Union verliert mit 1:4
Keine Punkte gegen Freiburg:
Am 15. Bundesliga-Spieltag verliert der 1. FC Union Berlin beim SC Freiburg mit 1:4. Grifos Dreierpack inklusive zweier Elfmeter sowie ein Platzverweis für Diogo Leite in den ersten 20 Minuten bescheren dem SC eine schnelle Führung. Robin Knoches verschossener Strafstoß verhindert den möglichen Anschluss. Gregoritschs 4:0 vor der Pause kann Sven Michel kurz vor Spielende nur per Ehrentreffer kontern. Zuvor sahen die Zuschauer eine weitaus ruhigere zweite Halbzeit.
SC Freiburg: Flekken - Kübler (69. Sallai), Ginter, Lienhart – Sildillia, Keitel, Höfler (69. Eggestein), Günter - Doan (76. Jeong), Gregoritsch (69. Petersen), Grifo (76. Höler)
1. FC Union Berlin: Grill – Trimmel, Doekhi, Knoche, Leite, Ryerson (76. Gießelmann) – Haraguchi (60. Thorsby), Seguin, Haberer (76. Pantovic) – Becker (46. Jaeckel), Behrens (60. Michel)
Personal: Für das letzte Pflichtspiel des laufenden Kalenderjahres nahm Trainer Urs Fischer vier Änderungen in seiner Startformation vor. Auf den defensiven Außen wechselte Julian Ryerson auf die linke Seite, Christopher Trimmel rückte für Niko Gießelmann in die erste Elf und bespielte die rechte Seite. Im Mittelfeld rückte Paul Seguin für den gesperrten Rani Khedira (5. Gelbe Karte) vor die Abwehr, seinen Platz weiter vorn nahm dafür Genki Haraguchi ein.
Zuschauer: 33.800
Tore: 1:0 Grifo (4.), 2:0 Grifo (6.), 3:0 Grifo (20.), 4:0 Gregoritsch (45.+1), 4:1 Michel (84.)
Torreiche Anfangsphase – Freiburg überrollt Union
Kaum 35 Sekunden waren absolviert, da hatten vereinzelte SC-Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen. Verantwortlich dafür war Ritsu Doan, der nach einer Flanke von Christian Günter das Durcheinander im Unioner Strafraum nutzte und noch vor Julian Ryerson an den Ball kam. Sein Zufalls-Abschluss aber stellte FCU-Torwart Lennart Grill vor keine Probleme. Im Nachgang dieser Szene meldete sich allerdings der VAR beim Unparteiischen Deniz Aytekin, der nach Ansicht der Bilder ein Handspiel von Christopher Trimmel bei Günters Hereingabe erkannt hatte. Den gegebenen Strafstoß verwandelte Vincenzo Grifo sicher ins rechte obere Eck (4.). Den Unionern blieb nicht viel Zeit sich zu sammeln, den ersten eigenen Angriff fing der SC geschickt ab und spielte sich über Grifo und Gregoritsch in den Strafraum der Eisernen. Frei vor Grill schob Grifo den Ball dann mühelos zum 2:0 ins Netz.
Gerade einmal sechs Minuten waren absolviert. Wieder nur wenige Sekunden später bekamen die Unioner allerdings selbst die Möglichkeit, aus elf Metern den Anschluss zu erzielen, vorausgegangen war ein Foulspiel an Sheraldo Becker im Strafraum. Unions Abwehrchef Robin Knoche nahm sich der Sache an, traf aber mit seinem Schuss nur den linken Außenpfosten, sodass der Ball ins Toraus ging. Nach diesen intensiven und ereignisreichen ersten zehn Minuten nahmen beide Teams dann etwas Tempo und Zielstrebigkeit aus dem Spiel, sodass dieses sich etwas beruhigte. Diese Phase sollte aber nicht lange anhalten, genauer gesagt nur bis Minute 19, in der es nach einem schnellen Angriff über Doan den nächsten Elfmeter für die Gastgeber gab. Bereits im Strafraum hatte Diogo Leite den Freiburger zu Fall gebracht und sah für eine Notbremse zudem die Rote Karte. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Grifo wieder sicher ins linke obere Eck.
