Union unterliegt nach 120 Minuten gegen Kiel
Trotz großer Spielanteile:
Der 1. FC Union Berlin verliert das in viermal 30 Minuten ausgetragene Testspiel gegen Holstein Kiel im Stadion An der Alten Försterei mit 1:2. Sheraldo Becker gelang nach einem Eigentor von Juranovic und einem Treffer von Arp nur noch der Anschluss.
1. FC Union Berlin: Rönnow (61. Busk) – Juranovic (61. Trimmel), Jaeckel (91. Doekhi), Knoche (91. Kemlein), Leite (61. Heintz), Roussillon (61. Skarke) – Aaronson (61. Laïdouni), Khedira (61. Král, 91. Thorsby), Tousart (61. Haberer) – Behrens (61. Becker), Fofana (61. Siebatcheu)
Holstein Kiel: Dähne - Sterner (91. Niehoff), Johansson (91. Rosenboom), Erras (61. Schulz), Kleine-Bekel (91. Komenda), Rothe (91. Wagbe) – Ivezic (61. Holtby), Sander (91. Arp), Simakala (77. Remberg) – Machino (91. Mees), Pichler (77. Porath)
Zuschauer: 13014
Tore: 0:1 Juranovic (Eigentor, 8.), 0:2 Arp (95.), 1:2 Becker (Elfmeter, 110.)
Kiel mit der frühen Führung – Union mit Spielkontrolle
Union startete im gewohnten 3-5-2-System erstmals mit neuem Hauptsponsor auf der Brust und mit Neuzugang Tousart in der Anfangself. Im selben System begannen auch die Mannen aus Schleswig-Holstein im letzten Test vor dem Zweitliga-Start am nächsten Wochenende bei Eintracht Braunschweig. Nach drei gespielten Minuten hatten die Köpenicker Glück, nicht früh in Rückstand zu geraten, als Pichler in Folge eines Freistoßes am zweiten Pfosten freistehend über das Tor köpfte. Die nächste – eigentlich ungefährliche – Aktion brachten die Kieler dann aber doch in Führung. Bei einem Rückpass von Juranovic blieb Rönnow im Rasen hängen und musste den Ball über die Linie passieren lassen. Union übernahm dann weitestgehend die Spielkontrolle und scheiterte nur knapp durch Abschlüsse von Knoche und Behrens.
Nach einer längeren Pause nach dem ersten Viertel, in der im Publikum ein neuer Schiedsrichter für den verletzten Referee gefunden werden musste, begann Union spielbestimmend, ohne jedoch in die gefährlichen Räume zu kommen. Aber auch die Kieler blieben offensiv ungefährlich, was dem starken Abwehrverbund der Eisernen zu verdanken war. Nach einer Ecke wurde es im Fünf-Meter-Raum der Kieler brenzlig, als Knoche mit dem Kopf auf Behrens legen konnte, dessen Schuss jedoch kurz vor der Linie geblockt wurde. Nach einem tollen Spielzug über die linke Seite, eingeleitet durch Fofana, kam Khedira in der 52. Spielminute zwar in eine gute Abschlussposition, aber auch sein Versuch aus der Drehung fand noch nicht den Weg ins Kieler Tor. So ging es nach zweimal 30 Minuten mit 0:1 in die Halbzeitpause.
Engagierte Unioner mit spätem Anschluss
Bis auf Jaeckel und Knoche wechselte Cheftrainer Urs Fischer die komplette Mannschaft aus und die Neuen kamen schwungvoll auf den Rasen. Siebatcheu und Král setzten direkt nach Wiederanpfiff mit Fernschüssen erste Ausrufezeichen. Mit einer schönen Einzelleistung brachte sich Laïdouni wenig später in eine aussichtsreiche Position, setzte den Ball aber knapp neben den linken Pfosten. Der Ausgleich wäre in dieser Phase verdient gewesen, denn auch Skarke kam zu einer guten Möglichkeit, sein Schuss streifte aber knapp übers Kreuzeck. In der 83. Minute konnte Skarke einen sehenswerten Diagonalball von rechts noch erlaufen und direkt zu Siebatcheu flanken, der seinen Kopfball aus der Bedrängnis heraus nur über den Kasten setzen konnte.
Anfang des letzten Viertels kam Kiel zu einer seiner wenigen Chancen und nutzte diese prompt. Einen flachen Ball von rechts konnte Arp im Zentrum neben den linken Torpfosten zur 2:0-Führung einnetzen. Union kam weiterhin oftmals über Standards in Tornähe, eine Freistoßflanke von Trimmel landete auf Heintz’ Kopf und von dort aus wiederum nur knapp neben dem Gehäuse von Dähne. Ebenfalls ein Standard ließ die Hausherren endlich jubeln. Nach einem Foul an Haberer verwandelte Becker den fälligen Strafstoß sicher zentral zum Anschluss, der den Köpenickern noch mal Rückenwind verlieh. Um ein Haar wäre der verdiente Ausgleich noch gefallen, einen straffen Schuss von Skarke lenkte Thorsby kurz vor Ende aber nur gegen den Querbalken. Da auch ein Kopfball von Haberer in letzter Sekunde nur am Pfosten landete, blieb es nach 120 Minuten beim 1:2 für die Kieler.
Stimmen nach dem Spiel
“Ein paar Automatismen hat man bei uns heute schon erkennen können und wir hatten gerade in den zweiten 60 Minuten auch einige Chancen, darauf müssen wir im Trainingslager aufbauen. Man hat gesehen, dass Kiel schon einen Schritt weiter ist, für sie war es heute die Generalprobe. Sie waren einfach etwas griffiger in den Zweikämpfen”, erklärt Janik Haberer nach dem Testspiel.
“Wir hatten einige Chancen, haben aber leider dreimal das Aluminium getroffen und letztlich verloren. Wir müssen jetzt einfach weiter arbeiten und nach vorn schauen”, so Torschütze Sheraldo Becker mit Blick auf die nächsten Wochen.
Ausblick auf die kommende Woche
Bereits am kommenden Montag, dem 24.07.2023 reist die Profimannschaft Herren des 1. FC Union Berlin ins traditionelle zehntägige Trainingslager nach Bramberg am Wildkogel. Im Rahmen der Vorbereitung wird das Team von Urs Fischer auch in diesem Jahr zwei Testspiele bestreiten. Nähere Informationen zu den Gegnern, Austragungsorten und Tickets folgen in den kommenden Tagen.