Union unterliegt Leverkusen knapp mit 2:3
Keine Punkte gegen die Werkself:
Im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen setzt der 1. FC Union Berlin seine Gäste von Beginn an unter Druck. Bereits nach sieben Minuten gelingt es Christian Gentner nach einem Abpraller von Yunus Malli, seine Mannschaft in Führung zu schießen. Doch die Werkself legt nach und nutzt ihre erste Chance des Spiels zum Ausgleichstreffer (22.).
In einer spektakulären Schlussphase schießt Moussa Diaby die Gäste in Führung (83.), Marius Bülter kann vier Minuten später den erneuten Ausgleich erzielen (87.). In der vierten Minute der Nachspielzeit gelingt Karim Bellarabi jedoch der Siegtreffer für Bayer Leverkusen.
1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Friedrich, Schlotterbeck, Subotic (86. Polter) – Trimmel, Gentner (76. Prömel), Andrich, Lenz – Malli (76. Ingvartsen), Andersson, Bülter
Bayer 04 Leverkusen: Hradecky – Tah, S. Bender, Tapsoba – Weiser (45. Aránguiz), L. Bender, Amiri (76. Bellarabi), Wendell – Havertz, Volland, Bailey (45. Diaby)
Tore: 1:0 Gentner (7.), 1:1 Havertz (22.), 1:2 Diaby (83.), 2:2 Bülter (87.), 2:3 Bellarabi (90. + 4)
Zuschauer: 22.012
Für das Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen vertraute Urs Fischer auf eine fast identische Elf wie zuletzt in Bremen – lediglich Innenverteidiger Marvin Friedrich kehrte nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf. Für ihn nahm Florian Hübner auf der Bank Platz.
Nur drei Minuten dauerte es, bis die Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei die erste große Chance geboten bekamen. Nach einem Pass von Robert Andrich fand Sebastian Andersson die Lücke zwischen Jonathan Tah und Nadiem Amiri, der Ball flog jedoch wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
Das offensive Auftreten der Unioner zahlte sich nur vier Minuten später trotzdem aus: Yunus Malli legte einen Querpass von Marius Bülter in den Rückraum, dort rückte Christian Gentner von hinten nach und feuerte den Ball unhaltbar in den Kasten des Gegners (7.). Damit stand die 1:0-Führung für den 1. FC Union Berlin.
Nach einem Zweikampf an der Mittellinie, bei dem Christopher Trimmel sein Bein zu hoch gegen Wendell einsetzte, verwarnte Schiedsrichter Harm Osmers den Kapitän der Köpenicker. Da es bereits die fünfte Verwarnung für den Österreicher war, fehlt der Abwehrspieler beim kommenden Auswärtsspiel in Frankfurt.
Mit der Führung im Rücken traten die Eisernen weiterhin mutig auf, agierten aus einer kompakten Defensive und ließen den Gästen kaum Möglichkeiten, ihre spielerischen Qualitäten zu entfalten. Mit geschicktem Zweikampfverhalten unterbrachen die Gastgeber immer wieder den Spielrhythmus der Werkself und erspielten sich einige gute Möglichkeiten.
Mit der ersten Offensivaktion gelang den Leverkusenern in der 22. Spielminute der überraschende Ausgleichstreffer. Einen langen Ball von Jonathan Tah leitete Lars Bender im Strafraum per Kopf an Kai Havertz weiter. Der deutsche Nationalspieler bewies sein Können, schätzte den Ball richtig ein und lupfte ihn über Rafal Gikiewicz ins Netz.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff spielte Marius Bülter vom rechten Flügel auf Sebastian Andersson, der verpasste die Chance jedoch und setzte den Ball am rechten Pfosten vorbei. Mit einem 1:1-Unentschieden ging es in die Kabinen.
Die zweite Hälfte startete mit viel Unruhe: Erst verletzte sich Robert Andrich, seine Behandlung unterbrach die Partie kurz. Dann brannten die Leverkusener Fans im Gästeblock wiederholt Pyrotechnik ab, was Schiedsrichter Osmers dazu veranlasste, die Partie für mehrere Minuten zu unterbrechen. Ein richtiger Spielfluss wollte daraufhin nicht mehr entstehen.
Beide Mannschaften kämpften sich anschließend zurück ins Spiel, ab der 75. Minute wurde es wieder gefährlich vorm Tor der Gäste: Marius Bülter schaffte es hinter die Abwehrkette vorzudringen und flankte auf Sebastian Andersson. Der Schwede verpasste den Ball knapp, stattdessen war Robert Andrich zur Stelle, schloss allerdings zu hastig ab und setzte die Kugel links neben das Tor.
Das Spiel nahm weiter an Fahrt auf. Eine Flanke von Christopher Trimmel rutschte durch zu Neven Subotic, der probierte aus spitzem Winkel auf den Kasten zu köpfen. Lucas Hradecky bewies jedoch einen guten Riecher und hielt das Leder sicher (78.).
Fünf Zeigerumdrehungen später gelang es Leverkusen, das Spiel zu drehen. Kevin Volland bediente den tief startenden Moussa Diaby, der sich daraufhin in einer Eins-zu-Eins-Situation mit Rafal Giekiewicz wiederfand. Der Franzose behielt die Ruhe vor dem Tor und schob den Ball souverän über die Linie zur Führung der Werkself (83.).
Trotz des späten Gegentreffers ließ die Antwort der Köpenicker nicht lange auf sich warten. In seiner ersten Aktion des Spiels leitete der eingewechselte Sebastian Polter einen Ball von Rafal Gikiewicz weiter auf Marius Bülter. Mit einem geschickten Haken löste sich der 26-Jährige im Strafraum von seinem Gegenspieler feuerte das Leder in den rechten oberen Winkel (87.).
Doch das sollte es noch nicht gewesen sein: Aufgrund der Spielunterbrechungen legte Schiedsrichter Ham Osmers sieben Minuten oben drauf, Leverkusen drückte nun auf die erneute Führung. Der eingewechselte Karim Bellarabi setzte sich fast im Alleingang rechts im Strafraum der Eisernen durch und bugsierte die Kugel mit etwas Glück über die Linie (94.).
Union warf noch einmal alles nach vorne: Für die letzte Ecke des Spiels versammelte sich die gesamte Mannschaft im gegnerischen Strafraum. Christopher Trimmel führte den Eckball aus, Keeper Rafal Gikiewicz kam tatsächlich im Strafraum an den Ball und beförderte ihn Richtung Tor – doch der Torwartkollege aus Leverkusen war zur Stelle und parierte.
Damit endete das spektakuläre Spiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und Bayer Leverkusen mit 2:3.
Union-Trainer Urs Fischer zeigte sich - trotz des Ergebnisses - zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Erst einmal Gratulation zum Sieg an Leverkusen. Der Unterschied heute war, dass unsere Gäste effizienter waren als wir. Wir werden uns die entsprechenden Situationen anschauen um daraus zu lernen. Auf der anderen Seite hatten wir sehr gute Möglichkeiten, doch waren wir am Schluss nicht effizient genug. Meine Mannschaft hat ein tolles Spiel abgeliefert, hat viele Dinge gut umgesetzt und war gefährlich. Im Spiel mit dem Ball haben wir gezeigt, dass wir Fußball spielen können. Mit der Leistung der Mannschaft bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht.“
Am Montag, dem 24.02.2020, sind die Eisernen zu Gast bei Eintracht Frankfurt. Der Anstoß erfolgt um 20:30 Uhr in der Commerzbank-Arena.