Hallo und Eisern gesagt!

Union und Augsburg trennen sich 2:2

Remis an der Alten Försterei:

Mi, 09. November 2022
Union und Augsburg trennen sich 2:2

Am 14. Bundesliga-Spieltag kommt der 1. FC Union Berlin gegen den FC Augsburg nicht über ein Unentschieden hinaus. In einem zunächst sehr aufregenden Spiel gehen die Hausherren bereits früh durch Becker in Führung (7.). Dem FCA gelingt prompt der Ausgleich und auch die erneute Führung durch Behrens (22.) können die Gäste parieren. In der zweiten Spielhälfte beruhigt sich die Partie etwas, Union kann seine Chancen nicht nutzen und so bleibt es beim 2:2.

1. FC Union Berlin: Grill – Ryerson, Doekhi, Knoche, Leite, Gießelmann (83. Trimmel) – Seguin (83. Thorsby), Khedira, Haberer (70. Haraguchi) – Becker (77. Michel), Behrens (83. Siebatcheu)

FC Augsburg: Gikiewicz – Gumny (77. Oxford), Bauer (32. Uduokhai), Gouweleeuw, Iago – Rexhbecaj, Baumgartlinger – Vargas (65. Petkov), Demirovic (65. Maier) – Berisha (32. Jensen), Niederlechner

Personal: Für das Spiel gegen den FC Augsburg veränderte Urs Fischer seine Startelf auf fünf Positionen. Julian Ryerson wechselte für Christopher Trimmel auf die rechte Abwehrseite und wurde links durch Niko Gießelmann ersetzt. In der Innenverteidigung rückte Danilho Doekhi für Timo Baumgartl in die Anfangsformation. Das Mittelfeld komplettierte Paul Seguin für Morten Thorsby. Offensiv startete Kevin Behrens neben Sheraldo Becker, Jordan Siebatcheu nahm dafür auf der Bank Platz.

Zuschauer: 21.614

Tore: 1:0 Becker (7.), 1:1 Niederlechner (9.), 2:1 (Behrens (22.); 2:2 Niederlechner (39.)

Torreiche erste Hälfte - Augsburg gleicht doppelt aus

Startelf-Debütant Paul Seguin war es kurz nach Überschreiten der Fünf-Minuten-Marke, der die erste Torchance der Gastgeber auf dem Fuß hatte. Nach einem Freistoß von Niko Gießelmanns linker Seite bekam er den Ball auf den starken rechten Fuß und suchte den direkten Volley-Abschluss. Am Ende fehlten ein paar Zentimeter und der Ball flog über das Tor von Rafal Gikiewicz. Den Wachmacher setzten seine Kollegen in der Folge direkt um, nach einem Ballgewinn im Mittelfeld durch Rani Khedira und Seguin wurde Sheraldo Becker schnell steil geschickt. Mit dem Ball am Fuß umlief er den herauseilenden Gikiewicz und versuchte aus scheinbar unmöglichem und spitzem Winkel den Torschuss. Nach perfekter Flugbahn fand die Kugel ihr Ziel und landete im verwaisten Gäste-Tor (7.). Die Antwort der Augsburger ließ dann nicht lange auf sich warten, im direkten Gegenzug erzielte Florian Niederlechner den schnellen Ausgleich (9.). Einen Einwurf in den Strafraum wusste die Union-Abwehr zunächst nicht zu klären, aus dem Gewühl kam Niederlechner in Schussposition und zirkelte das Leder für Lennart Grill unhaltbar ins rechte Toreck. Wiederum nur wenige Minuten später hatte der FCA sogar die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Nach einem Eckball landete ein abgefälschter Passversuch von Robert Gumny am Querbalken der Eisernen. 14 Minuten waren absolviert. Ohne Pause folgte nur ein paar Sekunden später der nächste Aufreger, diesmal wieder in der Hälfte der Gäste. Julian Ryerson schlug zunächst eine Flanke von der rechten Seite auf Gießelmann am zweiten Pfosten. Der legte sich den Ball zurecht und prüfte dann Ex-Unioner Gikiewicz per kraftvollem Kopfball. Eine starke Parade des Polen verhinderte die erneute Führung für Union. Ohne Pause für alle Beteiligten ging es Schlag auf Schlag. In Minute 22 bekamen die Eisernen einen Freistoß auf der linken Seite. Gießelmanns Flanke in den Fünfmeter-Raum erreichte Kevin Behrens, der freistehend nur wenig Mühe hatte, die Kugel ins lange Eck zu köpfen. Kaum war der Jubel verflogen, folgte fast der nächste Torschrei. In Spielminute 26 schlug Gießelmann einen Eckball auf den Kopf von Janik Haberer am zweiten Pfosten. Dessen Versuch strich knapp am linken Pfosten vorbei. Einige Minuten ohne Aufreger verstrichen danach, allerdings endete die Chancen-Pause direkt mit dem erneuten Ausgleich des FCA. Ermedin Demirovic bekam die Kugel zentral vor dem Strafraum, drehte sich aufs Tor zu und wagte den Distanzschuss aus über 25 Metern. Der Ball landete am Querbalken, der Abpraller hingegen ging direkt zu Niederlechner im Strafraum, der das Leder artistisch über Grill hinweg ins Tor bugsierte (39.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff versuchte sich der eingewechselte Fredrik Jensen ebenfalls an einem Schuss aus der Distanz, sein Versuch in Minute 44 flog allerdings einige Meter rechts neben dem Union-Gehäuse ins Toraus. Dies war zugleich auch die letzte Torannäherung in Halbzeit Eins, nach vier Extra-Minuten schickte Schiedsrichter Stegemann die Mannschaften beim Stand von 2:2 in die Kabinen.

