Union unterliegt Dortmund mit 1:2
Kampf wird nicht belohnt:
In einer umkämpften Partie muss sich der 1. FC Union Berlin gegen Borussia Dortmund mit 1:2 geschlagen geben. Im ersten Durchgang gingen die Hausherren durch Donyell Malen (28.) in Führung. In Halbzeit Zwei kämpften sich die Eisernen in die Partie und glichen dann durch Kevin Behrens (61.) verdient aus. Das letzte Wort hatten jedoch die Dortmunder, denn Youssoufa Moukoko schaltete bei einem Querschläger in der Eisernen Hintermannschaft am schnellsten und erzielte den Siegtreffer für den BVB.
Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, Süle, Hummels, Guerreiro - Can – Adeyemi (69. Bynoe-Gittens), Bellingham, Brandt (84. Özcan), Malen (74. Reus) – Haller (74. Moukoko)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović, Jaeckel, Knoche (84. Pantovic), Doekhi, Gießelmann – Thorsby (62. Seguin), Khedira, Haberer (84. Siebatcheu) – Becker (74. Michel), Behrens (62. Leweling)
Personal: Nach dem Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale rotierte das Trainerteam des 1. FC Union Berlin auf vier Positionen. Der genesene Frederik Rönnow kehrte für Lennart Grill zurück ins Tor. Zudem tauschten Christopher Trimmel, Diogo Leite und Paul Seguin mit Paul Jaeckel, Niko Gießelmann und Morten Thorsby.
Zuschauer: 81.365
Tore: 1:0 Malen (28.), 1:1 Behrens (61.), 2:1 Moukoko (79.)
Malen mit der Führung für Dortmund – Rönnow mit der Parade gegen Haller
Nachdem beide Mannschaften im Laufe der Woche aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden waren, stiegen die Erwartungen einer Reaktion beider Mannschaften. Schnell wurde klar, dass auch die Akteure auf dem Platz diese Ansprüche an sich stellten. Auch wenn Torabschlüsse in der Anfangsviertelstunde noch nicht zu verbuchen waren, bot man sich ein aggressives Duell im Kampf um den Ball. Die 16. Spielminute hatte gerade begonnen, da brach Dortmund erstmals in den Strafraum der Unioner durch. Beim Versuch Paul Jaeckel zu umdribbeln entschied sich Adeyimi jedoch für den Fall im Strafraum und verpasste somit den Abschluss aufs Tor. Die Dortmunder wurden in den Folgeminuten aktiver und nutzen immer wieder ihre Schnelligkeit und individuelle Klasse, um sich längere Zeit in der Hälfte der Eisernen festzusetzen. Den ersten Torabschluss verbuchten die Borussen dann in der 25. Spielminute; nach einem Freistoß von rechts kam BVB Kapitän Hummels per Kopf zum Abschluss, verfehlte den Kasten von Frederik Rönnow jedoch um einige Meter. Union verteidigte wie gewohnt sehr kompakt und nutzte nach Balleroberung häufig den langen Ball. In der 28. Spielminute schaffte es der BVB dann aber, die Union-Defensive zu überwinden. Die flache Hereingabe von links fand Malen am zweiten Pfosten, der aus kurzer Distanz den Ball über die Linie drückte. Union hielt jedoch weiter dagegen und schüttelte den Gegentreffer schnell ab. In der 37. Minute bediente Niko Gießelmann seinen Teamkollegen Sheraldo Becker mit einem perfekten Ball hinter die Kette der Schwarzgelben. Becker wählte den direkten Abschluss, traf den Ball nicht optimal und verfehlte das Tor um einige Meter. Kurz vor der Halbzeit zeichnete sich Frederik Rönnow noch einmal mit einer starken Parade gegen Haller aus und verhinderte so einen höheren Rückstand seiner Mannschaft zur Halbzeitpause (43.).
