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Union verpflichtet Aïssa Laïdouni

Verstärkung im Zentrum:

Fr, 27. Januar 2023
Union verpflichtet Aïssa Laïdouni

Der 1. FC Union Berlin begrüßt mit Mittelfeldspieler Aïssa Laïdouni den dritten Neuzugang in diesem Winter. Der 26-jährige Franko-Tunesier spielte zuvor beim ungarischen Rekordmeister Ferencvaros Budapest und reifte dort zum tunesischen Nationalspieler.

Aufgewachsen in Frankreich

Laïdouni wuchs in Montfermeil auf, einem Vorort im Osten von Paris. Weil seine Mutter aus Tunesien stammt, besitzt Laïdouni neben der französischen auch die tunesische Staatsbürgerschaft. Keine Besonderheit in der Nationalmannschaft Tunesiens, auch andere Nationalspieler des nordafrikanischen Landes, wie der Kölner Ellyes Skhiri oder das junge Talent Hannibal Mejbri, sind in Frankreich geboren und besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft. Seine fußballerische Ausbildung begann Laïdouni jedoch nicht im Pariser Umland, sondern in Frankreichs Westen.

Beim SCO Angers – rund eine Stunde entfernt von Nantes – startete er seine Karriere. Im Jahr 2016 stand er mit 19 Jahren zum ersten Mal in der Ligue 1 auf dem Rasen, damals noch als Rechtsverteidiger. Einen langfristigen Platz in der ersten Mannschaft fand Laïdouni jedoch nicht, Leihen zum nah gelegenen Les Herbiers VF und dem FC Chambly – einem Verein nahe seiner Heimatstadt Montfermeil – sicherten ihm Spielpraxis und beförderten seine Entwicklung.

Führungsspieler in Budapest, Nationalspieler in Tunesien

Sein Weg als Profi führte ihn im Sommer 2018 nach Rumänien. Beim FC Voluntari, unweit der rumänischen Hauptstadt Bukarest, blieb Laïdouni zwei Saisons und entwickelte sich dort zum Stammspieler im zentralen Mittelfeld. So wurde ein europäischer Rekordmeister auf den damals 23-Jährigen aufmerksam.

Beim 33-fachen ungarischen Meister Ferencvaros Budapest wuchs Laïdouni schnell in die Rolle eines Führungsspielers hinein. Seit seinem Debüt im ersten Spiel der Saison 2020/21 stand er insgesamt 102-mal für die Budapester auf dem Platz und sammelte auch Erfahrungen in der Europa League und der Champions League.

Für den Tunesier waren die vergangenen zwei Jahre die bisher erfolgreichsten seiner Karriere. Nach einer bis dahin starken Saison wurde Laïdouni im März 2021 zum ersten Mal für die tunesische Nationalmannschaft nominiert. Sein erster Meistertitel mit Ferencvaros folgte im Mai.

Das vergangene Jahr stellte schließlich den bisherigen Höhepunkt in Aïssa Laïdounis Karriere dar: Zunächst spielte er erstmals mit Tunesien beim Afrika-Cup, dann gewann er mit Ferenvaros das Double in Ungarn, den Abschluss des Jahres bildete die Fußball-Weltmeisterschaft. In Katar stand Laïdouni in allen drei Gruppenspielen von Beginn an auf dem Platz. Seit seinem Debüt im März 2021 absolvierte Laïdouni bereits 28 Länderspiele für „Les Aigles de Carthage“ und markierte als klassischer Box-to-Box-Spieler sieben Scorerpunkte.

Als wären diese Meilensteine nicht genug gewesen, wurde Laïdouni von der staatlichen Nachrichtenagentur TAP zu Tunesiens Fußballer des Jahres 2022 gewählt.

Drei Fakten über Aïssa:

  • Man of the Match: Aïssa wurde nach dem 0:0 gegen Dänemark bei der WM in Katar als Spieler des Spiels ausgezeichnet.

  • Legendär: In der Champions League-Gruppenphase 2020 spielte er mit Ferencvaros sowohl gegen Lionel Messi (Barcelona), als auch gegen Cristiano Ronaldo (Juventus)

  • Nummer mit Bedeutung: Bei Ferencvaros trug Aïssa die 93 - die Ordnungsnummer seines Heimatdépartments Seine-Saint-Denis

Stimmen zum Transfer

Für Aïssa Laïdouni ist der Wechsel zu Union ein wichtiger Schritt in seiner Karriere: „Als Profifußballer möchte man sich auf höchstem Niveau messen, am liebsten in einer der besten Fußball-Ligen der Welt. Deshalb freue ich mich sehr darauf, meine Qualitäten nun in der Bundesliga unter Beweis zu stellen. Nach allem, was ich bislang gehört und gesehen habe, ist Union ein familiärer, aber auch ein ehrgeiziger und ambitionierter Verein. Ich bin überzeugt davon, gut hierher zu passen und werde alles geben, um mit Union erfolgreich zu sein.“

„Aïssas Qualitäten sind uns bereits länger bekannt. Sein Box-to-Box-Spiel, seine Intensität und sein Spielverständnis werden uns helfen, weitere Qualitäten in unser Spiel zu bringen“, kommentiert Unions Geschäftsführer Profifußball Oliver Ruhnert den Transfer.