Union und Wolfsburg teilen die Punkte
Remis in Köpenick:
Das Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfL Wolfsburg endet am 15. Spieltag mit einem 2:2-Unentschieden. Im Stadion An der Alten Försterei bringt Renato Steffen die Gäste nach einer Ecke per Kopf in Führung (10.), Sheraldo Becker gleicht nach einer knappen halben Stunde mit einem wuchtigen Schuss aus sechzehn Metern aus (29.). Nach der Pause sieht Maximilian Arnold nach Notbremse gegen Taiwo Awoniyi die rote Karte (51.), den fälligen Freistoß zirkelt Robert Andrich sehenswert in den Winkel (52.). Wout Weghorst bringt die Niedersachsen durch einen Handelfmeter zurück ins Spiel (66.), am Ende teilen sich die Teams die Punkte.
1. FC Union Berlin: Luthe – Friedrich, Knoche, Hübner – Trimmel, Griesbeck (86. Ryerson), Andrich, Ingvartsen (86. Gogia), Lenz – Becker (77. Bülter), Awoniyi (77. Teuchert)
VfL Wolfsburg: Casteels – Baku (90.+3. William), Pongracic (46. Guilavogui), Brooks, Paulo Otavio – Gerhardt, Schlager, Brekalo (66. Mbabu), Arnold, Steffen - Weghorst
Schiedsrichter: Patrick Ittrich, Sascha Thielert, Christian Dietz, Tobias Stieler
Tore: 0:1 Steffen (10.), 1:1 Becker (29.), 2:1 Andrich (52.), 2:2 Weghorst (66.)
Im Spiel gegen den VfL Wolfsburg musste Urs Fischer auf Grischa Prömel verzichten, der am vergangenen Wochenende seine fünfte gelbe Karte gesehen hatte und damit an seinem 26. Geburtstag gesperrt fehlte. Seinen Platz im Mittelfeld übernahm Sebastian Griesbeck, der Rest der Startaufstellung blieb unverändert.
Wie schon in den letzten Partien zeigte sich Union von Beginn an gefährlich und hätte bereits in der zweiten Spielminute in Führung gehen können. Taiwo Awoniyi verlängerte einen Ball hinter die letzte Kette des VfL, Sheraldo Becker erwischte den Ball zwar vor dem herauseilenden Koen Casteels, zielte im Anschluss jedoch aus spitzem Winkel am verwaisten Tor der Gäste vorbei. In den folgenden Minuten entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene Partie, in der Andreas Luthe einen Kopfball von Yannick Gerhardt mit einem starken Reflex um den Pfosten lenkte (9.). Beim anschließenden Eckstoß hatte der Schlussmann der Eisernen jedoch das Nachsehen. Maximilian Arnold brachte den Standard scharf vor das Tor, Renato Steffen setzte sich in der Luft gegen Christopher Lenz durch und besorgte die Gästeführung per Kopf (10.). In einer unterhaltsamen Partie, in der sich die Teams auf Augenhöhe begegneten, versuchte Becker in der 19. Minute von der linken Strafraumkante sein Glück mit einem Schlenzer, Casteels zeigte sich jedoch auf dem Posten und nahm die Kugel sicher auf. Auch die nächste Abschlussmöglichkeit verbuchten die Köpenicker, diesmal scheiterte jedoch Innenverteidiger Florian Hübner mit einem Kopfball nach einer Ecke von Christopher Trimmel am Schlussmann der Wölfe. Auf der Gegenseite prüfte Torschütze Steffen Andreas Luthe mit einem wuchtigen Schuss von der Außenbahn, der Keeper parierte geschickt, den anschließenden Abpraller beförderte Maximilian Arnold mit einem Drehschuss deutlich am Kasten vorbei. Die Eisernen versuchten immer wieder, hoch gegen die Abwehr des VfL zu pressen, was in der 29. Spielminute schließlich von Erfolg gekrönt war. Union setzte Pongracic am Strafraum unter Druck und eroberte den Ball, bedient von Marcus Ingvartsen jagte der erneut gut aufgelegte Sheraldo Becker den Ball humorlos zum 1:1-Ausgleich in den rechten oberen Winkel (29.). Die Elf von Urs Fischer ließ der sonst so spielstarken Mannschaft des VfL Wolfsburg kaum Raum zur Entfaltung, hielt die Wölfe weit vom eigenen Tor weg und tauchte selbst immer wieder gefährlich vor Koen Casteels auf. Ingvartsen prüfte den niederländischen Schlussmann mit einem harten Linksschuss aus 17 Metern, im Nachfassen parierte der Torhüter die Kugel (36.). Erst kurz vor dem Seitenwechsel tauchte in Person von Gerhardt ein Wolfsburger frei vor dem Union-Tor auf, Luthe behielt jedoch die Ruhe und parierte die gute Möglichkeit des VfL in höchster Not (43.). Auch Union bot sich noch einmal die große Chance zur Führung, Awoniyi setzte einen Flugkopfball nur Zentimeter neben den Kasten. Während die Verlängerung der ersten Halbzeit lief, brachte Xaver Schlager Marcus Ingvartsen im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Ittrich suchte jedoch keinen Kontakt zum Videoschiedsrichter, sondern beendete zur Verwunderung der anwesenden Unioner die erste Halbzeit beim Stand von 1:1.
