Union unterliegt Bochum 0:3
Keine Punkte im Pott:
Die Bundesligamannschaft des 1. FC Union Berlin verliert beim VfL Bochum das letzte Auswärtsspiel des Kalenderjahres mit 0:3 (0:1). Die Tore für die Gastgeber erzielen Takuma Asano (45.+2), Gonçalo Paciência (54.) und Kevin Stöger (78.).
VfL Bochum: Riemann – Gamboa (86. Passlack), Oermann (64. Loosli), Schlotterbeck, Bernardo – Losilla, Osterhage – Asano (86. Kwarteng), Stöger, Antwi-Adjei (72. Bero) – Paciência (72. Broschinski)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović, Knoche, Leite, Roussillon – Haberer (60. Král), Khedira (60. Schäfer) – Volland (75. Aaronson) – Becker (60. Laïdouni), Behrens, Hollerbach (75. Kaufmann)
Personal: Union-Cheftrainer Nenad Bjelica nahm im Vergleich zur Champions-League-Partie gegen Real Madrid zwei Änderungen vor: Für Paul Jaeckel und den angeschlagenen Robin Gosens rückten Benedict Hollerbach und Sheraldo Becker in die erste Elf.
Zuschauer: 25.300
Tore: 1:0 Asano (45.+5), 2:0 Paciência (54.), 3:0 Stöger (78.)
Partie auf Augenhöhe – Asano mit der Führung
Im finalen Auswärtsspiel vor der Winterpause stockte den Anhängern des 1. FC Union Berlin bereits nach drei Minuten kurz der Atem, als Kevin Stöger nach einer Hereingabe von Christian Gamboa im Strafraum frei zum Kopfball kam und die Kugel knapp neben den rechten Pfosten setzte. Danach entwickelte sich eine temporeiche Partie, in der der letzte Pass bei beiden Teams aber oft zu ungenau geriet. So vergingen bis zur nächsten Möglichkeit fast 20 Zeigerumdrehungen – Angreifer Gonçalo Paciência verfehlte das Ziel nach einer Flanke von der linken Seite per Kopf letztlich deutlich.
Nach einer knappen halben Stunde konnte Paciência im letzten Moment von Jérôme Roussillon am erfolgreichen Torschuss gehindert werden, kurz darauf vereitelte Frederik Rönnow einen Flachschuss von Takuma Asano (31.). Wenig später konnte auch das Team von Nenad Bjelica die erste Chance verbuchen, doch der ehemalige Unioner Keven Schlotterbeck wehrte den Versuch von Janik Haberer kurz vor der Linie ab (33.). Beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe, standen aber auch in der Defensive kompakt und ließen in der Schlussphase des ersten Durchgangs kaum noch gefährliche Aktionen zu – bis zur fünften Minute der Nachspielzeit. Nach einer Ecke für Bochum kam die Kugel auf Umwegen zu Asano, der nicht lange zögerte und die Kugel aus kurzer Distanz zum 1:0 in die Maschen hämmerte.
Union vorne wirkungslos – Bochum trifft doppelt
Union startete personell unverändert in die zweite Halbzeit und kam in der 51. Minute zur ersten Gelegenheit, als Robin Knoche den Ball nach einem Eckball zu Kevin Behrens weiterleitete. Der Angreifer probierte es mit einem Fallrückzieher, der jedoch über die Latte ging. Nur drei Zeigerumdrehungen später liefen die Berliner in einen Konter der Bochumer: Keeper Manuel Riemann eröffnete das Spiel mit einem schnellen Abschlag und über zwei Stationen landete der Ball bei Paciência, der gegen die Laufrichtung von Rönnow das 2:0 erzielte. Bjelica reagierte und brachte Aïssa Laïdouni, Alex Král sowie András Schäfer in die Partie, doch die Eisernen wirkten von dem erneuten Rückschlag geschockt und fanden kaum spielerische Lösungen.
Vielmehr waren es die Gastgeber, die weiter ihre Chancen suchten und eine Viertelstunde vor Ablauf der regulären Spielzeit hätte Asano mit einem sehenswerten Seitfallzieher beinahe sein zweites Tor erzielt. Kurz darauf war die Partie so gut wie entschieden: Nach einem Foul von Diogo Leite am eingewechselten Moritz Broschinski entschied Referee Sven Jablonski nach VAR-Prüfung auf Elfmeter. Stöger trat an und versenkte den Ball souverän in der rechten Ecke (78.). Union war zwar weiterhin bemüht, ins Spiel zurückzufinden, doch mehr als eine Kopfballchance von Leite nach einer Ecke (89.) sprang nicht mehr heraus. In der Nachspielzeit war es dann Rönnow, der mit einem starken Reflex gegen Broschinski ein weiteres Gegentor verhinderte. Wenige Augenblicke später beendete Jablonski die Partie und besiegelte die Auswärtsniederlage der Köpenicker.
Stimmen nach dem Spiel
„Wir haben das ganze Spiel überhaupt keinen Zugriff gekriegt. Klar, in der ersten Halbzeit haben wir auch nicht viele gefährliche Chancen zugelassen, sind aber wieder durch einen Standard in Rückstand geraten. Da müssen wir einfach näher am Gegenspieler dran sein sein. Das war ein natürlich beschissener Zeitpunkt für ein Gegentor. Nach der Pause war die Anfangsphase dann noch ganz in Ordnung, aber spätestens mit dem 0:2 ist es dann gerade in Bochum extrem schwer, noch einmal zurückzukommen“, sagte Abwehrspieler Robin Knoche.
„In der ersten Halbzeit haben wir es gar nicht so verkehrt gemacht, aber die zweite Halbzeit war einfach nicht gut. Da hatten wir keinen Balldruck und viel zu große Abstände – damit haben wir es dem Gegner viel zu einfach gemacht. Wenn du die Sachen, die eigentlich vorgegeben sind, nicht umsetzt, wird es schwer, in der Bundesliga ein Spiel zu gewinnen“, kommentierte Rani Khedira die Niederlage.
“Bochum war heute viel besser im Spiel. Sie waren giftig, schneller und auch zweikampfstärker. Das erste Tor vor der Halbzeit war ein richtiger Schock für uns, der auf der anderen Seite viel Energie freigesetzt hat. Für uns wurde es dann umso schwerer. Insgesamt waren wir heute kein Gegner für den VfL”, so Cheftrainer Nenad Bjelica auf der Spieltags-Pressekonferenz.
Ausblick auf die kommenden Tage
Am kommenden Mittwoch um 18:30 Uhr steht für Union das nächste wichtige Spiel gegen einen direkten Tabellenkonkurrenten an. Im Stadion An der Alten Försterei ist dann der 1. FC Köln zu Gast.