Eisern!

Union und Prag trennen sich 1:1

Die europäische Reise ist zu Ende:

Do, 09. Dezember 2021
Union und Prag trennen sich 1:1

Im sechsten und letzten UEFA Europa Conference League-Gruppenspiel gegen Slavia Prag zählte für den 1. FC Union Berlin am heutigen Donnerstagabend zum Einzug in die K.o.-Runde nur ein Sieg. Nach einem Tor von Ivan Schranz (50.), der einen Fehlpass der Hausherren eiskalt ausnutzte, kämpfte sich Union wieder heran und glich durch Max Kruse aus (64.). Das erlösende Siegtor für die Köpenicker fiel im Berliner Olympiastadion jedoch nicht mehr, auch wenn das Team von Urs Fischer nochmals alles nach vorne warf.

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (69. Ryerson), Friedrich, Knoche, Baumgartl (84. Öztunali), Gießelmann – Becker (74. Voglsammer), Khedira (69. Haraguchi), Prömel – Kruse, Awoniyi (69. Behrens)

Slavia Prag: Mandous – Masopust, Ousou, Kacharaba – Bah (74. Ekpai), Dorley, Samek (79. Traoré), Holes, Lingr (74. Stanciu) - Schranz, Olayinka (88. Plavsic)

Tore: 0:1 Schranz (50.), 1:1 Kruse (64.)

Personalien
Nach dem gewonnenen Bundesligaspiel gegen RasenBallsport Leipzig am vergangenen Freitag rotierte das Trainerteam des 1. FC Union Berlin auf zwei Positionen: Für Andreas Luthe und Julian Ryerson rückten Frederik Rönnow und Christopher Trimmel in die Startformation.

Chancenarme erste Hälfte
Die 5.000 Teilnehmer im Berliner Olympiastadion sahen zu Beginn der Partie ein Herantasten beider Mannschaften. Ohne wirkliche Torszenen gab es den ersten Aufschrei nach acht Minuten aufgrund eines vermeintlichen Handspiels von Sheraldo Becker im Strafraum der Eisernen. Schiedsrichter Obrenovic ahndete das Vergehen nicht und ließ das Spiel weiterlaufen. Die Prager wurden von Minute zu Minute offensiver, fanden jedoch keinen Weg durch die kompakte 5er-Kette der Köpenicker. Auch die Prager Abwehr machte ihre Sache gut und so dauerte es bis zur 18. Minute, als der abgefälschte Abschluss von Max Kruse nur knapp am Kasten der Prager vorbeisegelte. Auch wenn es nach 25 Minuten nach wie vor 0:0 stand, lag das Chancenplus auf Seiten der Hausherren. Slavia konnte bis dahin nur einen Distanzschuss (24.) für sich verbuchen, welcher das Tor von Rönnow um einige Meter verfehlte. In der Schlussviertelstunde (33.) wurde es dann aber gefährlich für Union: Dorley setzte sich an der Grundlinie gegen Trimmel durch und legte im Rückraum auf Holes ab, dessen Direktabnahme an den Querbalken ging. Beide Teams konnten sich keine weiteren Torgelegenheiten erspielen und so endete eine von vielen Zweikämpfen und Fouls bestimmte erste Halbzeit torlos.

Kruse gleicht aus, Union rennt vergeblich an
Für beide Mannschaften ging es unverändert in die zweite Halbzeit und nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff mussten die Köpenicker den Führungstreffer der Gäste hinnehmen: Timo Baumgartl passte nur wenige Meter vor dem Strafraum direkt in die Füße von Ivan Schranz, der den Ball im langen Eck zum 0:1 versenkte (50.). Fünf Zeigerumdrehung später erneut die Chance für die Gäste: Robin Knoche rutschte am Strafraum weg und so kam Olayinka frei zum Schuss, erneut rettete das Aluminium die Unioner vor einem Gegentreffer. Die Köpenicker kämpften sich zurück in die Partie und belohnten sich in der 64. Spielminute nach einer Ecke von Christopher Trimmel, die in den Rückraum abgewehrt wurde, mit dem 1:1 durch Max Kruse. Union nahm den Schwung aus dem Ausgleichstreffer mit und spielte mutig auf. Doch auch Slavia ruhte sich nicht auf dem Unentschieden aus und setzte immer wieder Nadelstiche im Offensivspiel. Beide Trainer reagierten und brachten zur Schlussviertelstunde frische Kräfte auf den Platz. Slavia Prag war in der letzten Phase des Spiels eher damit beschäftigt, möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen. Union versuchte hingegen, mit aller Macht und langen Bällen, das Prager Bollwerk zu durchbrechen. In der vierten Minute der Nachspielzeit kam sogar der nach vorne geeilte Rönnow per Kopf zum Abschluss. Sein Versuch wurde jedoch geblockt. Der erlösende Siegtreffer für Union wollte nicht fallen und so bedeutet der 1:1-Endstand das Aus für die Köpenicker in der UEFA Europa Conference League.

Stimmen nach dem Spiel
Innenverteidiger Marvin Friedrich ist nach dem Ausscheiden aus der UECL enttäuscht. “Wir wollten unbedingt weiterkommen, aber das war heute über 90 Minuten zu wenig. Prag macht das in der zweiten Halbzeit eiskalt und geht in Führung. Danach haben wir zu früh den langen Ball gesucht, im Endeffekt einfach zu wenig, um weiterzukommen.”


Für Unions Kapitän Christopher Trimmel rief das Team nicht sein Potenzial ab. Defensiv standen wir heute leider nicht so stabil, wie wir uns das gewünscht hatten. Auch wenn die Platzverhältnisse schwierig waren, können wir viel besser Fußball spielen.”

Für Cheftrainer Urs Fischer war es bis zum Führungstreffer der Prager ein ausgeglichenes Spiel: „Wir haben die erste Hälfe sehr gut kontrolliert und hatten drei bis vier Umschaltmomente. Die musst Du dann aber präziser zu Ende spielen. Das 1:0 hat uns weh getan aber wir konnten es ausgleichen. Am Schluss hat es leider nicht gereicht. Es war eine tolle Erfahrung und ich denke, wir haben das Ganze nicht schlechtgemacht.“

Ausblick auf die restliche Woche
Für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin geht es schon am Sonntag mit dem Auswärtsspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth in der Bundesliga weiter. Der Anpfiff der Partie im Sportpark Ronhof erfolgt um 15:30 Uhr.

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