'Nabend!

Union unterliegt der TSG mit 2:4

Bittere Niederlage in Hoffenheim:

Sa, 20. Mai 2023
Union unterliegt der TSG mit 2:4

Der 1. FC Union Berlin unterliegt der TSG 1899 Hoffenheim mit 2:4. Nach den Toren von Ihlas Bebou (22.) und Andrej Kramarić (36.) erzielt Danilho Doekhi den Anschluss noch vor der Pause, die Tore von Kramaric (90.) und Munas Dabbur (90.+9) sind jedoch zu viel. Auch Aïssa Laïdounis zwischenzeitlicher Anschluss reicht nicht für etwas zählbares (90.+5).

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Kabak, Brooks, Akpoguma (70. Bičakčić) – Bebou, Geiger (60. Rudy), Angelino – Prömel, Becker – Kramaric, Baumgartner (65. Dabbur)

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (69. Juranović), Jaeckel (80. Siebatcheu), Doekhi, Leite (46. Baumgartl), Roussillon – Thorsby (46. Laïdouni), Khedira, Haberer (69. Leweling) – Becker, Behrens

Personal: Für das letzte Auswärtsspiel der laufenden Bundesligasaison veränderte Cheftrainer Urs Fischer seine Startelf auf zwei Positionen. Paul Jaeckel ersetzte den erkrankten Robin Knoche in der Innenverteidigung, im Mittelfeld startete Morten Thorsby für András Schäfer.

Zuschauer: 30.150

Tore: 1:0 Bebou (22.), 2:0 Kramaric (36.), 2:1 Doekhi (45.+4), 3:1 Kramaric (90.), 3:2 Laïdouni (90.+5), 4:2 Dabbur (90.+9)

TSG nutzt Eiserne Fehler – Doekhis Anschlusstreffer in der Nachspielzeit

Nach einer kurzen Spielunterbrechung aufgrund dichter blau-schwarzer Rauchschwaden aus dem TSG-Block zu Beginn waren es in den ersten Minuten die Gastgeber, welche versuchten, über einen ruhigen Spielaufbau und lange Ballstafetten das Geschehen an sich zu reißen und sich erste Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Die Eisernen ihrerseits lauerten auf Ballgewinne, störten den Gegner immer wieder mit frühem Anlaufen und suchten ihr Glück in schnellen Umschaltmomenten. Insbesondere die langen Pässe in die Spitze waren dabei aber oft zu ungenau und führten zu einigen Ballverlusten. Mit der ersten gefährlichen Strafraumaktion nutzte die TSG in Minute 22 dann einen Fehler der Unioner Hintermannschaft zur 1:0-Führung. Diogo Leites Kopfballrückgabe zu Frederik Rönnow geriet zu kurz, Ihlas Bebou erlief sich den Ball, umkurvte Rönnow und erzielte aus kurzer Distanz den Treffer. Der Rettungsversuch von Danilho Doekhi auf der Torlinie kam zu spät. Das Team von Cheftrainer Urs Fischer versuchte umgehend, den Fehler wieder auszugleichen. Das eigene Spiel gestaltete sich nun zielstrebiger und auch Distanzschüsse befanden sich heute im Repertoire der Unioner. Rani Khediras Versuch aus 22 Metern strich in Minute 30 aber knapp über den Querbalken. Die nächste Unterbrechung folgte in Minute 32, als Schiedsrichter Dingert sich auf Anraten des VAR eine Szene im Unioner Strafraum noch einmal ansah. Diogo Leites Einsteigen gegen Christoph Baumgartner wurde im zweiten Anlauf als Foul bewertet. Den gegebenen Strafstoß verwandelte Andrej Kramaric anschließend platziert ins linke untere Eck (36.). Bis zum Ende der ersten Halbzeit waren es dann wieder die Unioner, welche die Kontrolle übernahmen und den Gegner regelrecht in dessen Strafraum einschnürten. Bereits in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fand ein punktgenau getretener Eckball von Christopher Trimmel den aufgerückten Danilho Doekhi im Fünfmeterraum. Dessen wuchtiger Kopfball schlug für Oliver Baumann unhaltbar im Netz ein. Kurz darauf endete Durchgang eins mit einem 1:2 aus Sicht der Unioner.

