Union unterliegt Leipzig mit 1:2
Historische Pokalreise vorbei:
Trotz überzeugender Leistung und eines ausgeglichenen Spiels musste sich der 1. FC Union Berlin im DFB-Pokal-Halbfinale gegen RasenBallsport Leipzig durch einen Treffer in letzter Minute mit 1:2 geschlagen geben. Zuvor führten die Eisernen durch Sheraldo Becker sogar. Durch einen Elfmeter von André Silva und dem Lucky Punch von Emil Forsberg gingen die Köpenicker allerdings als Verlierer vom Platz.
RasenBallsport Leipzig: Gulacsi - Simakan, Orbán, Gvardiol (90. Halstenberg) - Henrichs, Laimer, Angelino – Olmo, Szoboszlai (62. Forsberg) - Silva (90. Poulsen), Nkunku
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Jaeckel, Knoche, Baumgartl, Oczipka – Haraguchi (64. Schäfer), Khedira, Prömel – Becker (74. Michel), Awoniyi (74. Voglsammer)
Personal: Im Spiel um den Einzug ins Finale rotierte das Union-Trainerteam auf zwei Positionen: Für Julian Ryerson und Niko Gießelmann rückten Christopher Trimmel und Bastian Oczipka in die Startelf für das DFB-Pokalhalbfinale gegen RasenBallsport Leipzig.
Zuschauer: 47.069
Tore: 0:1 Becker (25.), 1:1 Silva (FE 61.), 2:1 Forsberg (90.+2)
Sheraldo Becker mit der Führung
Die ersten fünf Minuten des Duells um den Einzug in DFB-Pokalfinale vergingen eher verhalten. Beide Mannschaften riskierten zu Beginn nur wenig und versuchten, den Ball so lange wie möglich in den eigenen Reihen zu halten. Die erste Möglichkeit für die Eisernen bot sich nach einer flach ausgeführten Ecke (14.): Der ruhende Ball von Christopher Trimmel erreichte am kurzen Pfosten Grischa Prömel, der den Ball aufs Tor brachte, jedoch auch im Nachschuss am RB-Schlussmann scheiterte. Auch in den Folgeminuten ließen sich beide Mannschaften nicht locken und attackierten den Spielaufbau des Gegners erst spät. Doch dann explodierte der Jubel im Gästeblock: Unions Kapitän Christopher Trimmel nahm den langen Weg auf sich und spielten einen perfekten Ball auf den zweiten Pfosten wo Sheraldo Becker einlief und den Ball an Gulacsi vorbei zum 1:0 für Union im Tor unterbrachte (25.). Leipzig wurde jetzt aggressiver und ging früher ins Pressing. Union verteidigte kompakt und ließ kaum Torabschlüsse der Leipziger zu. In der 37. Spielminute dann der erste Warnschuss der Hausherren: Nach Vorlage von Henrichs kam Silva im Strafraum komplett frei zum Torabschluss, verfehlte den Kasten von Frederik Rönnow jedoch knapp. RB behielt weiterhin die Kontrolle über das Spiel, schaffte es jedoch nicht, die Unioner zu bezwingen und so ging es mit der knappen Führung für Union in die Halbzeitpause.
Niederlage in letzter Minute
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine zurück und die erste Möglichkeit ergab sich dieses Mal für die Hausherren: Die Flanke von der rechten Außenbahn flog durch den kompletten Strafraum der Eisernen und fand den Kopf von Willi Orbán, der das Tor um einige Meter verfehlte (48.). Leipzig blieb unermüdlich und attackierte die Köpenicker Defensive immer wieder und kam erneut durch Olmo zum Torabschluss. Der Distanzschuss landete jedoch direkt in den Armen von Frederik Rönnow. In der 57. Minute dann die erste große Möglichkeit für die Gäste: Sheraldo Becker nahm einen langen Ball mit der Hacke mit, verzögerte im Strafraum kurz und versuchte dann den mitgelaufenen Taiwo Awoniyi am zweiten Pfosten zu bedienen. Der Ball kam nicht perfekten und en Lauf von Awoniyi und so verpasste er das runde Leder nur um wenige Zentimeter. In der 60 Minute schaltete sich dann der VAR nach Foul an Nkunku ein und bat den Unparteiischen Dr. Felix Brych zur Überprüfung. Das Ergebnis hieß Strafstoß für die Leipziger, welcher dann wenige Sekunden später durch Silva zum Ausgleich verwandelt wurde. Union kämpfte sich zurück und versuchte immer wieder Offensivaktionen zu kreieren, verfehlten den Kasten von Gulacsi aber immer wieder knapp. Nach der Einwechslung von Andras Schäfer reagierte Union-Trainer Urs Fischer erneut und brachte zwei frische Offensivkräfte: Sven Michel und Andreas Voglsammer ersetzten Taiwo Awoniyi und Torschützen Sheraldo Becker 15 Minuten vor dem regulären Ende. Union wendete viel auf und erarbeitete sich Möglichkeiten über Standardsituationen. Leipzig dreht in den letzten fünf Minuten jedoch nochmal auf und drängte die Unioner tief in ihre eigene Hälfte. Nach einem Schuss von Angelino kurz vor Ende (90. +1) konnte Baumgartl zwar noch auf der Linie klären, die anschließende Flank fand jedoch einen Abnehmer. In der letzten Minute stahl sich Forsberg in der Mitte davon und nickte die Kugel unhaltbar für Rönnow ein (90.+2). Der K.o.-Schlag für die Eisernen, die so mit 1:2 gegen RasenBallsport Leipzig aus dem DFB-Pokal ausscheiden.
Stimmen nach dem Spiel
Unions Cheftrainer Urs Fischer hat trotz der bitteren Schlussminuten eine gute Mannschaftsleistung gesehen: “Die Mannschaft hat es wirklich toll gemacht, es war ein ausgeglichenes Spiel. Dass du dann mit dem letzten Angriff das Spiel verlierst, ist natürlich extrem bitter.”
Kapitän Christopher Trimmel ist nach der Niederlage in letzter Minute niedergeschlagen: “Leider haben wir es im Spiel verpasst, das zweite Tor zu machen. Dann ist es natürlich eine riesige Enttäuschung, wenn du in der letzten Minute das Gegentor bekommst.”
Rani Khedira ist nach dem Ausscheiden enttäuscht, aber gleichzeitig beeindruckt von der Unterstützung der mitgereisten Fans: “Ich bin einfach stolz auf die Mannschaft! Am Ende haben wir nicht alle unsere Chancen genutzt und das Tor am Ende ist einfach nur bitter. Aber ich möchte mich bei unseren Fans bedanken, die das heute wieder zu einem Heimspiel gemacht haben. Sie sind unser Rückgrat.”
Ausblick auf die kommende Woche
Nach wenigen Tagen Regeneration im Stadion An der Alten Försterei geht es bereits am kommenden Sonnabend, dem 23.04.2022 erneut nach Leipzig. Dann treffen die Eisernen im Rahmen des 31. Bundesliga-Spieltages abermals auf die Mannschaft von RasenBallsport Leipzig. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 15:30 Uhr im ehemaligen Zentralstadion in Leipzig.