Durch die deutliche Freiburger Führung entwickelte sich in der Folge ein Handball-artiges Geschehen, bei eigenem Ballbesitz suchten die Breisgauer geduldig nach der Lücke im Unioner Abwehrverbund und hielten so die Ballbesitzverhältnisse deutlich zu ihren Gunsten. Offensivaktionen der Eisernen ergaben sich ausschließlich durch Ballgewinne und schnelle Konter, wurden jedoch meist schon vor der Mittellinie wieder unterbunden. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Michael Gregoritsch sogar auf 4:0. Phillipp Lienhardts Pass in den Raum vor der Abwehr verarbeite Doan präzise und schickte dann Gregoritsch links in den Strafraum. Dieser chippte den Ball über den herauseilenden Grill zum 4:0 ins Tor. Kurz darauf beendete Schiedsrichter Aytekin die erste Halbzeit.
Ruhige Zweite Halbzeit – Union fängt sich und erzielt Ehrentreffer
Nach dem Wiederanpfiff zeigte sich den Zuschauern ein unverändertes Bild. Der SC suchte mit viel Ballbesitz geduldig nach weiteren Möglichkeiten, die Eisernen verteidigten konzentriert und kamen nach Ballgewinnen schnell in die eigene Offensive. Der eingewechselte Morten Thorsby sorgte in Minute 71 für den ersten Torabschluss in Halbzeit Zwei. Eine Flanke von Paul Seguin verarbeitete er kurz im Strafraum und schloss dann kraftvoll ab, Mark Flekken im SC-Tor parierte jedoch sicher. Nach 84 gespielten Minuten zeigte Schiedsrichter Aytekin zum vierten Mal in der Partie auf den Punkt, zum zweiten Mal für die Gäste. Yannik Keitel hatte Danilho Doekhi im eigenen Sechzehner gehalten, Sven Michel verwandelte sicher in die rechte untere Ecke. Ohne Nachspielzeit endete die Begegnung kurz darauf beim Stand von 1:4 aus Sicht der Eisernen.
Stimmen nach dem Spiel
“Die 1. Halbzeit war ein Alptraum. Nach den drei Gegentoren, dem verschossenen Elfmeter und dem Platzverweis war das Spiel im Grunde gelaufen. Danach wollten wir Schadensbegrenzung betreiben. In der Zweiten Halbzeit haben wir es insgesamt besser verteidigt, aber nichtsdestotrotz sind wir alle frustriert”, so ein enttäuschter Paul Seguin nach dem Abpfiff.
“Die Anfangsphase hat uns gekillt. Der verschossene Elfmeter war bitter. Du willst natürlich beim Stand von 0:2 wieder rankommen und versuchst so zu schießen, dass der Torwart auf keinen Fall rankommen kann. Es passte zum heutigen Tag, dass er nicht reingeht”, kommentierte Robin Knoche das Spiel.
"Im Moment schmerzt es sehr, die Art und Weise der ersten Hälfte hat nicht gepasst. Nach der Pause haben wir das Spiel mit Anstand zu Ende gebracht, aber die Enttäuschung ist schon spürbar. Insgesamt haben wir es Freiburg zu einfach gemacht” so Urs Fischer zum heutigen Spiel. Mit Blick auf das Jahr 2022 fiel sein Fazit jedoch sehr positiv aus: “Es ist Wahnsinn, was die Mannschaft in den letzten Monaten geleistet hat. Wir haben 27 Punkte geholt, überwintern im DFB-Pokal und in der Europa League. Die Jungs haben fantastisch gearbeitet.”
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach der Partie gegen den SC Freiburg reist die Mannschaft des 1. FC Union Berlin noch am Abend zurück nach Berlin und hat am morgigen Montag, dem 14.11.2022, die diesjährige Mitgliederversammlung als einzigen Punkt auf der Agenda. Am folgenden Dienstag beginnt für die Mannschaft ein dreiwöchiger Urlaub, der mit dem Trainingsauftakt am 05.12.2022 endet.