Union unterliegt Augsburg 1:2
Unglücklicher Start in die Rückrunde:
Der 1. FC Union Berlin muss sich zum Auftakt der Rückrunde dem FC Augsburg geschlagen geben. Die Gastgeber erzielen in einer dominanten Anfangsphase der Eisernen durch Niederlechner die überraschende Führung (17.). Marcus Ingvartsen nutzt wenig später die erste gute Union-Chance für den Ausgleich (25.). Unmittelbar nach der Pause sorgt Niederlechner für die erneute FCA-Führung. Wieder hat Ingvartsen den Ausgleich auf dem Fuß, scheitert jedoch mit einem an Grischa Prömel verursachten Foulelfmeter an Rafal Gikiewicz (56.). Trotz unentwegter Angriffsversuche gelingt Union kein Treffer mehr.
FC Augsburg: Gikiewicz – Oxford, Gouweleeuw, Uduokhai – Caligiuri, Strobl, Gruezo (90. Khedira), Iago – Richter (72. Jensen), Niederlechner (82. Finnbogason), Hahn (82. Gumny)
1. FC Union Berlin: Luthe – Friedrich, Knoche, Schlotterbeck (79. Gießelmann) – Trimmel, Andrich, Prömel (71. Gentner), Lenz (Teuchert) – Becker (62. Bülter) Awoniyi, Ingvartsen (71. Gogia)
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych, Mark Borsch, Stefan Lupp, Martin Petersein
Tore: 1:0 Niederlechner (17.), 1:1 Ingvartsen (25.), 2:1 Niederlechner (47.)
Drei Tage nach dem Auswärtsspiel in Leipzig trat der 1. FC Union Berlin zur ersten Partie der Rückrunde beim FC Augsburg an. Für den gesperrten Florian Hübner übernahm Nico Schlotterbeck die linke Position in der Dreierkette, für Julian Ryerson rückte Kapitän Christopher Trimmel zurück auf die rechte Außenposition. Auch Grischa Prömel und der zuletzt angeschlagene Sheraldo Becker in der Startelf, Sebastian Griesbeck und Cedric Teuchert nahmen dafür zunächst auf der Bank Platz.
Von Beginn weg zeigten sich die Hausherren abwartend und zogen sich tief in die eigene Spielhälfte zurück. Union kontrollierte die Geschwindigkeit auf dem Platz und nutzte die sich bietenden Räume für einen sauberen Spielaufbau aus der Defensive. In der dritten Spielminute tauchte Union zum ersten Mal vor dem Tor von Rafal Gikiewicz auf, einen Kopfball von Schlotterbeck nach einer Ecke von Trimmel konnte der überraschte Taiwo Awoniyi jedoch nur neben das Tor köpfen (3.). Die Augsburger taten wenig für das Geschehen auf dem Platz und lauerten auf Konter, Union zeigte zwar einige schöne Kombinationen, gefährliche Aktionen konnte sich die Elf von Urs Fischer zunächst jedoch nicht erarbeiten. Robert Andrich (15.) fasste sich nach einer Viertelstunde ein Herz und versuchte sein Glück von der Strafraumkante, zielte jedoch neben den Kasten. Wie schon im Hinspiel zeigten sich die Fuggerstädter ihrerseits gnadenlos effektiv und gingen mit der ersten eigenen Szene des Spiels in Führung. Andre Hahn verlängerte einen langen Ball in den Lauf von Florian Niederlechner, der Stürmer schüttelte seinen Gegenspieler ab und beförderte die Kugel wuchtig zur Führung ins lange Eck (17.). Union brauchte einige Minuten, um den überraschenden Rückstand zu verdauen, kam nach 25 Minuten jedoch zum verdienten Ausgleich. Taiwo Awoniyi behauptete im Strafraum geschickt die Kugel, behielt die Übersicht und legte den Ball zurück an die Strafraumkante zu Marcus Ingvartsen. Obwohl Schiedsrichter Dr. Felix Brych zunächst im Weg stand behielt der Däne das Leder am Fuß und beförderte es mit einem maßgenauen Flachschuss zum verdienten 1:1 in die Maschen (25.). In der WWk-Arena entwickelte sich nun eine muntere Partie in der nun auch der FCA zunehmend aktiver wurde. In der 35. Minute forderten die Eisernen Strafstoß nachdem Robert Andrich im vor dem Tor zu Boden ging, die Pfeife des Unparteiischen blieb jedoch stumm. Während sich Union bemühte Torchancen zu kreieren, versuchte es Augsburg weiterhin, mit langen Bällen und den schnellen Außenbahnspielern Richter und Hahn für Gefahr zu sorgen. Im Aufbauspiel ließ Union den Ball gut laufen, im letzten Drittel fehlte den Zuspielen jedoch die nötige Präzision. Diese fehlte nicht mehr beim feinen Zuspiel von Christopher Timmel, der den Ball in der 44. Minuten an der Außenlinie selbst eroberte, weiter durchlief und präzise auf Marcus Ingvartsen flankte, der am langen Pfosten eingelaufen war. Dessen Kopfball strich jedoch knapp über den Kasten. Kurze Zeit später beendete Schiedsrichter Dr. Felix Brych die erste Halbzeit mit dem Stand von 1:1.
