Union unterliegt Eintracht Frankfurt 2:5
Zuviel vergebene Chancen:
Am 26. Spieltag lässt Union zahlreiche Chancen ungenutzt und muss sich Eintracht Frankfurt geschlagen geben. Symptomatisch für den Spielverlauf: Union vergibt die frühe Führung (1.) und gerät eine Minute später in Rückstand (2., Silva). Max Kruse gleicht wenig später aus (7.), dann stellt sich Union selbst ein Bein: Ein völlig verunglückter Rückpass von Robert Andrich schlägt im Tor des machtlosen Andreas Luthe zur Frankfurter Führung ein (35.). Nun geht es schnell, die Eintracht erhöht durch Kostic (39.) und erneut Silva (41.) auf 4:1. Union verkürzt durch Kruses zweiten Treffer des Spiels auf 4:2 (45. - 2). Nach der Pause rennt Union unermüdlich an und erspielt sich Chance um Chance. Der letzte Treffer des Spiels gelingt hingegen den Gastgebern. Der eingewechselte Chandler erzielt in der Nachspielzeit das Tor zum 5:2-Endstand für Eintracht Frankfurt (90. + 2).
SG Eintracht Frankfurt: Trapp – Ilsanker, Hasebe, N`Dicka – Barkok (77. Zuber), Sow, Kamada (90.+1. Hrustic), Rode, Kostic – Silva (77. Chandler), Jovic (77. Ache)
1. FC Union Berlin: Luthe – Friedrich, Knoche, Schlotterbeck – Trimmel, Prömel (71. Griesbeck), Andrich, Ingvartsen (61. Endo), Ryerson (82. Bülter) – Kruse, Pohjanpalo (61. Teuchert)
Schiedsrichter: Markus Schmidt, Sascha Thielert, Christian Leicher, Martin Petersen (VAR: Günter Perl)
Tore: 1:0 Silva (2.), 1:1 Kruse (7.), 2:1 Andrich (35. ET), 3:1 Kostic (39.), 4:1 Silva (41.), 4:2 Kruse (45.+3.)
Im Auswärtsduell mit der Eintracht wollte Urs Fischer ursprünglich nur eine Veränderung in der Startaufstellung im Vergleich zum Heimsieg gegen Köln am vergangenen Wochenende vornehmen. So begann Marcus Ingvartsen anstelle von Keita Endo links im Mittelfeld. Doch dann musste Petar Musa die Erwärmung mit Schmerzen im Rücken abbrechen und so kam auch Joel Pohjanpalo zu einem weiteren Startelfeinsatz.
Das Spiel im Deutsche Bank Park begann schwungvoll. Schon in der ersten Minute bediente Union-Kapitän Christopher Trimmel Robin Knoche im Strafraum per Eckstoß, mit vereinten Kräften kratzen SGE-Keeper Kevin Trapp und Djibril Sow den Ball gerade noch von der Linie.
Im Gegenzug setzte sich die Eintracht in Person von Filip Kostic über die linke Außenbahn durch, die Hereingabe des Flügelspielers fand Andre Silva am Fünfmeterraum, der die Kugel sicher zur frühen Führung der Eintracht über die Linie drückte (2.). Union reagierte trotzig auf die Führung der Hessen und spielte weiter mutig nach vorne. Julian Ryerson drang über die linke Seite in den Strafraum der SGE ein, mit etwas Glück prallte die Kugel in den Rückraum wo Max Kruse lauerte und den Ball geschickt zum Ausgleich in die lange Ecke beförderte (7.). Beide Teams agierten auch in der Folge mit offenem Visier, Luka Jovic versuchte sein Glück von der Strafraumkante, zielte jedoch neben den Kasten von Andreas Luthe (16.). Auf der anderen brachte erneut Julian Ryerson einen Ball in den Rückraum, aus guter Position traf Marcus Ingvartsen das Leder nicht richtig, sodass der Ball im Toraus landete. In der 20. Spielminute war es erneut eine Ecke, nach der Union in Führung hätte gehen können. Der Eckstoß von Christopher Trimmel fand Marvin Friedrich, dessen Kopfball verlängerte Joel Pohjanpalo gefährlich in Richtung Tor. Doch wie bereits in der ersten Minute war es erneut Sow, der den Ball auf der Linie stehend klären konnte. Ein Abschluss per Kopf, nur wenige Sekunden später, landete in den Händen von Kevin Trapp. Dann tauchte Nico Schlotterbeck mit einem Flugkopfball im Strafraum der Hausherren auf, der Ball zischte nur Zentimeter am Pfosten vorbei (33.). Nach 35 Minuten ging plötzlich die Eintracht in Führung, als Robert Andrich ein Rückpass auf Andreas Luthe vollständig missglückte und er das Leder ins eigene Netz beförderte (35.). Die Hessen „rochen“ die plötzliche Verunsicherung der Eisernen und nutzten einen Konter über Kostic und Jovic eiskalt, um die Führung auf 3:1 zu schrauben (39.). Auch zwei Minuten später zeigte sich die SGE konsequent und eroberte den Ball am eigenen Strafraum bei einer nicht konsequent abgeschlossenen Offensivaktion von Union. Am Schluss steckte Daichi Kamada den Ball in den Strafraum zu Silva durch, der Portugiese erhöhte humorlos auf 4:1 aus Sicht der Eintracht. In der dreiminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte brachte Friedrich den Ball aus dem Halbfeld an den langen Pfosten, dort lauerte Max Kruse und köpfte geschickt zum 2:4 in die lange Ecke (45.+3.). Anschließend pfiff Schiedsrichter Markus Schmidt die turbulente erste Halbzeit ab.
