Union unterliegt Kiel mit 1:2
Testspiel in der Winterpause:
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin verliert ihr Testspiel nach 120 Minuten mit 1:2 gegen die Kieler SV Holstein. In viermal 30 Minuten erzielen die Gäste zu Beginn des zweiten Viertels durch Armin Gigovic die Führung (34.). Diese kann Yorbe Vertessen im letzten Viertel egalisieren (97.), bis Jann-Fiete Arp sechs Minuten vor dem Ende den 1:2-Endstand markiert (114.).
1. FC Union Berlin: Schwolow (60. Klaus) – Juranovic (60. Trimmel), Doekhi (60. Querfeld), Vogt (60. Leite), Rothe (60. Roussillon (90. Preu)) – Skarke (60. Skov), Tousart (60. Haberer), Kemlein (43. Schäfer (79. Khedira)), Hollerbach (60. Vertessen) – Jeong (60. Bénes), Volland (43. Siebatcheu (79. Ilic))
Kieler SV Holstein: Weiner (60. Dähne) – Rosenboom (90. Ottilinger), Becker (76. Puchacz), Zec (76. Johansson), Komenda (76. Geschwill), Porath (76. Javorcek) – Bernhardsson (76. Kelati), Gigovic (76. Holtby), Remberg (76. Knudsen) – Harres (76. Pichler), Machino (76. Arp)
Zuschauer: 9.035
Tore: 0:1 Gigovic (34.), 1:1 Vertessen (97.), 1:2 Arp (114.)
Holstein Kiel mit hohem Pressing – Unioner mit vielen Flanken
Das Testspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und Holstein Kiel begann mit viel Tempo und Einsatz auf beiden Seiten. Die erste gefährliche Szene gehörte den Eisernen: Josip Juranovic setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und brachte den Ball scharf ins Zentrum, wo Lucas Tousart abschloss, doch die Kieler Abwehr konnte den Schuss blocken (4.). Kurz darauf musste Alexander Schwolow sein Können beweisen, als er einen Distanzschuss von Shuto Machino spektakulär an die Latte lenkte (9.). Im weiteren Verlauf flaute das Spiel etwas ab, doch Union suchte immer wieder über Flanken den Weg in den Strafraum – ohne jedoch die Kieler Defensive ernsthaft zu gefährden. In der 30. Minute prüfte Wooyeong Jeong den Kieler Keeper Timon Weiner mit einem Distanzschuss, der entschärft wurde. Danach endete das erste Viertel mit einer kurzen Verschnaufpause.
Gigovic netzt aus kurzer Distanz – Die Hausherren suchen die Lücke
Das zweite Viertel begann mit dem Führungstreffer der Kieler: eine Flanke von links konnte der mitgelaufene Außenverteidiger Lasse Rosenboom mit dem Kopf auf den zweiten Pfosten legen, wo Armin Gigovic freistehend zum 0:1 einköpfte (34.). Im Gegenzug hatten die Eisernen ihre erste Aktion nach kurzer Unterbrechung, doch die Hereingabe von Juranovic führte nur zu einem Eckball, der nichts einbrachte (36.). Neun Minuten später bekamen die Köpenicker einen Freistoß in aussichtsreicher Position: Juranovic nahm sich dieser Herausforderung an, schoss jedoch links am Pfosten vorbei. Bevor die ersten 60 Minuten gespielt waren, hatten die Gäste aus Schleswig-Holstein noch eine gute Gelegenheit. Kevin Vogt spielte einen Fehlpass im Aufbau und die Störche schalteten schnell um, bis Nicolai Remberg frei vor Schwolow zum Abschluss kam. Unions Schlussmann konnte diesen aber mit einer starken Fußabwehr am Tor vorbeilenken. Die vorerst letzte Aktion hatte dann nochmal Unions Offensivallrounder Jeong, der nach einem Doppelpass zwischen Jordan Siebatcheu und Benedict Hollerbach von der Sechzehnerkante knapp über das Kieler Tor schoss (57.). Nach 60 Minuten folgte eine erneute Pause.
