Union verliert 1:2 gegen Frankfurt
Trotz Kampf und Leidenschaft:
Der 1. FC Union Berlin muss sich am 6. Spieltag der Bundesliga-Saison 2019/20 geschlagen geben. Gegen die SG Eintracht Frankfurt agierten die Eisernen über weite Strecken gut, gerieten durch Treffer von Bas Dost (48.) und André Silva (62.) jedoch ins Hintertreffen. Anthony Ujah markierte in der 86. Minute den Anschluss, ausgleichen konnte Union trotz der druckvollen Schlussoffensive jedoch nicht. So endete die Partie mit 1:2 aus Berliner Sicht.
1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Subotic, Reichel – Schmiedebach (65. Ujah) Andrich – Gogia (59. Becker), Gentner, Bülter (65. Mees) – Andersson
SG Eintracht Frankfurt: Trapp – Hasebe, Hinteregger, Touré – Durm (77. Chandler), Kamada (71. Kohr), Sow, Fernandes, Kostic – Dost (83. Paciência), Silva
Zuschauer: 22.012
Tore: 0:1 Dost (48.), 0:2 Silva (62.), 1:2 Ujah (86.)
Urs Fischer wechselte im Vergleich zum Spiel gegen Bayer Leverkusen auf vier Positionen: Neven Subotic, Ken Reichel, Manuel Schmiedebach und Akaki Gogia rückten für Christopher Lenz, Keven Schlotterbeck, Sheraldo Becker und Marcus Ingvartsen in die Mannschaft. Der Schweizer sah eine starke Anfangsphase seiner Mannschaft. Bereits nach sechs Minuten ging ein Raunen durch die Ränge, als Marvin Friedrich nach einer einstudierten flachen Ecke den Ball scharf aufs Tor brachte – doch der Fuß eines Frankfurter Verteidigers verhinderte kurz vor der Torlinie, dass das Leder sein Ziel fand. Dies war der Auftakt einer unterhaltsamen ersten Hälfte: In einem kurzweiligen Duell agierten beide Teams offensiv und weitestgehend auf Augenhöhe. So entwickelte sich schnell ein offener Schlagabtausch. In der zwölften Minute scheiterte Sebastian Andersson nach einem Ballverlust von Hasebe an Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp, im unmittelbaren Gegenzug verhinderte geschicktes Stellungsspiel von Marvin Friedrich, dass Erik Durm allein in den Strafraum der Eisernen ziehen konnte. Generell war Unions Vize-Kapitän heute gut aufgelegt: auch die nächste Großchance der Hessen verhinderte Friedrich, indem er Silva mit einer punktgenauen Grätsche vom Ball trennte, der sich vorher im Strafraum freigedribbelt hatte (17.). Zehn Minuten später war es Ken Reichel, der den Gegentreffer verhinderte: mit einem beherzten Flugkopfball beförderte er eine Flanke von Kostic aus dem Strafraum. Wiederum zehn Zeigerumdrehungen später trat Reichel offensiv in Aktion: einen verlängerten Eckball nahm er technisch sauber per Volley aus der Luft. Der Ball schoss zwar vielversprechend in Richtung Tor, wurde aber frühzeitig vom Körper eines Frankfurter Defensivspielers geblockt. Die letzte Chance des ersten Durchgangs gehörte schließlich der Eintracht. Da Rafal Gikiewicz den Kopfball von Silva jedoch mit einem starken Reflex parieren konnte, ging es ohne Tore in die Pause.
In Durchgang zwei erwischten die Adler den besseren Start. Einen Schuss von Filip Kostic konnte Rafal Gikiewicz noch parieren, den Nachschuss staubte Bas Dost jedoch unhaltbar ab (48.). Die Partie verlor im Vergleich zum ersten Durchgang etwas an Tempo – bis Sow und Silva aus dem Nichts den Fuß aufs Gaspedal setzten. Nach einem langen Lauf von Sow und anschließender Flanke stieg der portugiesische Nationalspieler im Strafraum in die Luft und köpfte das Leder gezielt entgegen Rafal Gikiewicz‘ Laufrichtung – 0:2 aus Berliner Sicht. Union kämpfte in der Folge um den Anschlusstreffer, Frankfurt verteidigte aber zumeist geschickt und ließ so wenig Zwingendes zu. Knapp eine Viertelstunde vor Schluss schalteten die Eisernen die Offensive nochmal einen Gang hoch und erhöhte den Druck spürbar. Durch den Druck öffneten sich Lücken in der Eintracht-Abwehr: Trimmel prüfte Trapp aus der Distanz (72.), Ujah mit einem flachen Schuss aus dem Strafraum (74.) und Becker mit einem Schlenzer Richtung Toreck (75.) – der Frankfurter Torhüter konnte aber all diese Chancen vereiteln. Schließlich gelang es Anthony Ujah aber doch, den Schlussmann der Eintracht zu überlisten. Einen flachen Pass von Sheraldo Becker verwandelte er von der Strafraumgrenze trocken zum 1:2. Da Union trotz der ansehnlichen Schlussoffensive der Ausgleich nicht gelingen wollte, endete die Partie auch mit diesem Spielstand.
Urs Fischer sah heute Gutes und Schlechtes:
„Ich habe meine Jungs heute 90 Minuten lang kämpfen sehen, das hat mir gut gefallen. Genau diese Reaktion haben wir von uns selbst auch eingefordert nach dem Spiel gegen Leverkusen. Mit dem Auftritt bin ich deshalb zufrieden. Allerdings waren wir nach der Pause zu unkonzentriert, das darf dir so nicht passieren. Man hat gesehen, dass eine Mannschaft mit der Qualität von Frankfurt das direkt ausnutzt. Daran müssen wir arbeiten“, so der Schweizer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Für seine Mannschaft geht es am nächsten Wochenende in der Bundesliga weiter. Am Sonntag, dem 06.10. gastiert Union beim VfL Wolfsburg, die Partie beginnt um 15:30 Uhr.