Personell unverändert fanden sich beide Teams nach der Pause auf dem Rasen ein. Die Eintracht kontrollierte die Anfangsphase der zweiten Hälfte, für den ersten Abschluss sorgten allerdings die Köpenicker. An der Strafraumkante behauptete Pohjanpalo den Ball mit dem Rücken zum Tor, zielte beim Schuss aus der Drehung jedoch zu weit nach rechts (51.). Daichi Kamada sorgte für das nächste Ausrufezeichen auf Seiten der Hessen. Der Japaner befreite sich zunächst mit einem geschickten Haken von seinem Gegenspieler, wollte es anschließend jedoch zu genau machen und verfehlte den Kasten knapp (60.). Nur wenige Momente später versetzte Max Kruse Makoto Hasebe mit einem Beinschuss und schickte Pohjanpalo in Richtung Kevin Trapp, der Schlussmann der SGE parierte jedoch stark und verhinderte den Treffer des Finnen (60.). Urs Fischer reagierte. Für Joel Pohjanpalo und Marcus Ingvartsen kamen Cedric Teuchert und Keita Endo neu ins Spiel (61.). Der Japaner verzeichnete die nächste gute Gelegenheit für Union, köpfte nach Hereingabe von Trimmel allerdings knapp neben den Kasten (69.). Ab der 71. Spielminute ersetzte Sebastian Griesbeck Grischa Prömel. Union drückte nun weiter auf das dritte Tor, ließ jedoch wie in Abschnitt eins die nötige Konsequenz vor dem Tor vermissen. Die Frankfurter kamen kaum noch gefährlich in offensive Räume, ein Kopfball von Kamada bereitete Luthe keinerlei Probleme (76.). Auch Adi Hütter brachte für die Schlussviertelstunde drei neue Kräfte ins Spiel. Jovic, Silva und Barkok verließen den Rasen, Timothy Chandler Steven Zuber und Ragnar Ache übernahmen ihre Positionen. Urs Fischer brachte Marius Bülter für Julian Ryerson uund Union versuchte alles. Doch hohe Anspiele in den Strafraum erwiesen sich als untaugliches Mittel. Dann die 88. Minute: von der Straftraumkante schlenzte Robert Andrich den Ball, doch diesmal verhinderte die Latte den Anschlusstreffer. So sehr sich Union auch mühte, das letzte Tor gelang Eintracht Frankfurt in der Nachspielzeit. Auf Vorarbeit von Zuber erzielte Chandler den Treffer zum 5:2. Es passte zu diesem seltsamen Nachmittag, dass in der Folge auch noch Robin Knoche und Robert Andrich jeweils an Trapp im Frankfurter Tor scheiterte. Bei einer Bilanz von 7:21 Schüssen auf das gegnerische Tor erwies sich Eintracht Frankfurt als zielsicherer und sicher sich den am Ende deutlichen Sieg.
“Wenn du so spielst wie wir in der ersten Hälfte, ohne Organisation, ohne Kompaktheit, dann bekommt man auch mal drei Tore in sechs Minuten. In der zweiten Hälfte hat man gesehen, dass das Spiel anders aussehen kann, wenn wir anders auftreten. Wir sind zu großen Möglichkeiten gekommen und hätten eigentlich nochmal den Anschluss machen können. Dann wäre das Spiel vielleicht noch interessanter verlaufen. Bei dem Eigentor war viel Pech dabei”, so Urs Fischer.
Am kommenden Donnerstag, dem 25.03.2021 bestreitet der 1. FC Union Berlin ein Testspiel gegen Eintracht Braunschweig im Stadion An der Alten Försterei. Der Anpfiff gegen den Zweitligisten erfolgt um 15:00 Uhr. Die Partie wird als Livestream vom RBB übertragen. In der Bundesliga steht für die Köpenicker nach der anstehenden Länderspielpause das Duell mit Hertha BSC auf dem Programm. Das Spiel gegen die Mannschaft aus Berlin-Charlottenburg wird am Sonntag, dem 4. April 2021, um 18:00 Uhr im Stadion An der Alten Försterei angepfiffen.