Union verliert 1:3 in Rotterdam
Niederlage in der Conference League
Im dritten Gruppenspiel der UEFA Europa Conference League unterlag der 1. FC Union Berlin am heutigen Donnerstagabend gegen Feyenoord Rotterdam mit 1: 3. Nach einer frühen 2:0-Führung der Gastgeber erzielte Taiwo Awoniyi den Anschlusstreffer für Union. Mit dem Treffer zum 3:1 in der 2. Halbzeit entschied Feyenoord die Partie schließlich für sich.
Überschattet wurde das Spiel von einer katastrophalen Einlasssituation am Gästebereich, aufgrund derer hunderte angereister Union-Fans weite Teile der Partie verpassten. Zudem mussten wegen eines überharten Vorgehens der Polizei mehrere Verletzte medizinisch versorgt werden.
Das Rückspiel findet bereits am 04.11.2021 im Berliner Olympiastadion statt.
Feyenoord Rotterdam: Bijlow – Pedersen, Trauner, Geertruida, Malacia – Toornstra, Orkun Kökcu (81. Aursnes), Til – Jahanbakhsh (81. Nelson), Linssen (81. Dessers), Sinisterra
1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Jaeckel, Knoche, Baumgartl (77.Gießelmann), Puchacz (77. Voglsammer) – Möhwald (77. Teuchert), Khedira, Prömel – Awoniyi (67. Behrens), Kruse (67. Becker)
Tore: 1:0 Jahanbakhsh (11.), 2:0 Linssen (29.), 2:1 Awoniyi (35.), 3:1 Sinisterra (76.)
Zuschauerzahl: 36.100
Personalien:
Nach dem Bundesligasieg gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Sonnabend rotierte Union-Trainer Urs Fischer auf vier Positionen. Für Julian Ryerson, Marvin Friedrich, Niko Gießelmann und Genki Haraguchi rückten Union-Kapitän Christopher Trimmel, Timo Baumgartl, Tymoteusz Puchacz und Kevin Möhwald in die Startelf.
Feyenoord mit der Führung aber Union hält dagegen
Bereits in der Anfangsviertelstunde übernahmen die Hausherren aus Rotterdam das Zepter und versuchten, sich immer wieder über die schnellen Außenspieler einen Weg in den Strafraum zu erspielen. In der 11. Minuten war es Sinisterra, der sich auf der linken Seite durchsetzen konnte und das runde Leder in den Strafraum brachte, wo der Ball über Linssen bei Jahanbakhsh landet, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste. Auch im weiteren Verlauf der Partie erspielten sich die Niederländer immer wieder gute Gelegenheiten und fanden in der 29. Minute erneut einen Weg in den Strafraum der Eisernen. Dieses Mal war es Linssen, der die Kugel an Union-Schlussmann Andreas Luthe vorbeischieben konnte. Union gab sich nicht auf: Die Ecke von Christopher Trimmel fand erst nur den Kopf eines Feyenoord-Abwehrspielers, landete dann aber wieder beim Union-Kapitän und dessen saubere Hereingabe konnte Taiwo Awoniyi per Kopf zum Anschlusstreffer einnetzen (35.). Kurz vor der Halbzeit wurde es noch einmal gefährlich vor dem Kasten von Luthe: Nach einem schnellen Konter scheiterte erst Sinisterra, dann Toornstra an der kollektiven Abwehr der Eisernen ehe der heraneilende Linssen den Ball am langen Pfosten vorbeisetzte.
Gastgeber offensiv zielstrebiger
Für beide Mannschaften ging es personell unverändert weiter in Halbzeit Zwei, in der die Köpenicker besser ins Spiel fanden. Während die Partie auf große Torchancen wartete, reagierte Union-Trainer Urs Fischer mit den ersten Wechseln: Für Torschütze Taiwo Awoniyi und Max Kruse übernahmen Kevin Behrens und Sheraldo Becker positionsgetreu. Gleich mit seiner ersten Aktion holte Becker eine Ecke raus, die Jaeckel knapp am Tor vorbei köpfte. Nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte zeigten die Hausherren mal wieder ihre Schnelligkeit über die Außenbahnen, der Torabschluss von Til flatterte knapp am Kasten von Luthe vorbei. In der 76. Spielminute jubelte das „De Kuip“ erneut, als Sinisterra zum 3:1 erhöhte (76.). Fischer reagierte sofort und stellte in der Abwehr auf Viererkette um: Für Timo Baumgartl, Tymoteusz Puchacz und Kevin Möhwald kamen Niko Gießelmann, Andreas Voglsammer und Cedric Teuchert in die Partie. Auch nach dem erneuten Rückschlag zeigten sich die Köpenicker engagiert und spielten immer wieder mutig nach vorn, während sich die Hausherren mit ebenfalls drei frischen Kräften auf Kontersituationen fokussierten. In der zweiten Minute der Nachspielzeit verhinderten zunächst der Pfosten nach Schuss von Dessers, dann Jaeckel auf der Linie und zur Klärung Luthe mit einer Parade den vierten Treffer der Rotterdamer. Das war gleichzeitig auch die letzte nennenswerte Aktion im Spiel. Über das gesamte Spiel erspielten sich die Rotterdamer ein klares Chancenplus und so verloren die Eisernen mit 1: 3 im De Kuip.
Stimmen nach dem Spiel:
„Wir müssen einfach weitermachen“, so Union-Kapitän Christopher Trimmel nach dem Spiel. „Die Absicherung in der ersten Halbzeit war nicht ideal aber wir sind zurückgekommen und haben sogar das 2:2 auf dem Fuß, dann ist vielleicht mehr möglich aber dann kriegst Du stattdessen das 3:1.“
Cheftrainer Urs Fischer äußerte sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel deutlich: „Es war eine verdiente Niederlage. Wir hatten Phasen im Spiel, wo wir es gut gemacht haben, aber wir hatten zu viele Phasen, wo es nicht gestimmt hat. Da haben wir falsche Entscheidungen getroffen und die Organisation und die Kompaktheit haben gefehlt. Auch die Ruhe am Ball hat gefehlt und Feyenoord war heute Abend cleverer und aggressiver in den Zweikämpfen. Daraus musst du lernen.“
Auch Mittelfeldspieler Grischa Prömel sprach die fehlende Aggressivität an: „Wir sind normalerweise viel griffiger und führen die Zweikämpfe zu Ende. Heute haben wir oft zu früh gestoppt und konnten so den Aufbau von Rotterdam nicht unterbinden. Auf dem Niveau werden zudem auch individuelle Fehler sofort bestraft.“
Christian Arbeit, Geschäftsführer Kommunikation des 1. FC Union Berlin, äußerte sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel auch zu den Vorfällen im Eingangsbereich zum Gästeblock: „Eine solche Situation ist nicht akzeptabel. Wir werden heute Abend noch gemeinsam mit Feyenoord und der UEFA die Situation auswerten und diese Vorkommnisse sehr klar ansprechen.“
Ausblick auf die restliche Woche:
Am morgigen Freitag reist die Mannschaft um Union-Trainer Urs Fischer weiter nach Stuttgart, wo die Eisernen am Sonntag, dem 24.10.2021 auf die Mannschaft vom VfB Stuttgart trifft. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 17:30 Uhr in der Mercedes-Benz-Arena.