Die Wölfe nutzten die Pause zur personellen Veränderung: Marin Pongracic blieb angeschlagen in der Kabine, Joshua Guilavogui ersetzte ihn in der Abwehrkette. Während die Gäste in den ersten Minuten der zweiten Hälfte etwas wacher wirkten, waren es die Eisernen, die vor dem Kasten der Gäste auftauchten. Mit einem feinen Schnittstellenpass wurde Taiwo Awoniyi auf die Reise geschickt, bevor der Nigerianer abschließen konnte, wurde er jedoch von Arnold zu Fall gebracht. Während Schiedsrichter Ittrich seine ursprüngliche Strafstoßentscheidung nach Rücksprache mit Videoschiedsrichter Tobias Welz auf Freistoß revidierte, behielt der Platzverweis für Arnold Gültigkeit. Beim fälligen Freistoß zentral an der Strafraumkante ließ sich Robert Andrich nicht zweimal bitten und zirkelte den Ball gekonnt in den linken oberen Winkel zur Führung (52.). Nur wenige Minuten später zappelte der Ball erneut im Tor der Gäste, der Unparteiische hatte beim Eckstoß von Christopher Trimmel jedoch ein Foul am Torhüter gesehen und verweigerte dem Treffer die Anerkennung (60). Trotz Unterzahl blieb Wolfsburg gut im Spiel und bekam nach Videobeweis einen Handelfmeter von Patrick Ittrich zugesprochen (65.). Andreas Luthe ahnte zwar die Ecke, konnte den 2:2-Ausgleich von Wout Weghorst aber dennoch nicht verhindern (66.). Mit Kevin Mbabu brachte Oliver Glasner einen weiteren frischen Spieler auf den Rasen, Josip Brekalo verließ dafür das Feld (66.). Das Geschehen auf dem Platz wirkte nun etwas zerfahren, in der Schussviertelstunde tauschte Urs Fischer seine Offensive und brachte Marius Bülter und Cedric Teuchert für Awoniyi und Becker auf den Platz (77.). Nur zwei Zeigerumdrehungen nach seiner Einwechslung war es Bülter, der eine gute Flanke von Ingvartsen aufs Tor köpfte, Casteels hatte den Winkel aber gut verkürzt und parierte den Versuch des Angreifers. Beim Abpraller nahm Trimmel den Ball mit vollem Risiko von der Strafraumgrenze und jagte die Kugel knapp über die Querlatte (79.). Knapp fünf Minuten vor dem Ende tauchte Andrich im Strafraum der Wölfe auf, traf zentral vor dem Tor den Ball jedoch nicht richtig. Mit Akaki Gogia und Julian Ryerson kamen kurz vor dem Ende noch einmal zwei frische Spieler auf den Rasen (86.). Trotz vieler langer Bälle in die Spitze wollte Union der Siegtreffer nicht mehr gelingen, sodass am Ende ein Leistungsgerechtes 2:2-Unentschieden auf der Anzeigetafel stand.
„Nach dem Platzverweis und der Führung waren wir heute in gewissen Phasen zu hektisch und haben es nicht sauber zu Ende gespielt. Dann bekommen wir aus einer eigentlich ungefährlichen Aktion einen Strafstoß gegen uns, das gehört aber zum Fußball. Am Ende ist dieses Unentschieden aber ein korrektes Resultat und ich freue mich über den Punkt“, so Urs Fischer.
Auch in der kommenden Woche tritt der 1. FC Union Berlin im heimischen Stadion An der Alten Försterei an. Die Eisernen eröffnen den 16. Spieltag der Bundesliga am Freitagabend, dem 15.01.2021, gegen Bayer 04 Leverkusen. Der Anpfiff gegen die Werkself erfolgt um 20:30 Uhr.