Union und Wolfsburg teilen die Punkte
Remis in Köpenick:
Der 1. FC Union Berlin und der VfL Wolfsburg trennen sich am 24. Spieltag mit 2:2-Unentschieden. In einer ausgeglichenen Partie bringt Sebastian Andersson die Köpenicker kurz vor dem Seitenwechsel in Führung (41.), Marvin Friedrich legte nach der Pause per Kopf das 2:0 nach (56). Wolfsburg antwortete durch Yannick Gerhardt (60.), in der Schlussphase besorgte Stürmer Wout Weghorst den entscheidenden Ausgleich (81.).
1. FC Union Berlin: Gikiewicz –Friedrich, Hübner, Subotic– Trimmel, Andrich, Gentner (73. Prömel), Lenz – Malli (66. Ingvartsen), Andersson, Bülter (83. Ryerson)
VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Knoche, Brooks, P. Otavio – Steffen (63. Mehmedi), Gerhardt, Arnold, Brekalo (88. Klaus) – Ginczek (77. Victor), Weghorst
Tore: 1:0 Andersson (41.), 2:0 Friedrich (56.), 2:1 Gerhardt (60.), 2:2 Weghorst (81.)
Zuschauer: 22 012
Kurz bevor Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie gegen den VfL Wolfsburg eröffnete, erlebten die Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei einen besonderen Moment. Mittelfeldspieler Christian Gentner wurde unter großem Applaus der Unioner für sein 400. Pflichtspiel in der Bundesliga geehrt. Eine historische Marke!
Anschließend eröffnete Dankert unter einsetzendem Regen die Partie. Nach dem 2:0-Erfolg in Frankfurt agierten die Köpenicker zu Beginn aus einer guten Defensive heraus, Wolfsburg kontrollierte hingehen das Geschehen auf dem Platz ohne offensiv Akzente setzen zu können. Erst Mitte der ersten Halbzeit tauchte die Glasner-Elf das erste Mal gefährlich vor dem Tor der Hausherren auf. Ein schnittiger Eckstoß von Josip Breckalo fand den Kopf von Wout Weghorst, Rafal Gikiewicz zeichnete sich gleich doppelt aus (23.). Zunächst parierte der Pole den als Aufsetzer aufs Tor kommenden Kopfball des Wolfsburgers, anschließend war der Schlussmann der Köpenicker auch bei der Hereingabe von Weghorst zur Stelle. Union behielt weiter die Ordnung, war in den Zweikämpfen präsent, trat offensiv jedoch kaum in Erscheinung. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang Union dann plötzlich die überraschende Führung (41.). Kapitän Christopher Trimmel bediente Sebastian Andersson mit einem gut getretenen Freistoß am Fünfmeterraum, der Schwede köpfte die Kugel vorbei am herauseilenden Koen Casteels ins Tor.
Anstatt bis zur Pause weiterzuspielen unterbrach Schiedsrichter Bastian Dankert anschließend das Spielgeschehen aufgrund von Schmähplakaten auf der Waldseite des Stadions. Während die Unparteiischen und Wolfsburg das Spielfeld verließen, wirkten die Akteure von Urs Fischer auf die eigenen Anhänger ein. Nach einer mehrminütigen Unterbrechung kehrten beide Teams auf das Spielfeld zurück und beendeten die erste Halbzeit.
Der zweite Abschnitt begann ohne personelle Wechsel, Wolfsburg startete druckvoll und setzte Union direkt unter Druck. Nach einer Flanke von der linken Seite tauchte Weghorst freistehend am zweiten Pfosten auf (50.), der überhastete Abschluss des Niederländers verpasste den langen Pfosten jedoch deutlich. Mitten in der guten Phase der Gäste zeigte sich Union abermals gnadenlos effektiv. Ein gut getretener Freistoß von Standardexperte Trimmel fand den Kopf von Innenverteidiger Marvin Friedrich, der wuchtig zum 2:0 einköpfte (56.). Die Antwort der Wolfsburger ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nach einer Ecke war es Yannick Gerhardt, der nur vier Minuten später zum Anschluss traf (60.). Union zeigte sich vom Treffer der Wölfe unbeeindruckt, ein Abschluss von Marius Bülter wurde gerade noch von Mbabu geblockt (62.). Zehn Zeigerumdrehungen später flankte Robert Andrich den Ball von der rechten Angriffsseite in den Strafraum, Andersson verpasste knapp, in seinem Rücken kam jedoch der eingewechselte Marcus Ingvartsen ans Leder. Doch auch der Däne traf den Ball nicht voll, sodass Casteels den Abschluss locker aufnehmen konnte (71.). Auf der anderen Seite machte es Weghorst besser (81.). Bedient von Joao Victor nickte der Niederländer den Ball wuchtig zum 2:2-Ausgleich über die Linie. In einer spannungsgeladenen Schlussphase wollte keinem der beiden Teams der entscheidende Treffer gelingen, sodass Dankert die Partie nach insgesamt 93 Spielminuten beendete.
„Für mich ist das heute ein korrekter Punkt, da teile ich die Meinung von Oliver Glasner. Das Unentschieden spiegelt für mich das Spiel gerecht wieder. Für mich ist es ein wichtiger Punkt, wir sind zufrieden, dass wir ihn geholt haben. Am Ende hat man gemerkt, dass Wolfsburg nochmal versucht hat, etwas zu kreieren, meine Mannschaft hat aber gut reagiert. Heute war die Partie von Beginn an taktisch geprägt, auf dem Platz haben sich die Mannschaften weitestgehend neutralisiert. Deshalb waren auf beiden Seiten Standards wichtige Waffen. Heute haben wir gegen einen ganz starken Gegner einen wichtigen Punkt geholt“, lautete das Fazit von Unions Cheftrainer Urs Fischer auf der Pressekonferenz.
Auch zu den Protesten der Fans und der daraus folgenden Spielunterbrechung bezog der Schweizer auf Nachfrage Stellung: „Ich verstehe, dass man seine Meinung sagt. Aber es geht darum, wie man das macht. Es geht um die Art und Weise, das hat etwas mit Anstand und Respekt zu tun. Das sehe ich bei diesem Plakat nicht. Für meine Jungs war das sehr unangenehm, so eine Unterbrechung kann ein Spiel völlig verändern. Aus meiner Sicht waren diese Plakate absolut unnötig.“
Bereits am Mittwoch, dem 04.03.2020 steht für den 1. FC Union Berlin das nächste Pflichtspiel auf dem Plan. Im Viertelfinale des DFB-Pokals trifft die Elf von Trainer Urs Fischer auswärts auf Bayer 04 Leverkusen, der Anpfiff erfolgt um 18:30 Uhr. In der Bundesliga geht es für die Köpenicker am Samstag, dem 07.03.2020 weiter, dann spielen die Eisernen um 15:30 Uhr beim SC Freiburg.