Frische Kräfte auf beiden Seiten – Hausherren mit deutlichem Chancenplus
Zu Beginn des dritten Viertels tauschte Unions Cheftrainer Steffen Baumgart alle Spieler bis auf Jordan Siebatcheu und András Schäfer aus. Einer der neuen, Leopold Querfeld, hatte vier Minuten nach Wiederanpfiff eine Kopfballmöglichkeit, die jedoch knapp über den Kieler Kasten ging. Als die KSV auch fast alle Feldspieler auswechselte, nahm das der Partie zunächst etwas den Rhythmus. Rani Khedira, gerade eingewechselt, zwang den Kieler Keeper Dähne zu einer Glanzparade (81.), bevor Dähne fast zum Unglücksraben wurde: Ein Fehler im eigenen Strafraum eröffnete Andrej Ilic die Chance auf das leere Tor, doch sein Versuch verfehlte um Haaresbreite (83.) den Kasten. Kurz vor der nächsten Pause wurde es erneut gefährlich, als ein abgefälschter Schuss von László Bénes auf die Latte fiel (90.).
Vertessen trifft sehenswert – Kiel antwortet eiskalt
Sieben Minuten des letzten Viertels waren absolviert, da erzielten die Köpenicker den verdienten Ausgleich. Ilic setzte gut nach und eroberte gemeinsam mit Janik Haberer das Spielgerät. Letzterer setzte dann Bénes ein, der direkt weiter auf Vertessen gab. Der Belgier legte sich den Ball mit der Hacke wunderbar in den eigenen Lauf und schloss mit dem nächsten Kontakt eiskalt ins rechte untere Eck zum 1:1 ab. Kurz darauf hatte der slowakische Nationalspieler Bénes sogar das 2:1 auf dem Kopf: Nach einer Hereingabe aus dem Halbfeld von Haberer setzte Unions Nummer 20 das Leder knapp neben das Tor. Den zweiten Treffer machten jedoch die Gäste aus Kiel, einen Pass zwischen die Unioner Innenverteidiger hindurch erlief sich Jann-Fiete Arp. Der geborene Hamburger spitzelte den Ball an Carl Klaus vorbei und schob ins leere Tor zum 1:2 ein (114.). Bis zum Abpfiff entstanden keine weiteren Torraumszenen und es blieb bei dem 1:2-Endstand.
Stimmen nach dem Spiel
Rani Khedira erklärte nach dem Test: “Es waren sehr intensive erste Tage unter dem neuen Trainer, die sehr viel Spaß gemacht haben. Natürlich ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, aber die Art und Weise war in Ordnung. Wir haben uns viele Torchancen kreiert und ich bin guter Dinge, dass wir diese dann auch nutzen werden.”
“Es ist ärgerlich, dass wir heute verloren haben, aber unter dem Strich war es positiv. Wir haben viele neue Inhalte bereits umsetzen können, aber es ist natürlich nicht viel Zeit vergangen. In dem neuen System konnten wir uns viele Chancen erarbeiten und wollen jetzt weiter daran arbeiten, hart trainieren und diese Aspekte noch besser umsetzen”, kommentierte Christopher Trimmel.
“Eine Erkenntnis ist, dass die Jungs gut unterwegs sind und einen sehr guten körperlichen Zustand haben. Über weite Strecken des Spiels hat man auch gesehen, dass es eine Mannschaft ist, die den Willen hat zu gewinnen. Das Ergebnis ist ein wenig unpassend zum Spielverlauf, aber das gehört zum Fußball dazu. Ich bin froh über den Test und darüber, dass alle gesund sind”, lautete das Fazit von Cheftrainer Steffen Baumgart nach dem Abpfiff.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach dem absolvierten Testspiel können die Männer-Profis des 1. FC Union Berlin morgen einen freien Tag genießen, bevor die heiße Phase der Vorbereitung auf die erste Bundesliga-Begegnung 2025 beginnt. Am Dienstag, dem 07.01.2025, lädt das Team um 14 Uhr zu einer öffentlichen Trainingseinheit ein. Anschließend wird bis zur Auswärtspartie beim 1. FC Heidenheim am kommenden Sonnabend täglich hinter verschlossenen Türen trainiert.