. Nur ein Sieg bei vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen kann schwerlich als erfolgreicher Saisonstart bezeichnet werden. Mit der neuerlichen Niederlage in Rostock (2:1) steckt die TuS mittlerweile im Tabellenkeller fest. Nun steht der Mannschaft eine Heimspielserie ins Haus - vier der nächsten fünf Spiele tragen die Koblenzer vor heimischem Publikum aus. Deshalb fordert Rapolder: „In diesen Spielen müssen wir uns berappeln.“ Ob dem Trainer diese Zeit gegeben wird, ist jedoch fraglich. Lautstark forderten die Fans auf den Rängen der DKB-Arena in Rostsock bereits einen Trainerwechsel. Wiederholt wurde die instabile Viererkette um den Ex-Rostocker Benjamin Lense als Schwachpunkt des Teams ausgemacht. „Durch ihre Konteranfälligkeit bietet sich uns eine große Chance. Wir müssen diese suchen und auch nutzen“, analysierte Neuhaus die bisherige Schwachstelle der Koblenzer.

Bei diesen Vorzeichen gibt es für Union-Trainer Neuhaus keinen Grund nicht mit Zuversicht nach Rheinland-Pfalz zu fahren. „Nach dem nackten Tabellenstand sind wir zwar der Favorit, aber auf die leichte Schulter nehmen dürfen wir dieses Spiel auf keinen Fall.“ Neuhaus weiter: „Es handelt sich um eine gut organisierte Einheit, die durch ihr Pressing und mit langen Bällen auf den robusten Kuqi ein hohes Risiko geht.“ Konsequenz für Neuhaus daher: „Gegen diesen hoch motivierten Gegner müssen wir einmal mehr an die Schmerzgrenze gehen.“

Im Freitags-Match am 18. September um 18 Uhr im Stadion Oberwerth will sich die Neuhaus-Elf drei weitere Zähler gegen den Abstieg sichern, um so schnell wie möglich die magischen 40 Punkte beisammen zu haben. Auch die Union-Anhänger träumen sicherlich vom Auswärts-Dreier. Soll dieses Vorhaben gelingen, muss die in der Vergangenheit so sichere Innenverteidigung wieder zur gewohnten Form auflaufen. „Wir müssen defensiv geschlossener auftreten als zuletzt, um dann unsere Angriffe gewohnt gefährlich nach vorne zu tragen.“, so der Coach.

In der Abteilung „Attacke“ ist dagegen alles zum Besten bestellt. Beide Stürmer, Mosquera und Benyamina, haben gegen Paderborn doppelt getroffen und Kenan Sahin ist einmal mehr im entscheidenden Moment zu Stelle gewesen. Sein Treffer zum 5:3 gab letztlich den Ausschlag und ermöglichte den „Eisernen“ den verdienten 5:4 Sieg. Theoretisch, so Neuhaus, wäre Sahin wieder von Anfang an einsatzfähig. Hüzeyfe Dogan ist nach seiner Schambeinentzündung in dieser Woche ebenso wie Dominic Peitz ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Beide reisen jedoch nicht mit zum Spiel – ein Einsatz käme nach der langen Verletzungspause noch zu früh.