Union will die Führung - Augsburg hält das Remis

Auch nach Wiederanpfiff ging es intensiv weiter. Einen Freistoß aus zentralen 25 Metern setzte Gießelmann in Minute 48 an die Querlatte, FCA-Torwart Gikiewicz wäre ohne Abwehrchance gewesen. Nach diesem Aufreger beruhigte sich die Partie ein wenig, beide Teams nahmen etwas Tempo aus ihren Aktionen und auch die Genauigkeit der Zuspiele nahm im Vergleich zu Durchgang Eins ab. Nach 68 Spielminuten besorgte ein perfekt gespielter Konter der Eisernen fast das 3:2. Becker trieb den Ball zunächst weit in die gegnerische Hälfte und bediente dort auf der rechten Seite den mitgelaufenen Seguin. Dessen Flanke fand in der Mitte Behrens, der seinen Kopfball nur an den rechten Außenpfosten setzen konnte. In einer deutlich ruhigeren Halbzeit bekamen die Zuschauer in Minute 85 eine starke Einzelaktion von Julian Ryerson zu sehen. Auf der linken Seite dribbelte er sich in den Strafraum und versuchte es mit einem Schlenzer ins lange Eck, letztlich aber ohne Erfolg. Noch knapper vorbei, aber auch ohne Erfolg blieb kurz vor Spielende ein Versuch von Genki Haraguchi. Nach einem Eckball zielte er aus zentralen 20 Metern aufs linke untere Eck, Gikiewicz aber war zur Stelle und hielt den Ball fest. Schon in der Nachspielzeit hatten Sven Michel und Morten Thorsby die Führung auf dem Fuß. Haraguchi fand Michel zunächst im Strafraum des FCA, dessen Schuss aufs Tor wurde von der Augsburger Hintermannschaft abgeblockt und prallte anschließend von Thorsbys Brust ins Toraus (90.+2). Kurz darauf endete die Begegnung beim Stand von 2:2.

Stimmen nach dem Spiel

“Heute war es ein hartes Spiel, das wir am Ende aber gewinnen müssen. Wir hatten so viele Möglichkeiten und nehmen dann nur einen Punkt mit, das ist schwer zu akzeptieren. Beim Tor wusste ich zuerst nicht, ob ich schießen oder weiter gehen soll, ich denke, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe”, so Torschütze Sheraldo Becker im Anschluss.

Auch Unions zweiter Torschütze Kevin Behrens ärgerte sich über den verpassten Erfolg: “Ich denke, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben, dann aber kuriose Tore zum Ausgleich bekommen, fast schon ein wenig Ping-Pong-mäßig. Auch hätten wir den Sieg heute wohl eher verdient gehabt. Leider konnte ich selber nicht noch einen Treffer machen und treffe nur den Pfosten. Trotzdem können wir nach diesem letzten Heimspiel sehr zufrieden sein mit dem Jahr.”

“Die erste Halbzeit haben wir kontrolliert, nur die Gegentore bekommen wir dann zu einfach. Auch offensiv war es eine super Leistung und in Halbzeit Zwei ist es ein Spiel auf ein Tor. Trotz der vielen Chancen können wir das Spiel nicht entscheiden und müssen am Ende mit dem Punkt leben”, gab Unions Chef-Trainer Urs Fischer nach dem Spiel zu Protokoll.

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach dem Spieltag ist vor dem Spieltag. Frei nach diesem Motto startet für den 1. FC Union Berlin bereits am Donnerstag die Vorbereitung auf die letzte Bundesliga-Partie in diesem Kalenderjahr. Gegner am Sonntag, dem 13.11.2022, ist der SC Freiburg. Der Anstoß der Partie im Europa-Park Stadion erfolgt um 17:30 Uhr.

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