Ohne verändertes Personal kamen die Teams aus der Pause, der FCA erwischte den besseren Start. Richter bediente Hahn mit einer Flanke von der linken Seite, der Außenstürmer legte die Kugel im Fünfmeterraum der Köpenicker quer, sodass Niederlechner den Ball am zweiten Pfosten nur noch aus kurzer Distanz zur erneuten Führung über die Linie drücken musste (47.). Trotz des erneuten Rückschlags spielte Union weiter mutig und streckenweise dominant. Nach einer Ecke von Christopher Trimmel brachte Niederlechner Grischa Prömel im Strafraum zu Fall, wieder blieb die Pfeife von Dr. Felix Brych stumm. Nach Rücksprache mit dem Videoassistenten Guido Winkmann schaute sich der Unparteiische die Szene aber noch einmal an und zeigte anschließend auf den Punkt. Marcus Ingvartsen trat zum Strafstoß an, Gikiewicz entschied sich jedoch für die richtige Ecke und konnte den Elfmeter parieren (56.). Union drängte weiter vehement auf den Ausgleich, scheiterte jedoch erneut an Ex-Unioner Rafal Gikiewicz. Nach einer feinen Hereingabe von Christopher Lenz schoss Taiwo Awoniyi aus der Drehung auf den Kasten, Gikiewicz parierte mit einem schnellen Reflex. Beim anschließenden Nachschuss zielte Grischa Prömel zu hoch. Urs Fischer brachte mit Marius Bülter einen frischen Mann aufs Feld, Sheraldo Becker verließ dafür den Rasen (62.). In der 67. Spielminute verwarnte Schiedsrichter Brych Union-Kapitän Christopher Trimmel nach einem taktischen Foul. Da es die fünfte Verwarnung des Österreichers in der laufenden Spielzeit war, fehlt er damit im nächsten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Mit der Führung im Rücken zogen sich die Hausherren wieder tief in die eigene Hälfte zurück und setzen, wie schon in Hälfte eins, auf lange Bälle. Die Köpenicker überspielten das Mittelfeld weiterhin geschickt, leisteten sich in der Offensive jedoch zu viele unnötige Abspielfehler. Mit Christian Gentner und Akaki Gogia für Grischa Prömel und Marcus Ingvartsen brachte Urs Fischer für die verbleibenden 20 Minuten noch einmal frische Kräfte (71.). Union drückte weiter nach vorn, die zu ungenauen Flanken von den Außen fanden im Zentrum jedoch keinen Abnehmer. Die Hausherren verteidigten mit Leidenschaft und machten Union das Leben schwer, bei eigenem Ballbesitz schlug die Elf von Heiko Herrlich das Leder in der Schlussphase nur noch nach vorne. Union gelangen trotz eigenen Dauerdrucks keine klaren Aktionen gegen die vielbeinige Abwehr des FCA. Dann begann die vierminütige Nachspielzeit. Augsburg versuchte nun vor allem, den Ball aus dem Spiel zu nehmen, Union zog noch einmal ein handballartiges Kreisspiel um den Augsburger Strafraum auf und kam zu einer letzten Großchance. Doch Christopher Trimmel verpasste die scharfe Hereingabe mittig vor dem Tor denkbar knapp. So blieb es bei einer unglücklichen 1:2-Auswärtsniederlage gegen den FC Augsburg.
„Heute hat es in erster Linie an uns gelegen. Beim ersten Tor verteidigen wir es einfach nicht gut, beim zweiten verlieren wir den Ball in der Vorwärtsbewegung. Dann läuft man dem Rückstand hinterher. Aber wir hatten einige gute Möglichkeiten auszugleichen und verschießen sogar einen Elfmeter. Wir haben uns sehr schwer getan das Spiel machen zu müssen, der Gegner hat tief verteidigt. Das müssen wir vielleicht noch lernen. Wenn man kaum Räume zur Verfügung hat, gilt es viel zu spielen, präzise zu sein, geduldig zu bleiben und auf die Lücke zu warten. Das haben wir zum Teil gut gemacht, aber wir hatten zu viele Flanken die bereits vom ersten Gegner geblockt wurden”, so Union-Trainer Urs Fischer nach der Partie gegen den FC Augsburg.
Am kommenden Sonnabend, dem 30.01.2021, tritt der 1. FC Union Berlin am 19. Spieltag der Bundesliga zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach an. Die Partie im Stadion An der Alten Försterei beginnt um 15:30 Uhr.