Union rennt an – drei Treffer in der Nachspielzeit

Nach dem Seitenwechsel machte die Fischer-Elf genau da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte. Sie bestimmte das Spiel, drückte Hoffenheim in dessen Hälfte und kam durch den eingewechselten Aïssa Laïdouni auch zur ersten Möglichkeit. Den zweiten Ball nach einem Trimmel-Freistoß setzte der Tunesier von der rechten Strafraumkante per Direktabnahme nur wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei ins Toraus, TSG-Torwart Baumann wäre bei diesem Versuch ohne Chance gewesen (51.). Ebenso ohne Abwehrchance wäre er auch wenige Sekunden später gegen Sheraldo Becker geblieben. Trimmels Halbfeldflanke fand den Offensivmann völlig freistehend im Fünfmeterraum, dessen technisch anspruchsvolle Direktabnahme flog aber über den Querbalken (54.). Auch in den Folgeminuten zeigte sich den Zuschauern ein unverändertes Bild: Die Eisernen machten das Spiel und schlugen besonders über die starke rechte Seite viele Flanken, die TSG suchte ihr Glück in Kontern. Beide Ansätze führten jedoch selten zum Erfolg, sodass beide Torhüter bis zur 80. Minute nur wenig eingreifen mussten. Zehn Minuten vor dem Ende wechselte Cheftrainer Urs Fischer noch einmal offensiv, brachte Jordan Siebatcheu für Paul Jaeckel und stellte defensiv auf eine Viererkette um. In Minute 84 eines bis hierhin hitzigen Spiels hätte eine zu lang geratene Flanke von Sheraldo Becker fast den Ausgleich besorgt, Baumann aber war im langen Eck zur Stelle und verhinderte das 2:2. Auf der anderen Seite sorgte Kramaric mit seinem zweiten Tor des Tages in Minute 90 für die Entscheidung. Der eingewechselte Munas Dabbur konnte sich zunächst im Strafraum durchsetzen und dann seinen Kollegen frei vor dem Tor bedienen. In der Nachspielzeit gelang den Eisernen durch Laïdouni zwar der erneute Anschluss, der Treffer kam jedoch zu spät. Zuvor konnte die TSG eine Offensivaktion der Köpenicker nicht ausreichend klären, Laïdounis Schuss aus dem Rückraum landete im linken unteren Eck (90.+5). Im Gegenzug waren es erneut die Gastgeber, die ihre Führung ausbauen konnten. Dabbur erlief sich einen langen Ball, setzte sich gegen Josip Juranović durch und ließ Rönnow im Tor keine Chance. Direkt nach dem Treffer endete die Partie mit 2:4 aus Sicht der Berliner.

Stimmen nach dem Spiel

Rani Khedira zeigte sich unzufrieden mit dem ersten Durchgang, lobt aber den Auftritt der Fans: „In Halbzeit eins hatten wir leider wenig Intensität und Feuer auf dem Platz. Im zweiten Durchgang war es zwar besser, doch die erste Hälfte haben wir einfach hergeschenkt. Aber wenn man sich anschaut, wie viele Unioner uns hier heute angefeuert haben, obwohl wir 2:4 verloren haben, können wir uns glücklich schätzen. Wir sind stolz, solche Fans zu haben.“

Für Torschütze Danilho Doekhi ist der Treffer zum 1:2 zweitrangig: „Natürlich ist es schön, ein Tor zu schießen, aber wir haben verloren. Nach den zwei unglücklichen Gegentoren mussten wir das Spiel machen, was gegen Hoffenheim sehr schwierig ist. Wir kamen am Ende zwar noch zum Anschluss, aber nach dem 4:2 war es dann Game Over.“

“Auf einmal liegen wir 0:2 hinten, das war unnötig und das darf so nicht passieren. Mit dem Anschluss kommen wir gut zurück und hatten den Gegner auch in der zweiten Hälfte gut im Griff. Bei den Gegentoren am Ende helfen wir auch wieder mit. Letztlich ist es schwer, aber wir müssen es akzeptieren”, resümierte Cheftrainer Urs Fischer nach dem Abpfiff.

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach der Rückreise am heutigen Sonnabend steht für einen Teil der Mannschaft am morgigen Sonntag Regeneration auf dem Programm. Nach einem freien Tag am Montag startet die Vorbereitung auf das letzte Saisonspiel ab Dienstagnachmittag. Zum Saisonfinale empfangen die Eisernen am Sonnabend, dem 27.05.2023, den SV Werder Bremen um 15:30 Uhr im Stadion An der Alten Försterei.

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