Union kämpft sich rein und gleicht aus – Moukoko erzielt Siegtreffer
Ohne Veränderungen meldeten sich nach der fünfzehnminütigen Halbzeitpause beide Mannschaften zurück. Wie bereits in Durchgang Eins mussten die Zuschauer im Signal Iduna Park in der Anfangsphase ohne Torabschlüsse auskommen. Union spielte etwas mutiger auf und attackierte die Hausherren aus Dortmund früher. Und das mit Erfolg: In der 61. Minute bediente Robin Knoche mit einem Diagonalball Kevin Behrens, der den Ball auf seinen Sturmkollegen Becker weiterleitete. Becker mit dem Rücken zum Tor ließ erneut auf Behrens klatschen, der aus zentraler Position abschließen konnte und den umjubelten Ausgleich verbuchte. Dortmund, davon wenig beeindruckt, nahm das Spiel wieder in die Hand und nutze das gesamte Spielfeld, um eine Lücke in den Reihen der Köpenicker zu finden. Die nächste Möglichkeit bot sich jedoch den Gästen aus der Hauptstadt: Juranović bediente Becker mit einem Steckpass, der im Strafraum kurz vor dem Abschluss durch eine starke Grätsche von Guerreiro am Abschluss gehindert wurde. Beide Trainer nahmen für die Schlussphase erneut Veränderungen vor und brachten frische Kräfte auf den Platz. In der Schlussphase entschied sich dann das Spiel, jedoch nicht zu Gunsten der Eisernen. In der 79. Minute trennte Paul Seguin Dortmunds Reus vom Ball, spielte damit aber einen unfreiwilligen Steckpass auf Moukoko. Zuvor durchgelaufen, schnappte der Youngster den Ball, umkurvte Rönnow und schob ins leere Tor zum 1:2 ein. Inklusive der Nachspielzeit blieb Union noch 15 Minuten, den Spielstand wieder auszugleichen. Bis zum Schlusspfiff kamen die Eisernen jedoch zu keiner zwingenden Torchance mehr. In der 90. Minute hatte Jamie Bynoe-Gittens sogar noch die Chance zu erhöhen, scheiterte aber an Rönnow. So endete die Partie aus Unions Sicht mit einem knappen 1:2.
Stimmen zum Spiel
Cheftrainer Urs Fischer hat nach der Partie gemischte Gefühle: “Ich weiß nicht genau, ob ich mich freuen oder ärgern soll, dass wir dieses Spiel mit 1:2 verlieren. Wir waren heute von Beginn an da und haben wenig zugelassen. Nach dem 1:1 hast du jedoch vier oder fünf Möglichkeiten, die wir nicht nutzen und konsequenter hätten ausspielen müssen. Trotzdem haben wir heute ein tolles Spiel gemacht.”
Torschütze Kevin Behrens hat ein ordentliches Spiel der Eisernen erlebt: “Dortmund war in der ersten Hälfte spielbestimmend und hat sich auch die ein oder andere Chance herausgespielt. Im zweiten Durchgang wurde das Spiel dann etwas offener und wilder, weswegen wir auch verdient den Ausgleich erzielt haben. Am Ende bekommen wir dann ein unglückliches Gegentor und dann wird es natürlich extrem schwer, so ein Spiel noch zu drehen.”
“Es war eine enge Partie, wobei Dortmund die erste Hälfte schon gewonnen hat. In der zweiten Hälfte hatten aber auch wir unsere Chancen. Dass am Ende beim 1:2 ein zu kurzer Rückpass zum Tor, passiert halt im Fußball. Trotzdem bin ich stolz auf unsere Leistung heute, auch wenn es gegen Dortmund nicht gereicht hat”, so Torhüter Frederik Rönnow nach der Partie.
Ausblick auf die kommende Woche
Nach zwei Tagen Regeneration am Montag und Dienstag bereitet sich das Team um Union Trainer Urs Fischer auf das nächste Heimspiel vor. Der Gegner am kommenden Sonnabend heißt dann VfL Bochum. Angestoßen wird die Partie im Stadion An der Alten Försterei um 17:30 Uhr.